Spielwaren- und Holzwarenfabrik

Alte Hausnummer: 3E
T-Nr.: G11

Spielwaren- und Holzwarenfabrik

Alte Hausnummer: 3E
T-Nr.: G11

Dieses Haus hatte einen ganz anderen Zweck als es erbaut wurde. Hier in diesem Gebäude wurden viele Jahre Blechwaren, Kinderspielzeug und Holzaufbewahrungskästchen produziert. Die lang gezogene Form einer Fabrik kann man heute noch gut erkennen.
Erst nach der politischen Wende in den 1990er Jahren wurde das Gebäude zu der jetzigen reinen Mehrfamilien-Wohnanlage umgestaltet. Eine aus vielen Miteigentümern bestehende Erbengemeinschaft ist der aktuelle Besitzer, eine Chemnitzer Immobiliengesellschaft betreut und verwaltet das Haus. Einige Wohnungen gab es aber auch schon parallel zur Fabriknutzung.
1897 ist der erste Eigentümer Herr Schlossermeister Johann Gottlob Reichel. Wir vermuten, dass er auch der Bauherr der Fabrik war und die Blechwarenproduktion anlaufen ließ. Leider können wir heute nicht genau sagen, welche Blechwaren – ob Haushaltswaren, Spielwaren oder Industriebleche zur Weiterverarbeitung – hergestellt wurden.
1920 kam es zum Eigentümerwechsel und Herr Georg Hermann Beyrich, ein Spielwarenfabrikant erwirbt die Fabrik. Herr Beyrich war in Grünhainichen ein engagierter Mann, er kümmerte sich auch um die Geflügelzucht und betreute den ansässigen Geflügelzüchterverein als Vereinsvorsitzender.
In seiner Fabrik wurden Puppenstuben und Puppenstubenmöbel aus Holz hergestellt. Das Geschäft muss Mitte der 1930er Jahre aber nicht mehr gut gelaufen sein. Da zu dieser Zeit ein starker Konkurrenzdruck, speziell im Erzgebirge auf dem Spielzeugherstellermarkt zu verzeichnen war, musste Ende 1937 eine Zwangsversteigerung durchgeführt werden. Bei Sammlern und Puppenstubenliebhabern ist die Firma Beyrich deutschlandweit ein Begriff, dies ist in einschlägiger Literatur nachzuvollziehen. Im Zuge der Zwangsversteigerung ist kurz die Gemeinde Grünhainichen Besitzer, aber innerhalb der nächsten Jahre gibt es Interessenten und Bewerber für die Fabrik und im April 1940 wird Herr Willi Erhard Seifert der neue Eigentümer der Fabrik. Er betrieb im benachbarten Borstendorf schon eine Holzwarenfabrik und nutzte die günstige Gelegenheit, auch in Grünhainichen eine Fabrik für Holzwaren zu eröffnen. Krieg und Nachkriegszeit überstand die Holzwarenproduktion und bis in die junge DDR hinein wurden unter der Regie von Familie Seifert Holzwaren hergestellt. Im April 1965 verstarb Willi Erhart Seifert und seine Frau Martha Ella Seifert erbte die Fabrik. Schon zu diesem Zeitpunkt ist eine Nacherbschaft im Grundbuch ersichtlich, aus der heraus die Erbengemeinschaft entstand. In der Folgezeit bis zur politischen Wende ist die Firma Wagner bekannt, sie produzierteauch Holzwaren, speziell Aufbewahrungskästchen in ganz vielfältiger Form. Zum Beispiel Nähkästchen, kleine Schmuckkästchen, Uhrenkästen und Schachfigurenkästchen waren in der Produktionsreihe. Im Grundbuchauszug ist die Familie Wagner nicht verzeichnet, es liegt die Vermutung nahe, dass die Firma Wagner die Fabrik nur gepachtet hatte. Die Produkte der Firmen Seifert und Wagner waren sich ziemlich ähnlich.

Dieses Haus hatte einen ganz anderen Zweck als es erbaut wurde. Hier in diesem Gebäude wurden viele Jahre Blechwaren, Kinderspielzeug und Holzaufbewahrungskästchen produziert. Die lang gezogene Form einer Fabrik kann man heute noch gut erkennen.
Erst nach der politischen Wende in den 1990er Jahren wurde das Gebäude zu der jetzigen reinen Mehrfamilien-Wohnanlage umgestaltet. Eine aus vielen Miteigentümern bestehende Erbengemeinschaft ist der aktuelle Besitzer, eine Chemnitzer Immobiliengesellschaft betreut und verwaltet das Haus. Einige Wohnungen gab es aber auch schon parallel zur Fabriknutzung.
1897 ist der erste Eigentümer Herr Schlossermeister Johann Gottlob Reichel. Wir vermuten, dass er auch der Bauherr der Fabrik war und die Blechwarenproduktion anlaufen ließ. Leider können wir heute nicht genau sagen, welche Blechwaren – ob Haushaltswaren, Spielwaren oder Industriebleche zur Weiterverarbeitung – hergestellt wurden.
1920 kam es zum Eigentümerwechsel und Herr Georg Hermann Beyrich, ein Spielwarenfabrikant erwirbt die Fabrik. Herr Beyrich war in Grünhainichen ein engagierter Mann, er kümmerte sich auch um die Geflügelzucht und betreute den ansässigen Geflügelzüchterverein als Vereinsvorsitzender.
In seiner Fabrik wurden Puppenstuben und Puppenstubenmöbel aus Holz hergestellt. Das Geschäft muss Mitte der 1930er Jahre aber nicht mehr gut gelaufen sein. Da zu dieser Zeit ein starker Konkurrenzdruck, speziell im Erzgebirge auf dem Spielzeugherstellermarkt zu verzeichnen war, musste Ende 1937 eine Zwangsversteigerung durchgeführt werden. Bei Sammlern und Puppenstubenliebhabern ist die Firma Beyrich deutschlandweit ein Begriff, dies ist in einschlägiger Literatur nachzuvollziehen. Im Zuge der Zwangsversteigerung ist kurz die Gemeinde Grünhainichen Besitzer, aber innerhalb der nächsten Jahre gibt es Interessenten und Bewerber für die Fabrik und im April 1940 wird Herr Willi Erhard Seifert der neue Eigentümer der Fabrik. Er betrieb im benachbarten Borstendorf schon eine Holzwarenfabrik und nutzte die günstige Gelegenheit, auch in Grünhainichen eine Fabrik für Holzwaren zu eröffnen. Krieg und Nachkriegszeit überstand die Holzwarenproduktion und bis in die junge DDR hinein wurden unter der Regie von Familie Seifert Holzwaren hergestellt. Im April 1965 verstarb Willi Erhart Seifert und seine Frau Martha Ella Seifert erbte die Fabrik. Schon zu diesem Zeitpunkt ist eine Nacherbschaft im Grundbuch ersichtlich, aus der heraus die Erbengemeinschaft entstand. In der Folgezeit bis zur politischen Wende ist die Firma Wagner bekannt, sie produzierteauch Holzwaren, speziell Aufbewahrungskästchen in ganz vielfältiger Form. Zum Beispiel Nähkästchen, kleine Schmuckkästchen, Uhrenkästen und Schachfigurenkästchen waren in der Produktionsreihe. Im Grundbuchauszug ist die Familie Wagner nicht verzeichnet, es liegt die Vermutung nahe, dass die Firma Wagner die Fabrik nur gepachtet hatte. Die Produkte der Firmen Seifert und Wagner waren sich ziemlich ähnlich.

Verknüpfte Wanderungen:

Grünhainichener Heimatverein e.V.