Spielwarenverlag und Schnitzerei

Alte Hausnummer: 7E
T-Nr.: G3

Spielwarenverlag und Schnitzerei

Alte Hausnummer: 7E
T-Nr.: G3

Die erste Erwähnung des Hauses fand sich 1839 in einem Nachtrag des Brandversicherungskatasters. Es wurde der Holzwarenarbeiter Carl Gottlieb Rudolph als Grundstücksbesitzer ausgewiesen, welcher hier ein abgebautes Haus eines anderen Grundstückes wieder errichtete. Der Grundbucheintrag, der den Kauf bestätigte, war allerdings erst auf 1851 datiert. Im Steuerregister von 1876 wurden nur 2 weitere Personen genannt, da es hauptsächlich als Fabrikgebäude zur Herstellung von Pferdeställen, Kaufläden und Puppenstuben diente. 1883 verkaufte Carl Gottlieb Rudolph das Haus für 7.500 Mark an seinen Sohn Ernst Oscar Rudolph, der ebenfalls Holzarbeiter war. Er setzte die Fabrikation seines Vaters fort. 1903 wurde jedoch über das Vermögen von Ernst Oscar Rudolph das Konkursverfahren eröffnet. Damit kam für das Gebäude eine unruhige Zeit. Im Laufe von 2 weiteren Zwangsversteigerungen wechselten innerhalb weniger Jahre mehrfach die Besitzer. 1908 erwarb schließlich der Klempnermeister Emil Oskar Sprunk das Gebäude. Das ehemalige Fachwerkhaus brannte wahrscheinlich 1913 bis auf die Grundmauern nieder. Das jetzige Gebäude wurde 1914 neu errichtet. Der Spielwarenverleger Franz Emil Otto erwarb 1918 das Haus. Er wurde auch „Tausend Dutzend“ genannt, da er bei den Herstellern gleich größere Stückzahlen orderte. Um zusätzlichen Lagerplatz zu schaffen, erweiterte er das Haus zu beiden Seiten um offene Kistenschuppen. Aus den Jahren nach dem ersten Weltkrieg sind mehrere Schreiben an die Gemeinde überliefert, in denen darum gebeten wurde, Baumängel, die noch durch den Vorbesitzer entstanden waren, nicht beseitigen zu müssen, da dies aufgrund der aktuellen Materialknappheit nicht möglich sei. 1969 kaufte Kurt Walter Helbig für 20.000 Mark das Haus und Grundstück von Emil Ottos Erben. Seine Schnitzerei war bisher in der Alten Leitstraße 7 ansässig und er erweiterte nun die Produktionsräume auf dieses und das Nachbarhaus. Nach umfangreicher Sanierung befand sich ab 1970 das Kontor hier im Erdgeschoss. 1972 erfolgte dann die Verstaatlichung und der VEB Erzgebirgische Schnitzereien Grünhainichen übernahm als Rechtsträger das Grundstück. Bis 1992 wurde hier noch produziert. Anschließend ging das Haus an die Gemeinde Grünhainichen über und wurde als Mietshaus genutzt. Seit 1997 befindet es sich im Besitz von Familie Wolfeil.

Die erste Erwähnung des Hauses fand sich 1839 in einem Nachtrag des Brandversicherungskatasters. Es wurde der Holzwarenarbeiter Carl Gottlieb Rudolph als Grundstücksbesitzer ausgewiesen, welcher hier ein abgebautes Haus eines anderen Grundstückes wieder errichtete. Der Grundbucheintrag, der den Kauf bestätigte, war allerdings erst auf 1851 datiert. Im Steuerregister von 1876 wurden nur 2 weitere Personen genannt, da es hauptsächlich als Fabrikgebäude zur Herstellung von Pferdeställen, Kaufläden und Puppenstuben diente. 1883 verkaufte Carl Gottlieb Rudolph das Haus für 7.500 Mark an seinen Sohn Ernst Oscar Rudolph, der ebenfalls Holzarbeiter war. Er setzte die Fabrikation seines Vaters fort. 1903 wurde jedoch über das Vermögen von Ernst Oscar Rudolph das Konkursverfahren eröffnet. Damit kam für das Gebäude eine unruhige Zeit. Im Laufe von 2 weiteren Zwangsversteigerungen wechselten innerhalb weniger Jahre mehrfach die Besitzer. 1908 erwarb schließlich der Klempnermeister Emil Oskar Sprunk das Gebäude. Das ehemalige Fachwerkhaus brannte wahrscheinlich 1913 bis auf die Grundmauern nieder. Das jetzige Gebäude wurde 1914 neu errichtet. Der Spielwarenverleger Franz Emil Otto erwarb 1918 das Haus. Er wurde auch „Tausend Dutzend“ genannt, da er bei den Herstellern gleich größere Stückzahlen orderte. Um zusätzlichen Lagerplatz zu schaffen, erweiterte er das Haus zu beiden Seiten um offene Kistenschuppen. Aus den Jahren nach dem ersten Weltkrieg sind mehrere Schreiben an die Gemeinde überliefert, in denen darum gebeten wurde, Baumängel, die noch durch den Vorbesitzer entstanden waren, nicht beseitigen zu müssen, da dies aufgrund der aktuellen Materialknappheit nicht möglich sei. 1969 kaufte Kurt Walter Helbig für 20.000 Mark das Haus und Grundstück von Emil Ottos Erben. Seine Schnitzerei war bisher in der Alten Leitstraße 7 ansässig und er erweiterte nun die Produktionsräume auf dieses und das Nachbarhaus. Nach umfangreicher Sanierung befand sich ab 1970 das Kontor hier im Erdgeschoss. 1972 erfolgte dann die Verstaatlichung und der VEB Erzgebirgische Schnitzereien Grünhainichen übernahm als Rechtsträger das Grundstück. Bis 1992 wurde hier noch produziert. Anschließend ging das Haus an die Gemeinde Grünhainichen über und wurde als Mietshaus genutzt. Seit 1997 befindet es sich im Besitz von Familie Wolfeil.

Verknüpfte Wanderungen:

Grünhainichener Heimatverein e.V., Textarchiv Bernd Köhler ✝, Bildarchiv: Dietmar Ender