1869 kaufte Ernst Louis Seifert dieses Grundstück zum Bau einer Gaststätte. 1875 erwarb er das Grundstück auf der gegenüberliegenden Straßenseite hinzu. Dort wurde eine Art Sommerrestaurant mit überdachter Kegelbahn eingerichtet. Am 12. Dezember 1898 kam es hier in Seifert`s Restauration zur Gründung eines Gesangsvereins, welcher später auf den Namen „Liedertafel“ getauft wurde. Aktives Mitglied dieses Vereins war Arno Seifert, der Besitzer der Gaststätte. Als nächstes wird der Gastwirt Oskar Fritz Viertel genannt, welcher 1935 das Gebäude erwarb. Nach dessen Flucht in den „Westen“ war das Haus von 1962 bis 1968 in staatlicher Treuhandverwaltung. Die Kegelbahn wurde Anfang der 1960er Jahre abgebaut und in das Kulturhaus verlegt. Nur eine kleine Restüberdachung im Garten des ehemaligen Sommerrestaurants erinnert daran. Das Gebäude wurde an Elfriede und Walter Rechenberger, welche auf der Lippersdorfer Straße wohnten, bis in die 1970er Jahre verpachtet und unter der Konsumgaststätte „Erzgebirgsschänke“ geführt. Nach dem Tod von Oskar Fritz Viertel 1968, erlangte dessen Tochter Eva Oehme (geb. Viertel) aufgrund von Erbschaft das Haus aus der Treuhandverwaltung zurück. 1971 kauften Reinhold und Gudrun Bieber die inzwischen geschlossene Gaststätte und bauten sie zu Wohnraum um. Seit dieser Zeit ist es im Familienbesitz von Familie Bieber.