Spielwarenverlag und Textilfabrik

Alte Hausnummer: 74
T-Nr.: G34

Spielwarenverlag und Textilfabrik

Alte Hausnummer: 74
T-Nr.: G34

Damals noch direkt am Ortsausgang von Grünhainichen gelegen, wurde das Gebäude 1821 in der Waldstraße 2 als reiner Fachwerkbau mit zwei Gebäudeteilen errichtet und diente wahrscheinlich schon damals als Wohn- und Geschäftshaus. Als erste Besitzer fanden sich die Namen „Otto“ und „Hartmann“ im Grundbuch.
1864 kaufte Christian Friedrich Pötzschmann das Grundstück. Er war Spielwarenhändler und nutzte das Gebäude vermutlich als Verlagsgeschäft; 1876 wohnten auch drei Spielwarenpacker im Haus. Der Spielwarenhändler Max Louis Uhlig erwarb 1890 das Gebäude. Er musste sehr erfolgreich gewesen sein, denn er vergrößerte das Unternehmen in wenigen Jahren enorm: Er erweiterte 1894 das als Wohnhaus genutzte Gebäude an der Straßenseite durch einen dreigeschossigen Anbau für Lagerräume, 1900 folgte ein weiterer Anbau im Hofgelände mit vier Etagen, denn inzwischen wurden hier auch Spielwaren hergestellt; ab 1911 unter Leitung seiner Söhne. Leider ist unklar, was danach aus dem Spielwarenunternehmen wurde. 1928 erwarb der Kaufmann Kurt Erich Neumann die Immobilie zunächst als Zweitbetrieb für seine Wirkwarenfabrikation in Limbach-Oberfrohna. Nach der kriegsbedingten Schließung seines Betriebes in Limbach-Oberfrohna baute er hier ein neues Unternehmen auf, das ab 1955 von seinem Schwiegersohn Gerhard Bohring geführt und 1972 als VEB Wirkwaren verstaatlicht wurde. Unter der Marke „Gebo“ wurde hier ein breites Angebot an Sportbekleidung, Wäsche, Strickwaren und Trikotagen gefertigt. In dieser Nutzungsphase entstanden auch 1962 die Lagerbaracken rechts, 1965 ein Lastenkran an der Außenwand (1992 entfernt) und 1972 die kleine Garage links.
1980 übernahm der VEB Spielzeughaus Grünhainichen das Gebäude. Bis Anfang der 1990er Jahre wurden hier Holz- und Schnitzwaren gefertigt (Schnitzerei Helbig, heute Lengefeld), die vom VEB VERO Olbernhau (Werk 8) verkauft wurden. 1992 erwarb die Firma Erzi die Immobilie und vermietete hier nach dem Umbau mehrere Wohnungen. Danach stand das Gebäude eine Zeit lang leer.
2015 erwarb der Holzspielzeugmachermeister Uwe Blank das Gebäude, um darin die Produktion der Faltenrockengel unterzubringen. Mit neuem Eingang zur Hauptstraße erhielt das Gebäude auch eine neue Adresse: BLANK Kunsthandwerk, Chemnitzer Straße 59b. Der vordere Gebäudeteil wurde abgerissen, weil das ursprüngliche Fachwerk nicht zu erhalten war. Die neue Kunststube mit darüber liegenden Büros wurde 2015 komplett neu angebaut und ein Jahr später bezogen. Auch das übrige Gebäude wurde umfassend saniert, um moderne Fertigungsbedingungen zu schaffen. Im hinteren Gebäudeteil wurde 2016 ein Lagerturm für das computergestützte Lagerliftsystem angebaut und seit 2018 sorgen Photovoltaikelemente auf dem Dach für Strom. Mit einer Hackschnitzelheizung, in der die Produktionsabfälle verbrannt werden, ist die Energieerzeugung des Gebäudes weitestgehend autark.

Damals noch direkt am Ortsausgang von Grünhainichen gelegen, wurde das Gebäude 1821 in der Waldstraße 2 als reiner Fachwerkbau mit zwei Gebäudeteilen errichtet und diente wahrscheinlich schon damals als Wohn- und Geschäftshaus. Als erste Besitzer fanden sich die Namen „Otto“ und „Hartmann“ im Grundbuch.
1864 kaufte Christian Friedrich Pötzschmann das Grundstück. Er war Spielwarenhändler und nutzte das Gebäude vermutlich als Verlagsgeschäft; 1876 wohnten auch drei Spielwarenpacker im Haus. Der Spielwarenhändler Max Louis Uhlig erwarb 1890 das Gebäude. Er musste sehr erfolgreich gewesen sein, denn er vergrößerte das Unternehmen in wenigen Jahren enorm: Er erweiterte 1894 das als Wohnhaus genutzte Gebäude an der Straßenseite durch einen dreigeschossigen Anbau für Lagerräume, 1900 folgte ein weiterer Anbau im Hofgelände mit vier Etagen, denn inzwischen wurden hier auch Spielwaren hergestellt; ab 1911 unter Leitung seiner Söhne. Leider ist unklar, was danach aus dem Spielwarenunternehmen wurde. 1928 erwarb der Kaufmann Kurt Erich Neumann die Immobilie zunächst als Zweitbetrieb für seine Wirkwarenfabrikation in Limbach-Oberfrohna. Nach der kriegsbedingten Schließung seines Betriebes in Limbach-Oberfrohna baute er hier ein neues Unternehmen auf, das ab 1955 von seinem Schwiegersohn Gerhard Bohring geführt und 1972 als VEB Wirkwaren verstaatlicht wurde. Unter der Marke „Gebo“ wurde hier ein breites Angebot an Sportbekleidung, Wäsche, Strickwaren und Trikotagen gefertigt. In dieser Nutzungsphase entstanden auch 1962 die Lagerbaracken rechts, 1965 ein Lastenkran an der Außenwand (1992 entfernt) und 1972 die kleine Garage links.
1980 übernahm der VEB Spielzeughaus Grünhainichen das Gebäude. Bis Anfang der 1990er Jahre wurden hier Holz- und Schnitzwaren gefertigt (Schnitzerei Helbig, heute Lengefeld), die vom VEB VERO Olbernhau (Werk 8) verkauft wurden. 1992 erwarb die Firma Erzi die Immobilie und vermietete hier nach dem Umbau mehrere Wohnungen. Danach stand das Gebäude eine Zeit lang leer.
2015 erwarb der Holzspielzeugmachermeister Uwe Blank das Gebäude, um darin die Produktion der Faltenrockengel unterzubringen. Mit neuem Eingang zur Hauptstraße erhielt das Gebäude auch eine neue Adresse: BLANK Kunsthandwerk, Chemnitzer Straße 59b. Der vordere Gebäudeteil wurde abgerissen, weil das ursprüngliche Fachwerk nicht zu erhalten war. Die neue Kunststube mit darüber liegenden Büros wurde 2015 komplett neu angebaut und ein Jahr später bezogen. Auch das übrige Gebäude wurde umfassend saniert, um moderne Fertigungsbedingungen zu schaffen. Im hinteren Gebäudeteil wurde 2016 ein Lagerturm für das computergestützte Lagerliftsystem angebaut und seit 2018 sorgen Photovoltaikelemente auf dem Dach für Strom. Mit einer Hackschnitzelheizung, in der die Produktionsabfälle verbrannt werden, ist die Energieerzeugung des Gebäudes weitestgehend autark.

Verknüpfte Wanderungen:

Grünhainichener Heimatverein e.V.; Text/Bilder: Fa. BLANK Kunsthandwerk