Tischer-Reinhard-Haus

Alte Hausnummer: 107
T-Nr.: B84

Tischer-Reinhard-Haus

Alte Hausnummer: 107
T-Nr.: B84

Das Gebäude wurde wahrscheinlich um 1615 erbaut. 1617 wird es erstmals zusammen mit dem Nachbargebäude erwähnt. (August-Bebel-Straße 88 – vermutlich erste Schule). Es soll als Unterkunft für die Bauleute gedient haben, die die Schule erbauten. 1855 ist der Tischler Karl Gottlob Kluge Hausbesitzer. Der Holzarbeiter Karl Wilhelm Martin war danach Eigentümer, bevor er 1861 den Besitz für 1.100 Thaler an den Kalkbrenner Friedrich Ernst Weinhold aus Kemtau verkaufte. Dieser starb 1892. Erben waren die Witwe Johanna Concordia und seine 7 Kinder – darunter Tochter Agnes Aurora. 1893 erwarb ihr Gatte, Tischlermeister Ernst Hermann Hunger, für 6.000 Mark den Besitz. Dieser war nicht sehr vermögend, eine Hypothek wurde eingetragen. Als er auch die Raten nicht bezahlte, erfolgte 1899 der Verkauf an den Spielwarenarbeiter Ernst Reinhard Uhlig für 11.900 Mark. Um die vielen Uhligs in Borstendorf auseinanderhalten zu können, gab es den Brauch, den Namen mit dem Beruf zu verknüpfen – so erhielt er den Spitznamen Tischer-Reinhard.Er hatte 5 Kinder aus erster Ehe, 1 Kind aus zweiter sowie 1 uneheliches Kind. Als er 1941 verstarb, verzichteten die Kinder mündlich auf Erbansprüche. So  wurde das Haus von Tochter Meta Rosa Fröbel (*30.01.1903 01.11.1989), zusammen mit ihrem Ehemann Fritz (*21.11.1901 26.06.1974) genutzt und erhalten. 1961 forderten die Nachkommen der unehelichen Tochter ihr Erbe ein. Der Wert wurde geschätzt – 4.075 Mark – und ausbezahlt. 1973 übertrug Meta Rosa Fröbel das Eigentum an die Tochter, Holzmalerin Jutta Matthes. Zusammen mit ihrem Gatten Gottfried, Kraftfahrer aus Olbernhau, erfolgten viele Ausbauarbeiten. 1993 wurde das Eigentum an die Tochter, Wirtschaftskauffrau Katrin Walther übertragen. Mit ihrem Ehemann, dem Baufacharbeiter Uwe, wurde grundlegend saniert, um Wohnraum für sich und die beiden Söhne Stefan und Martin zu schaffen. Auch ein Wintergarten wurde angebaut.

Das Gebäude wurde wahrscheinlich um 1615 erbaut. 1617 wird es erstmals zusammen mit dem Nachbargebäude erwähnt. (August-Bebel-Straße 88 – vermutlich erste Schule). Es soll als Unterkunft für die Bauleute gedient haben, die die Schule erbauten. 1855 ist der Tischler Karl Gottlob Kluge Hausbesitzer. Der Holzarbeiter Karl Wilhelm Martin war danach Eigentümer, bevor er 1861 den Besitz für 1.100 Thaler an den Kalkbrenner Friedrich Ernst Weinhold aus Kemtau verkaufte. Dieser starb 1892. Erben waren die Witwe Johanna Concordia und seine 7 Kinder – darunter Tochter Agnes Aurora. 1893 erwarb ihr Gatte, Tischlermeister Ernst Hermann Hunger, für 6.000 Mark den Besitz. Dieser war nicht sehr vermögend, eine Hypothek wurde eingetragen. Als er auch die Raten nicht bezahlte, erfolgte 1899 der Verkauf an den Spielwarenarbeiter Ernst Reinhard Uhlig für 11.900 Mark. Um die vielen Uhligs in Borstendorf auseinanderhalten zu können, gab es den Brauch, den Namen mit dem Beruf zu verknüpfen – so erhielt er den Spitznamen Tischer-Reinhard.Er hatte 5 Kinder aus erster Ehe, 1 Kind aus zweiter sowie 1 uneheliches Kind. Als er 1941 verstarb, verzichteten die Kinder mündlich auf Erbansprüche. So  wurde das Haus von Tochter Meta Rosa Fröbel (*30.01.1903 01.11.1989), zusammen mit ihrem Ehemann Fritz (*21.11.1901 26.06.1974) genutzt und erhalten. 1961 forderten die Nachkommen der unehelichen Tochter ihr Erbe ein. Der Wert wurde geschätzt – 4.075 Mark – und ausbezahlt. 1973 übertrug Meta Rosa Fröbel das Eigentum an die Tochter, Holzmalerin Jutta Matthes. Zusammen mit ihrem Gatten Gottfried, Kraftfahrer aus Olbernhau, erfolgten viele Ausbauarbeiten. 1993 wurde das Eigentum an die Tochter, Wirtschaftskauffrau Katrin Walther übertragen. Mit ihrem Ehemann, dem Baufacharbeiter Uwe, wurde grundlegend saniert, um Wohnraum für sich und die beiden Söhne Stefan und Martin zu schaffen. Auch ein Wintergarten wurde angebaut.

Februar 2022, Grünhainichener Heimatverein e.V., Textarchiv: Bernd Köhler ✝, Bildbearbeitung: Dietmar Ender