Spielwarenfabrik G. F. Uhlig

Alte Hausnummer: 98C
T-Nr.: B57

Spielwarenfabrik G. F. Uhlig

Alte Hausnummer: 98C
T-Nr.: B57

Nach dem Ende des Französischen Krieges 1871 mussten Reparationsleistungen an Deutschland geleistet werden (400 Milliarden Goldmark). Aufgrund dieser Einnahmen wurde auch die örtliche Holzindustrie in Borstendorf unterstützt und es konnten etliche Fabriken hier im Ort enstehen.

So gründete auch der 1847 in Borstendorf geborene Gottlob Friedrich Uhlig Anfang der 1870er Jahre die Spielwarenfabrik G. F. Uhlig, welche Metallophone, Kinderpianos und Leierkästen herstellte. Am 18.09.1870 heiratete er mit 23 Jahren die aus Grünhainichen stammende Anna Marie Otto. 1880 wurde der Schornstein an die Fabrik angebaut und die Dampfmaschine zur Fertigung der Spielwaren in Betrieb genommen.

Das dahinterliegende Gebäude am Ringweg 2b war immer im Familienbesitz der Familie Uhlig und diente als Wohnhaus, in welchem 1884 nun 6 Bewohner u.a. mit ihren Familien wohnten. Es war durch eine teils überdachte Brücke mit der Fabrik verbunden. G. F. Uhlig beschäftigte 25 – 30 Fabrik- sowie Heimarbeiter. Es gab einen Baukastenfertiger vom heutigen Pfarrweg 4, welcher seine Ware mit dem „Schiebock“, einer Schubkarre, hier zur Fabrik brachte. Der sogenannte „Kläne Lob“, wie man Gottlob Friedrich auch nannte, war nebenbei im Schnitzverein tätig und hatte großes Geschick bei seinen Schnitzarbeiten.
Gottlob war seit 1920 außerdem Vorsitzender der Schützengesellschaft. 1912 wurde das Dorf elektrifiziert und die Dampfmachine trat in den Hintergrund. 1923 ging die Fabrik aufgrund der Inflation in Konkurs. 1932 verstarb Gottlob Friedrich Uhlig.

Der im Ortsteil Floßmühle wohnende Maschinenführer Hugo Flade erwarb nun die Fabik und das Wohnhaus. 1937 wurden die Anbauten sowie der Schornstein abgerissen und das Fabrikgebäude zu Wohnraum mit 6 Wohnungen ausgebaut. Dies erfolgte durch den Borstendorfer Baumeister Max Mai (Gartenstraße 10). Nach dem Tode Hugo Flades ging das Anwesen in die Erbengemeinschaft über. 1979 erwarb es der Koch der Papierfabrik, Wolfgang Köhler, und dabei wurde das Anwesen geteilt.
Die ehemalige Fabrik ging an ihn und ist seit 1990 im Besitz der Tochter Carla Bumberger, geb. Köhler. Seitdem erfolgt die schrittweise Modernisierung.

Nach dem Ende des Französischen Krieges 1871 mussten Reparationsleistungen an Deutschland geleistet werden (400 Milliarden Goldmark). Aufgrund dieser Einnahmen wurde auch die örtliche Holzindustrie in Borstendorf unterstützt und es konnten etliche Fabriken hier im Ort enstehen.

So gründete auch der 1847 in Borstendorf geborene Gottlob Friedrich Uhlig Anfang der 1870er Jahre die Spielwarenfabrik G. F. Uhlig, welche Metallophone, Kinderpianos und Leierkästen herstellte. Am 18.09.1870 heiratete er mit 23 Jahren die aus Grünhainichen stammende Anna Marie Otto. 1880 wurde der Schornstein an die Fabrik angebaut und die Dampfmaschine zur Fertigung der Spielwaren in Betrieb genommen.

Das dahinterliegende Gebäude am Ringweg 2b war immer im Familienbesitz der Familie Uhlig und diente als Wohnhaus, in welchem 1884 nun 6 Bewohner u.a. mit ihren Familien wohnten. Es war durch eine teils überdachte Brücke mit der Fabrik verbunden. G. F. Uhlig beschäftigte 25 – 30 Fabrik- sowie Heimarbeiter. Es gab einen Baukastenfertiger vom heutigen Pfarrweg 4, welcher seine Ware mit dem „Schiebock“, einer Schubkarre, hier zur Fabrik brachte. Der sogenannte „Kläne Lob“, wie man Gottlob Friedrich auch nannte, war nebenbei im Schnitzverein tätig und hatte großes Geschick bei seinen Schnitzarbeiten.
Gottlob war seit 1920 außerdem Vorsitzender der Schützengesellschaft. 1912 wurde das Dorf elektrifiziert und die Dampfmachine trat in den Hintergrund. 1923 ging die Fabrik aufgrund der Inflation in Konkurs. 1932 verstarb Gottlob Friedrich Uhlig.

Der im Ortsteil Floßmühle wohnende Maschinenführer Hugo Flade erwarb nun die Fabik und das Wohnhaus. 1937 wurden die Anbauten sowie der Schornstein abgerissen und das Fabrikgebäude zu Wohnraum mit 6 Wohnungen ausgebaut. Dies erfolgte durch den Borstendorfer Baumeister Max Mai (Gartenstraße 10). Nach dem Tode Hugo Flades ging das Anwesen in die Erbengemeinschaft über. 1979 erwarb es der Koch der Papierfabrik, Wolfgang Köhler, und dabei wurde das Anwesen geteilt.
Die ehemalige Fabrik ging an ihn und ist seit 1990 im Besitz der Tochter Carla Bumberger, geb. Köhler. Seitdem erfolgt die schrittweise Modernisierung.

November 2021, Grünhainichener Heimatverein e.V., Textarchiv: Bernd Köhler ✝, Bildbearbeitung: Dietmar Ender