Schuhmachergeschäft Hugo Hunger

Alte Hausnummer: 21C
T-Nr.: B170

Schuhmachergeschäft Hugo Hunger

Alte Hausnummer: 21C
T-Nr.: B170

1905 gab es eine Baugenehmigung zur Errichtung dieses Wohn- und Geschäftshauses mit ausgebautem Dachgeschoss des Schuhmachers Hugo Franz Hunger (1883–1969). Dieser stammte aus dem Haus 92b (Eppendorfer Straße 4) in 3. Generation einer Schuhmacherfamilie. 1906 wurde das Haus fertiggestellt. Er betrieb die Schuhmacherei sowie einen Laden für Schuhwaren, Haus- und Küchenger.te sowie Linoleum. Das Ladengeschäft befand sich rechtsseitig der Tür auf der Straßenseite. Am rechten Giebel befand sich ursprünglich eine Überdachung für den Wohneingang bzw. Eingang zur Werkstatt des Schuhmachers. Hugo Franz Hunger war bis in die 60er Jahre tätig, zuletzt gemeinsam mit seinem 1924 geb. Sohn und Schuhmachermeister Kurt Horst Hunger, der das Geschäft übernahm und 1963 im Grundbuch eingetragen wurde. Seine 1927 geborene Ehefrau und Fachverkäuferin Gertrud Lisa Hunger, geb. Hupfer, half im Geschäft mit. Von ca. 1917 bis 1927 befand sich in der ersten Etage die Wohnung und erste Arztpraxis von Dr. Sembdner, welcher dann in das neu gebaute Landhaus mit Arztpraxis mit der Ortslistennummer 21d (Alte Dorfstraße 6) zog. Im Chemnitzer Adressbuch von 1930 wird hier im Haus der Gendarmeriestandort erwähnt. 1938 fand sich im Augustusburger Adressbuch, dass hier 6 Mieter mit ihren Familien wohnten, welche den Beruf des Holzarbeiters, Maschinenzeichners, Versandgehilfen, Handlungsgehilfen, Reichsbahnhilfsbetriebsassistenten und Fabrikarbeiters ausübten. Familie Hunger erhielt zu DDR-Zeiten keine Erlaubnis, den Laden weiterzuführen, und die HO-Verkaufsstelle des HO-Kreisbetriebes Flöha zog in die Geschäftsräume ein. Gertrud Lisa Hunger war als Verkaufsstellenleiterin tätig. 1969 wurde der Ausbau von Lagerräumen für den HO-Kreisbetrieb Flöha durchgeführt und der rechtsseitige flache Anbau massiv errichtet. In den 70er Jahren ging Familie Hunger mehrere Kooperationen mit verschiedenen Betrieben ein (Hausschuhfabrik aus Lunzenau, Fa. Londa Haarkosmetik aus Rothenkirchen). Mehrere Arbeiter wurden in Heimarbeit beschäftigt. Nach der politischen Wende befanden sich verschiedene Geschäfte im Ladenbereich, wie die Drebacher Lebensmittel, Bekleidungsgeschäft Walther sowie ein Angelshop. Horst Hunger arbeitete als Schuhmacher bis 1996. Gertrud Lisa Hunger gab dann das Geschäft auf. 2014 wurde das Wohn- und Geschäftshaus an Frau Marie Merkle verkauft.

1905 gab es eine Baugenehmigung zur Errichtung dieses Wohn- und Geschäftshauses mit ausgebautem Dachgeschoss des Schuhmachers Hugo Franz Hunger (1883–1969). Dieser stammte aus dem Haus 92b (Eppendorfer Straße 4) in 3. Generation einer Schuhmacherfamilie. 1906 wurde das Haus fertiggestellt. Er betrieb die Schuhmacherei sowie einen Laden für Schuhwaren, Haus- und Küchenger.te sowie Linoleum. Das Ladengeschäft befand sich rechtsseitig der Tür auf der Straßenseite. Am rechten Giebel befand sich ursprünglich eine Überdachung für den Wohneingang bzw. Eingang zur Werkstatt des Schuhmachers. Hugo Franz Hunger war bis in die 60er Jahre tätig, zuletzt gemeinsam mit seinem 1924 geb. Sohn und Schuhmachermeister Kurt Horst Hunger, der das Geschäft übernahm und 1963 im Grundbuch eingetragen wurde. Seine 1927 geborene Ehefrau und Fachverkäuferin Gertrud Lisa Hunger, geb. Hupfer, half im Geschäft mit. Von ca. 1917 bis 1927 befand sich in der ersten Etage die Wohnung und erste Arztpraxis von Dr. Sembdner, welcher dann in das neu gebaute Landhaus mit Arztpraxis mit der Ortslistennummer 21d (Alte Dorfstraße 6) zog. Im Chemnitzer Adressbuch von 1930 wird hier im Haus der Gendarmeriestandort erwähnt. 1938 fand sich im Augustusburger Adressbuch, dass hier 6 Mieter mit ihren Familien wohnten, welche den Beruf des Holzarbeiters, Maschinenzeichners, Versandgehilfen, Handlungsgehilfen, Reichsbahnhilfsbetriebsassistenten und Fabrikarbeiters ausübten. Familie Hunger erhielt zu DDR-Zeiten keine Erlaubnis, den Laden weiterzuführen, und die HO-Verkaufsstelle des HO-Kreisbetriebes Flöha zog in die Geschäftsräume ein. Gertrud Lisa Hunger war als Verkaufsstellenleiterin tätig. 1969 wurde der Ausbau von Lagerräumen für den HO-Kreisbetrieb Flöha durchgeführt und der rechtsseitige flache Anbau massiv errichtet. In den 70er Jahren ging Familie Hunger mehrere Kooperationen mit verschiedenen Betrieben ein (Hausschuhfabrik aus Lunzenau, Fa. Londa Haarkosmetik aus Rothenkirchen). Mehrere Arbeiter wurden in Heimarbeit beschäftigt. Nach der politischen Wende befanden sich verschiedene Geschäfte im Ladenbereich, wie die Drebacher Lebensmittel, Bekleidungsgeschäft Walther sowie ein Angelshop. Horst Hunger arbeitete als Schuhmacher bis 1996. Gertrud Lisa Hunger gab dann das Geschäft auf. 2014 wurde das Wohn- und Geschäftshaus an Frau Marie Merkle verkauft.

März 2024, Grünhainichener Heimatverein e.V., Textarchiv: Bernd Köhler ✝, Elke Homilius; Bildbearbeitung: Dietmar Ender