Turnhalle – Schützenhaus – Lichtspielhaus

Alte Hausnummer: 43B/C
T-Nr.: B36

Turnhalle – Schützenhaus – Lichtspielhaus

Alte Hausnummer: 43B/C
T-Nr.: B36

Turnhallen / Turnvereine

1864 Gründung des Turnvereins „DT“ (Deutsche Turnerschaft) Borstendorf, in welchem die Männer vorerst im Saal des Gasthofes oder im Freien turnten, 1880 transportable Turngeräte bekamen und 1898 die Turnhalle hier am Standort errichteten. 1907 Gründung der ersten Turnerinnenabteilung. 1913 Erweiterung der Turnhalle durch einen Anbau auf 8,60 m. 1918, nach Ende des 1. Weltkrieges, kehrten 32 Turner nicht wieder zurück.
Nach 1918 entwickelte sich Borstendorf zu einer turnerischen und sportlichen Hochburg, denn Leichtathletik-, Frauen-, Knaben-, Mädchen-, Schwimm-, Skilauf, Handball-, Faustball-, Fußball- und Wasserballabteilungen kamen hinzu. Borstendorf hatte zudem die führende Stelle im Turngau Osterzgebirge.
1921 Gründung der „Freien Turn- und Sportvereinigung“ für den Arbeitersport. Bereits 1925 wurde durch diese Vereinigung eine Turnhalle errichtet, welche sich oberhalb der Schrebergärten an der verlängerten Felbergasse befand und an der ein Sportplatz angegliedert war.
1928 Einweihung des vom Turnverein „DT“ Borstendorf erbauten Schwimmbades (32.000,- RM Schulden lasteten auf dem Verein). Ab ca. 1928 bis 1959 bot Otto A. Bieber (Dorfbachweg 2) mit dem “Lichtspieltheater Bieber“, zusätzlich zu den Filmvorführungen im Gasthof gegenüber, diese auch in der Turnhalle am Freibad an den Wochenenden an. Diese Einnahmen spendete er für die Tilgung der Schuldscheine des Schwimmbadbaus.
1933 Verbot der „Freien Turn- und Sportvereinigung“ (Geräte, Inventar und Bankkonto wurden entschädigungslos eingezogen).

1938 erfolgte der Wegriss der nur 13 Jahre alten Turnhalle sowie des angrenzenden Sportplatzes hinter den Schrebergärten durch die Nationalsozialisten. Ab 1942 wurde der Turnverein gezwungen, um nicht einer Pfändung zu unterliegen, auch an den Werktagen das Lichtspieltheater aufzunehmen und durch die Mieteinnahmen die Zinsen des Schwimmbadbaus zu tilgen. Dies wurde bis zum Bau des Lichtspielhauses 1959 so durchgeführt. 7. Mai 1945 Unterbringung des Wachpersonals für die 60 KZ-Häftlinge eines Todesmarsches aus Buchenwald, welche in Borstendorf in 2 Scheunen hausten, bevor sie Richtung Vogelmühle weiterlaufen mussten.
Von 1947 bis 1949 wurde die Turnhalle wegen Reparaturarbeiten gesperrt. 1948 übernahm die FDJ die Regie über das Sportgeschehen, 1949 wurde die BSG Papierfabriken Grünhainichen gegründet. Am 20.12.1949 beschlossen die Mitglieder der SG, sich der BSG anzuschließen. In den Folgejahren erlebte der Sport im Dorf einen riesigen Aufschwung.
Von 1978 bis 1982 erfolgte die Renovierung der Turnhalle und der Anbau des Sozialtraktes. In dieser Zeit wurde die Scheune oberhalb des Kulturhauses (ehemals „Kleinbauer“ – bereits abgerissen) für den Sport genutzt. 1990 wurde die BSG Rotation in die SG Rotation Borstendorf e.V. umgewandelt. Heute wird die Turnhalle von verschiedenen Vereinen genutzt.

Schützenhaus / Lichtspielhaus

1863 Gründung der „Schützengesellschaft Borstendorf“. Ca. 1871 Bau des sogenannten „Schießhäusels“ oberhalb des heutigen Freibades. Ca. 1872 Bau des Schützenhauses rechts neben der Turnhalle hier am Standort.
1914 wurde durch Initiative von Pfarrer Anger die „Volksküche“ (im Volksmund „Suppenküche“) im Schützenhaus eingerichtet, um warmes Essen an die Frauen und Kinder der im Kriege befindlichen Soldaten zu verteilen. Mitte der 30er Jahre Abriss des „Schießhäusels“. 1945 vorübergehende Beherbergung einer KFZ-Werkstatt der Wehrmacht im Schützenhaus. Mitte 1945 Auflösung des Schützenvereins sowie anderer Vereine. Mitte der 50er Jahre Wegriss des Schützenhauses.
1959 Einweihung des größeren Lichtspielhauses am Standort des ehemaligen Schützenhauses. Im Juni 1990 fand die letzte Aufführung statt. Das Lichtspielhaus musste aufgrund fehlender Besucher durch das Aufkommen des vielseitigen Fernsehprogramms schließen. Nach der Schließung wurden die Räumlichkeiten unterschiedlich genutzt, bevor 2008 der Jugendklub einzog. Dieser gründete 2014 den Jugendclub „Altes Kino“ e.V. und die Räumlichkeiten wurden nach und nach ausgebaut. Der rechte Teil des Gebäudes wird seit etlichen Jahren vom Bauhof der Gemeinde genutzt.

Turnhallen / Turnvereine

1864 Gründung des Turnvereins „DT“ (Deutsche Turnerschaft) Borstendorf, in welchem die Männer vorerst im Saal des Gasthofes oder im Freien turnten, 1880 transportable Turngeräte bekamen und 1898 die Turnhalle hier am Standort errichteten. 1907 Gründung der ersten Turnerinnenabteilung. 1913 Erweiterung der Turnhalle durch einen Anbau auf 8,60 m. 1918, nach Ende des 1. Weltkrieges, kehrten 32 Turner nicht wieder zurück.
Nach 1918 entwickelte sich Borstendorf zu einer turnerischen und sportlichen Hochburg, denn Leichtathletik-, Frauen-, Knaben-, Mädchen-, Schwimm-, Skilauf, Handball-, Faustball-, Fußball- und Wasserballabteilungen kamen hinzu. Borstendorf hatte zudem die führende Stelle im Turngau Osterzgebirge.
1921 Gründung der „Freien Turn- und Sportvereinigung“ für den Arbeitersport. Bereits 1925 wurde durch diese Vereinigung eine Turnhalle errichtet, welche sich oberhalb der Schrebergärten an der verlängerten Felbergasse befand und an der ein Sportplatz angegliedert war.
1928 Einweihung des vom Turnverein „DT“ Borstendorf erbauten Schwimmbades (32.000,- RM Schulden lasteten auf dem Verein). Ab ca. 1928 bis 1959 bot Otto A. Bieber (Dorfbachweg 2) mit dem “Lichtspieltheater Bieber“, zusätzlich zu den Filmvorführungen im Gasthof gegenüber, diese auch in der Turnhalle am Freibad an den Wochenenden an. Diese Einnahmen spendete er für die Tilgung der Schuldscheine des Schwimmbadbaus.
1933 Verbot der „Freien Turn- und Sportvereinigung“ (Geräte, Inventar und Bankkonto wurden entschädigungslos eingezogen).

1938 erfolgte der Wegriss der nur 13 Jahre alten Turnhalle sowie des angrenzenden Sportplatzes hinter den Schrebergärten durch die Nationalsozialisten. Ab 1942 wurde der Turnverein gezwungen, um nicht einer Pfändung zu unterliegen, auch an den Werktagen das Lichtspieltheater aufzunehmen und durch die Mieteinnahmen die Zinsen des Schwimmbadbaus zu tilgen. Dies wurde bis zum Bau des Lichtspielhauses 1959 so durchgeführt. 7. Mai 1945 Unterbringung des Wachpersonals für die 60 KZ-Häftlinge eines Todesmarsches aus Buchenwald, welche in Borstendorf in 2 Scheunen hausten, bevor sie Richtung Vogelmühle weiterlaufen mussten.
Von 1947 bis 1949 wurde die Turnhalle wegen Reparaturarbeiten gesperrt. 1948 übernahm die FDJ die Regie über das Sportgeschehen, 1949 wurde die BSG Papierfabriken Grünhainichen gegründet. Am 20.12.1949 beschlossen die Mitglieder der SG, sich der BSG anzuschließen. In den Folgejahren erlebte der Sport im Dorf einen riesigen Aufschwung.
Von 1978 bis 1982 erfolgte die Renovierung der Turnhalle und der Anbau des Sozialtraktes. In dieser Zeit wurde die Scheune oberhalb des Kulturhauses (ehemals „Kleinbauer“ – bereits abgerissen) für den Sport genutzt. 1990 wurde die BSG Rotation in die SG Rotation Borstendorf e.V. umgewandelt. Heute wird die Turnhalle von verschiedenen Vereinen genutzt.

Schützenhaus / Lichtspielhaus

1863 Gründung der „Schützengesellschaft Borstendorf“. Ca. 1871 Bau des sogenannten „Schießhäusels“ oberhalb des heutigen Freibades. Ca. 1872 Bau des Schützenhauses rechts neben der Turnhalle hier am Standort.
1914 wurde durch Initiative von Pfarrer Anger die „Volksküche“ (im Volksmund „Suppenküche“) im Schützenhaus eingerichtet, um warmes Essen an die Frauen und Kinder der im Kriege befindlichen Soldaten zu verteilen. Mitte der 30er Jahre Abriss des „Schießhäusels“. 1945 vorübergehende Beherbergung einer KFZ-Werkstatt der Wehrmacht im Schützenhaus. Mitte 1945 Auflösung des Schützenvereins sowie anderer Vereine. Mitte der 50er Jahre Wegriss des Schützenhauses.
1959 Einweihung des größeren Lichtspielhauses am Standort des ehemaligen Schützenhauses. Im Juni 1990 fand die letzte Aufführung statt. Das Lichtspielhaus musste aufgrund fehlender Besucher durch das Aufkommen des vielseitigen Fernsehprogramms schließen. Nach der Schließung wurden die Räumlichkeiten unterschiedlich genutzt, bevor 2008 der Jugendklub einzog. Dieser gründete 2014 den Jugendclub „Altes Kino“ e.V. und die Räumlichkeiten wurden nach und nach ausgebaut. Der rechte Teil des Gebäudes wird seit etlichen Jahren vom Bauhof der Gemeinde genutzt.

Grünhainichener Heimatverein e.V., Textarchiv Bernd Köhler ✝, Bildarchiv: Dietmar Ender