Schönherr`s Arbeiterwohnhäuser

Alte Hausnummer: 54C-F
T-Nr.: B49

Schönherr`s Arbeiterwohnhäuser

Alte Hausnummer: 54C-F
T-Nr.: B49

C. G. Schönherr war eine Unternehmerfamilie aus dem Ortsteil Flo.mühle und hatte von 1856 bis zur Enteignung nach Ende des 2. Weltkrieges Großes erreicht. Mit dem Kauf der Getreidemühle (Flo.mühle) durch Carl Wilhelm Schönherr (15.Oktober 1812 – 27. Februar 1884) im Jahre 1856 begann, durch anfängliche Höhen und Tiefen, der Erfolg des Familienunternehmens. Sohn Carl Gotthilf (25. Februar 1835 – 24. April 1916) übernahm 1863 das Geschäft und führte es unter C. G. Schönherr allein weiter. 1888 wurde dessen Sohn Otto Wilhelm Teilhaber und führte das Unternehmen unter der Mitarbeit seiner 3 Brüder zu einer beachtlichen Entwicklung. Das Bestreben Schönherrs ging auch dahin, die kurz hintereinander liegenden, noch unausgebauten Wasserkräfte des damals noch wasserreichen Flöhaflusses zu erwerben und nutzbar zu machen. Durch glückliche Käufe gelang es die beiderseitigen Ufer der Flöha auf einer Gesamtlänge von ca. 3 km zu erwerben und von anfänglich 3 ha später 150 ha Land zu besitzen. 1906 beschäftigte C.G. Schönherr in 3 Getreidemühlen, 1 Sägewerk, 3 Holzschleifereien, 1 Papierfabrik und 1 Baumwollspinnerei 33 Beamte, ca. 300 männliche und 100 weibliche Arbeiter. Fleißige Arbeiter sind belohnt worden, indem sie für eine Zeit von je 5 Jahren eine, so wörtlich, „gute freie Wohnung“ erhielten. 1896 erbaute C. G. Schönherr u.a. diese 4 Arbeiterwohnhäuser. Ebenfalls erhielten die Angestellten eine Dienstaltersprämie. Diese Prämien waren zu jener Zeit noch völlig unüblich. Die für die Betriebe erforderliche Kraft wurde durch 12 Turbinen mit 2.200 PS und 8 Dampfmaschinen mit 1.900 PS erzeugt. 1905 betrug der Gesamtumsatz des Unternehmens 10,6 Millionen Mark. Es wurde auch erreicht, dass nach langem Bemühen die Haltestelle „Flo.mühle“ im Jahre 1899 genehmigt wurde. Schönherrs galten seit je als gutmütig und als große Unterstützer. Sie genossen im Ort hohes Ansehen, haben sie doch etlichen Vereinen und der Kirchgemeinde gro.zügige Mittel bereitgestellt. In der Festschrift von 1906, anlässlich des 50jährigen Bestehens der Firma, wird auch die Dankbarkeit der Unternehmer über den Erfolg wiedergespiegelt, in der es heißt: “… 50 Jahre die zeigen, zu welcher Entwicklung kleine Anfänge bei freudiger unermüdlicher Schaffenskraft durch Gottes gütigen Beistand gebracht worden sind.“ Der letzte Schönherr – Otto W. Schönherr – verstarb am 18.10.1950, wenige Jahre nach seiner Vertreibung aus dem Ort sowie der Enteignung, der Demontage und dem Transport vieler Maschinen in die damalige Sowjetunion. Unter großer Anteilnahme der Bürger Borstendorfs wurde er in der Schönherr Gruft auf dem Friedhof beerdigt.

C. G. Schönherr war eine Unternehmerfamilie aus dem Ortsteil Flo.mühle und hatte von 1856 bis zur Enteignung nach Ende des 2. Weltkrieges Großes erreicht. Mit dem Kauf der Getreidemühle (Flo.mühle) durch Carl Wilhelm Schönherr (15.Oktober 1812 – 27. Februar 1884) im Jahre 1856 begann, durch anfängliche Höhen und Tiefen, der Erfolg des Familienunternehmens. Sohn Carl Gotthilf (25. Februar 1835 – 24. April 1916) übernahm 1863 das Geschäft und führte es unter C. G. Schönherr allein weiter. 1888 wurde dessen Sohn Otto Wilhelm Teilhaber und führte das Unternehmen unter der Mitarbeit seiner 3 Brüder zu einer beachtlichen Entwicklung. Das Bestreben Schönherrs ging auch dahin, die kurz hintereinander liegenden, noch unausgebauten Wasserkräfte des damals noch wasserreichen Flöhaflusses zu erwerben und nutzbar zu machen. Durch glückliche Käufe gelang es die beiderseitigen Ufer der Flöha auf einer Gesamtlänge von ca. 3 km zu erwerben und von anfänglich 3 ha später 150 ha Land zu besitzen. 1906 beschäftigte C.G. Schönherr in 3 Getreidemühlen, 1 Sägewerk, 3 Holzschleifereien, 1 Papierfabrik und 1 Baumwollspinnerei 33 Beamte, ca. 300 männliche und 100 weibliche Arbeiter. Fleißige Arbeiter sind belohnt worden, indem sie für eine Zeit von je 5 Jahren eine, so wörtlich, „gute freie Wohnung“ erhielten. 1896 erbaute C. G. Schönherr u.a. diese 4 Arbeiterwohnhäuser. Ebenfalls erhielten die Angestellten eine Dienstaltersprämie. Diese Prämien waren zu jener Zeit noch völlig unüblich. Die für die Betriebe erforderliche Kraft wurde durch 12 Turbinen mit 2.200 PS und 8 Dampfmaschinen mit 1.900 PS erzeugt. 1905 betrug der Gesamtumsatz des Unternehmens 10,6 Millionen Mark. Es wurde auch erreicht, dass nach langem Bemühen die Haltestelle „Flo.mühle“ im Jahre 1899 genehmigt wurde. Schönherrs galten seit je als gutmütig und als große Unterstützer. Sie genossen im Ort hohes Ansehen, haben sie doch etlichen Vereinen und der Kirchgemeinde gro.zügige Mittel bereitgestellt. In der Festschrift von 1906, anlässlich des 50jährigen Bestehens der Firma, wird auch die Dankbarkeit der Unternehmer über den Erfolg wiedergespiegelt, in der es heißt: “… 50 Jahre die zeigen, zu welcher Entwicklung kleine Anfänge bei freudiger unermüdlicher Schaffenskraft durch Gottes gütigen Beistand gebracht worden sind.“ Der letzte Schönherr – Otto W. Schönherr – verstarb am 18.10.1950, wenige Jahre nach seiner Vertreibung aus dem Ort sowie der Enteignung, der Demontage und dem Transport vieler Maschinen in die damalige Sowjetunion. Unter großer Anteilnahme der Bürger Borstendorfs wurde er in der Schönherr Gruft auf dem Friedhof beerdigt.

Grünhainichener Heimatverein e.V., Textarchiv: Festschrift C. G. Schönherr ✝, Bildbearbeitung: Dietmar Ender