Das ursprüngliche Wohngebäude mit ehemaliger Scheune rechtsseitig des Hauses und Stallgebäude hinter dem Haus wurde 1854 erbaut. Der erste Besitzer war Karl Rüger, welcher eine kleine Landwirtschaft betrieb. Zum Haus gehörten 1 ha Feld, welches sich an das Gut anschloss. Oberhalb des Hauses befand sich ein großer Teich. 1866 gründete Karl Rüger eine kleine Fabrik, welche Baukästen herstellte. Die Produktionsräume befanden sich im Erdgeschoss rechts. Man nutzte zur Herstellung die Wasserkraft mittels Wasserrades, welches sich unter den Produktionsräumen befand. Ab ca. 1890 wurde eine Wasserturbine eingebaut. Der ein- zige Sohn, Max Rüger, übernahm das Anwesen und führte die Holzwarenfabrikation der „Spielwarenfabrik Max Rüger“ samt Landwirtschaft weiter. Zwischen 1928 und 1936 waren in der Arbeiterzählung immer 4 Beschäftigte angegeben. 1911 wurde die Fabrik an die Elektrizität angeschlossen, produzierte aber weiterhin teilweise mit Wasserkraft. Zwischen 1912 und 1918 wurden noch einmal 6 1 /2 ha Land vom Gasthofbesitzer Klees dazugekauft. 1925 war das Wohnhaus rechtsseitig mit einem errichteten Anbau um weitere Produktionsräume erweitert worden. Max Rügers jüngerer Sohn und Kaufmann Willy übernahm 1941 das Anwesen. Der ältere Sohn Kurt, welcher die Landwirtschaft betrieb, wurde ausgezahlt. Willy wurde im 2. Weltkrieg als Soldat eingezogen und kam im August 1945 aus amerikanischer Gefangenschaft ins elterliche Haus zurück. Tragischerweise war jedoch der Vater Max Rüger bereits im Januar desselben Jahres verstorben. Willy führte nach dem Krieg die Fabrik mit 28 Arbeitern inkl. Heimarbeitern zu ihrem Höhepunkt. Er produzierte Murmelbahnen und die bekannten schönen Holzeisenbahnen. Auf der Leipziger Messe hatte er einen eignen Stand. Ab 1964 verkleinerte er aus gesundheitlichen Gründen die Fabrikation und beschäftigte nur noch 5 – 6 Arbeiter. Im April 1966 wurde die Fabrik der „PGH Friedensbrücke“ Börnichen angegliedert. Willy Rüger produzierte aber weiterhin hier im Haus bis 1968 Holzeisenbahnen. Von 1968 bis Anfang 1977 stellte er Western Force (Indianer Camps) her. Danach zog die Produktion in das neue Produktionsgebäude der „VEB Friedensbrücke“ Börnichen, wo fortan nur noch Pyramiden und Holztraktoren hergestellt wurden. 1973 übernahmen der Sohn und gelernte Spielzeugmacher Wilhelm Rüger mit Schwester Anita Algrimm, geb. Rüger das Anwesen. Die Produktionsräume waren durch Sohn Wilhelm Rüger als Wohnraum ausgebaut worden. Schwester Anita baute den linken Hausteil aus. 1995 wurde das Anwesen an die Gebrüder Wolf aus Chemnitz verkauft. 1999 /2000 erwarben Ingolf und Ingeburg Olsen die Scheune und bauten diese als Wohnraum aus, während ihre Kinder je einen Hausteil erwarben und modernisierten. Danach gab es wechselnde Besitzer. 2013 wich der Teich im Zuge der Bachsanierung.