Erbaut wurde dieses Haus im Jahre 1834. Dies ist ersichtlich auf der Inschrift über der Haustür: C. F. Wagner No: 1834 103.
Am 20. Oktober 1852 erfolgte der Rückkauf durch das Ehepaar Christiane Wilhelmine und Karl Gottlieb Gründig. Im Juni 1867 ging der Grundbesitz (Haus und 2500 m2 Grundfläche) an Karl August Gründig über. Bereits ab 1. Mai 1866 bis 1876 wurde im Erdgeschoss das 1. Postamt in Grünhainichen als Postexpetition betrieben. Nach dem Tod von K. A. Gründig erbte im Jahre 1876 Christiane Eleonore verw. Gründig den Grundbesitz. Dieser wurde 1884 durch Versteigerung von Oswald Alexander Wagner für 12.600 M erstanden.
Weitere Eigentümer waren: Von 1889 bis 1901 der Kaufmann Emil Ferdinand Dächsel, von 1901 bis 1909 Laura Louise verw. Baldauf und von 1909 bis 1960 Sattlermeister Hermann Fürchtegott Freyer. Im Zeitraum bis 1960 wurden die Erdgeschossräume als Sattlerwerkstatt, Putzmacherei (Frau Elfriede Kluge – Tochter von H. F. Freyer) und Konsum-Schuhladen genutzt. Ab 1960 befindet sich das Haus einschließlich 500 m2 Grundstücksfläche im Besitz der Familie Brieseck. Schneidermeister August Brieseck richtete sich seine Maßschneiderei in einem Teil des Erdgeschosses ein. Weitere Räume im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss wurden von Familie Brieseck zu Wohnzwecken genutzt bzw. vermietet.
In der jetzigen Einfahrt am Nordgiebel des Hauses befand sich die 1883 gepflanzte, unter Naturschutz stehende, Luther-Gedenklinde. Da das Wurzelwerk der mächtigen Linde erhebliche Schäden am anliegenden Giebel verursachte, durfte der Baum 1967 gefällt und samt Wurzel entsorgt werden. Noch im gleichen Jahr wurde der beschädigte Giebel vollständig erneuert u. die anliegenden Räume konnten, auch im 2. Obergeschoss, als Wohnungen genutzt werden. Die Maßschneiderei wurde nach dem Ableben von August Brieseck noch bis 1992 von seiner Tochter Ingeborg Köhler weitergeführt.
1993 wurden die Räume für eine Zahnarztpraxis umgebaut und von Sanitätsrätin Gertraude Scheller bis 1997 betrieben. Zahnärztin Anke Nüßler führte die Praxis bis 2000 weiter. Die Räume wurden verändert u. noch im Jahr 2000 eröffnete Holzbildhauer-Meister Manfred Baumann seine „Schnitzerei & Holzkunststube“. Die Erdgeschossräume in der rechten Seite des Hauses wurden bis 1992 als Wohnung genutzt. Nach der Sanierung und dem Umbau dieser Räume richtete sich Annedore Krebs ab 1993 ihre Werkstatt „Spielfiguren aus Holz“ ein.
Verknüpfte Wanderungen: