Das Haus ist in den sächsischen Meilenblättern von 1780 eingezeichnet und vermutlich im Zeitraum zwischen 1750-1780 entstanden. Im Brandversicherungskataster von 1855 wurde der 35-jährige Hausbesitzer und Holzarbeiter Traugott Johann Auerbach als Besitzer des Wohngebäudes mit Zuchtviehstall und unterbautem Keller genannt. Sohn und Holzwarenfabrikant Traugott Moritz Auerbach war der nächste Besitzer. 1895 errichtete er, lt. Bauzeichnung, vermutlich selbst einen neuen Schornstein. In der Ortsliste von 1905 wurde die Materialwarenhandlung (verschiedene Lebensmittel, Sauerkraut, eingelegte Gurken, kleinere Haushaltsgegenstände) erwähnt. Ebenfalls hatte er die Berechtigung Schnaps zu verkaufen. Das Geschäft befand sich im Erdgeschoss neben der rechten Haustür linksseitig. Dahinter befand sich der Stall im Haus. 1922 wurde Moritz Auerbach als „Schippenhauer“ aufgeführt. Dies bezeichnete den Beruf der Herstellung von z.B. Schneeschippen oder Brotschieber, welche u.a. mittels Schäleisen gefertigt wurden. 1927 wurde der um die Jahrhundertwende geborene Sohn Linus Auerbach als Besitzer in der Ortsliste erwähnt. Er führte das Geschäft seines Vaters weiter. Willy Neuhäuser wohnte im Haus Nr. 41 O (Kleesbergstraße 20), er machte sich nach dem 2.Weltkrieg als Schachfigurenschnitzer selbständig und gehörte zu einem der 4 bekannten Schachfigurenschnitzer Borstendorfs. Seine Werkstatt befand sich im Raum hinter dem linken Eingang. Er produzierte hauptsächlich für die Schachbrettfabrik Wittig. Außerdem war er Mitglied im Schnitzverein. Ende der 60er Jahre baute er an seinem Wohnhaus an, sodass er die Werkstatt dann dorthin verlegte. Für einen Schachsatz von 32 Figuren benötigte er 15h. Außerdem war er für seine geschnitzten Schafherden bekannt. 1945 kamen einige Vertriebene aus Böhmen nach Borstendorf, wovon 4-5 Familien miteinander verwandt waren. Der böhmische Schneidermeister Richard Richter, welcher im Krieg ein Bein verloren hatte, lies sich als Mieter mit seiner Familie im Obergeschoss rechts nieder und eröffnete im Wohnzimmer 1946 /47 eine Schneiderwerkstatt. Eine Annonce von 1963 zeigt, dass er dann im Haus Nummer 64 B (Eppendorfer Straße 20) seine Werkstatt hatte. 1953 /54 wurde der Ostgiebel durch Linus Auerbach verkleidet. In den 60er Jahren starb er. Tochter und Lehrerin Erna Auerbach galt als überstudiert, hatte sie doch psychische Probleme, musste ihren Beruf aufgeben und zog Ende der 60er Jahre zu Verwandten nach Dresden. Nach dem Wegzug war Familie Andreas Schreiter der benachbarten Klempnerei nun Besitzer des Hauses, bevor im Jahr 2000 Familie Michael Zinnen Eigentümer wurden. Sie stellen hier im Haus Instrumente her (Monochorde, Flöten, Rahmentrommeln und Didgeridos). Elke Zinnen restauriert alte Erzgebirgsfiguren.