Zum Ende des Mittelalters und mit Beginn der Neuzeit war der Zschopaufluss nur über eine Furt zu passieren. Erste Hinweise zu einem hölzernen Flussübergang oberhalb des Wehres lieferte eine im Jahre 1684 gefertigte Kartenskizze der Berbisdorf`schen Besitzungen, kurz vor der Besiedlung der Zschopauaue durch das Blaufarbenwerk. Eine überdachte Holzbrücke findet sich 1765 auf einem Prospekt des Blaufarbenwerkes, gezeichnet von Christian Friedrich Kraft. Sie ähnelte der noch heute in Hennersdorf vorhandenen Schafbrücke und bestand aus einem Hängewerk. 48 Ellen lang und 8 Ellen breit, war sie zunächst nur für den Fußgängerverkehr gebaut. (eine Elle entspricht ca. 50 cm). Finanziert wurde der Brückenbau durch die Gemeinden Waldkirchen, Grünhainichen und Börnichen. Später beteiligte sich auch das Blaufarbenwerk an den Kosten. Der Fuhrbetrieb erfolgte ausschließlich durch die Furt (also durch das Flussbett der Zschopau). Lediglich bei Hochwasser öffneten sich die Schlagbäume der Holzbrücke und man konnte diese passieren. Die Holzbrücke wurde im Jahre 1865 durch ein steinernes Bauwerk ersetzt. In Steinbrüchen der Sächsischen Schweiz wurden die Bauteile, maßgefertigte Quadersandsteine, auf der Elbe nach Riesa verschifft, mit der Eisenbahn nach Chemnitz, und von dort mit Pferdefuhrwerken zur Baustelle ins Zschopenthal transportiert. Nach dem Ausbau der Eisenstraße zur Chausseestraße wurde die Brücke für den Fahrverkehr freigegeben. Ab dem Jahre 1857 bis 1911 erteilte das Finanzministerium den unterhaltungspflichtigen Gemeinden auf Antrag die Genehmigung zur Erhebung eines Brückenzolls. Die Hebestelle befand sich am rechten Ufer flussabwärts. Gewachsenes Verkehrsaufkommen mit schwergewichtigen Kraftfahrzeugen führte zu erheblichen Schäden, die Ende der 80er Jahre zwingend Reparaturen erforderten. Nicht zuletzt durch die militärstrategische Bedeutung des Flussübergangs erfolgte die Sanierung mit Verbreiterung der Fahrbahn im Jahre 1988 in nur 7 Monaten. Beim Rückbau der Brücke wurden Sprengkammern freigelegt, die für eine Sprengung der Brücke gegen Ende des 2. Weltkriegs vorgesehen waren. Bewohner vom Zschopenthal sollen die Zünder entfernt und damit die Sprengung verhindert haben.