Wohn- und Geschäftshaus im Rathausgruppenbau

Alte Hausnummer: 91C
T-Nr.: G9

Wohn- und Geschäftshaus im Rathausgruppenbau

Alte Hausnummer: 91C
T-Nr.: G9

Die Geschichte dieses Hauses ist direkt mit dem Rathaus verbunden. Es wurde in einem Bauvorhaben, im Auftrag der Gemeinde Grünhainichen, gemeinsam mit dem Rathaus geplant und gebaut, bekam aber eine eigene Hausnummer. Zuvor befand sich hier ein Fachwerkdreiseitenhof, der das Verlagsgeschäft C. G. Richter beherbergte. Erst der 1907 vermutlich absichtlich gelegte Brand ermöglichte die Realisierung dieses Gruppenbaus. Die Zusammengehörigkeit der Häuser ist an dem steinernen Torbogen erkennbar, der beide Gebäude verbindet. Er ist wie die Häuser im Stil der Neorenaissance gehalten.
Bereits seit der Erbauung befanden sich im Erdgeschoss 2 parallel betreibbare Handels- und Gewerberäume. Diese waren vom Architekten Ernst Kühn vorgesehen, um der zentralen Lage Rechnung zu tragen. Die Obergeschosse waren in mehrere Wohnungen aufgeteilt. In den Anfangsjahren, vermutlich gleich nach Fertigstellung, war in den Gewerberäumen ein „Tante-Emma-Laden“ ansässig. Später folgten die Frisörgeschäfte Sieber (belegbar in den 1930er Jahren) und Kaden (ca. 1952 bis 1994). Von 1982 bis 1986 wurden die Räume von einem Uhrmacher (Gillhoff) genutzt und ab 2000, nach der Renovierung des Gebäudes, von der Zahnarztpraxis Nüßler.
Sowohl die beiden Weltkriege als auch die Mangelwirtschaft der DDR hat die Grundbausubstanz der Gebäude ohne großartigen Schaden überstanden. Dies ist eine glückliche Fügung, so dass es uns heute möglich ist, weit über 100 Jahre in Gedanken zurück zu gehen, wenn man auf die beiden Häuser blickt (am besten von der Weststraße aus). Die Ähnlichkeit mit den historischen Fotos von 1910 ist verblüffend. Die wechselnden politischen Verhältnisse mit zwei Diktaturen in nur einem Jahrhundert spiegeln sich auch in der Adresse des Rathausgruppenbaus wider. Anfangs lagen die Gebäude an der Post- (bis zur Kurve) und Schulstraße. Diese wurden in Adolf-Hitler-Straße und Hindenburgstraße umbenannt. Nach dem 2. Weltkrieg war es noch einmal kurzzeitig die Post- und Schulstraße. Während der DDR-Zeit wurde sie in die durchgängige Karl-Marx-Straße umbenannt und seit 1990 ist es nun die Chemnitzer Straße.

Die Geschichte dieses Hauses ist direkt mit dem Rathaus verbunden. Es wurde in einem Bauvorhaben, im Auftrag der Gemeinde Grünhainichen, gemeinsam mit dem Rathaus geplant und gebaut, bekam aber eine eigene Hausnummer. Zuvor befand sich hier ein Fachwerkdreiseitenhof, der das Verlagsgeschäft C. G. Richter beherbergte. Erst der 1907 vermutlich absichtlich gelegte Brand ermöglichte die Realisierung dieses Gruppenbaus. Die Zusammengehörigkeit der Häuser ist an dem steinernen Torbogen erkennbar, der beide Gebäude verbindet. Er ist wie die Häuser im Stil der Neorenaissance gehalten.
Bereits seit der Erbauung befanden sich im Erdgeschoss 2 parallel betreibbare Handels- und Gewerberäume. Diese waren vom Architekten Ernst Kühn vorgesehen, um der zentralen Lage Rechnung zu tragen. Die Obergeschosse waren in mehrere Wohnungen aufgeteilt. In den Anfangsjahren, vermutlich gleich nach Fertigstellung, war in den Gewerberäumen ein „Tante-Emma-Laden“ ansässig. Später folgten die Frisörgeschäfte Sieber (belegbar in den 1930er Jahren) und Kaden (ca. 1952 bis 1994). Von 1982 bis 1986 wurden die Räume von einem Uhrmacher (Gillhoff) genutzt und ab 2000, nach der Renovierung des Gebäudes, von der Zahnarztpraxis Nüßler.
Sowohl die beiden Weltkriege als auch die Mangelwirtschaft der DDR hat die Grundbausubstanz der Gebäude ohne großartigen Schaden überstanden. Dies ist eine glückliche Fügung, so dass es uns heute möglich ist, weit über 100 Jahre in Gedanken zurück zu gehen, wenn man auf die beiden Häuser blickt (am besten von der Weststraße aus). Die Ähnlichkeit mit den historischen Fotos von 1910 ist verblüffend. Die wechselnden politischen Verhältnisse mit zwei Diktaturen in nur einem Jahrhundert spiegeln sich auch in der Adresse des Rathausgruppenbaus wider. Anfangs lagen die Gebäude an der Post- (bis zur Kurve) und Schulstraße. Diese wurden in Adolf-Hitler-Straße und Hindenburgstraße umbenannt. Nach dem 2. Weltkrieg war es noch einmal kurzzeitig die Post- und Schulstraße. Während der DDR-Zeit wurde sie in die durchgängige Karl-Marx-Straße umbenannt und seit 1990 ist es nun die Chemnitzer Straße.

Verknüpfte Wanderungen:

Grünhainichener Heimatverein e.V., Textarchiv Bernd Köhler ✝, Bildarchiv: Dietmar Ender