Das Gelände des späteren Standortes der Papierfabrik lag an der „alten Kohlenstraße“, die über Wurzelbach, Eppendorf bis Muldenhütten führte. In der Zeit der Flößerund Köhlerei in Borstendorf erwähnte man zahlreiche Mahl- und Brettmühlen, so auch eine niedere Brettmühle, in der Nähe der Flöha und der Gegend des späteren „Haasens Grundstücks“. 1880 war die Zeit der im Aufblühen begriffenen Holzstoffindustrie. Friedrich Otto Siegel kaufte von Friedrich Kluge die unterhalb des Bahnhofs Grünhainichen gelegene sogenannte „Langwiese“ und hatte das Ziel, unter Nutzung der Wasserkraft, eine neue Holzschleiferei zu bauen und zu betreiben. Als erfahrenen technischen Partner fand er Carl Friedrich Haase und so wurde am 1. August 1881 die gemeinsame Firma „Siegel und Haase“ gegründet. Eine erste neue Holzschleiferei entstand auf dem rechten Flöha-Ufer, im sogenannten Mühlholz. Dazu kauften sie sich Wasserrecht vom Staat, um zwei Gefälle nutzbar zu machen. In der 1881 entstandenen „Marbacher Schleiferei“ befand sich neben der Wohnung von Haase auch eine Turbine, die in den Jahren 1882 und 1884 erweitert wurde. Zur Vergrößerung des Standortes kaufte man am 6. August 1888 als weiteres Grundstück die Schneidemühle und das Wohnhaus von Moritz Öhme dazu. In den Jahren 1888 und 1889 erwarben Siegel und Haase weitere Grundstücke, um sich auch unterhalb der „Priemsmühle“ die Gefälle zu sichern. Die Schleifereikapazitäten erweiterten sich ständig, die Werke produzierten nun Holzstoff in größeren Mengen. Da sich der Handel mit Zellstoff jedoch nicht mehr rentierte, lag es nahe, den Holzstoff selbst zu verarbeiten. So wurde im Juli 1889 mit dem Aufbau der ersten Papiermaschine begonnen. Im April 1890 nahm die 1,35 m breite Papiermaschine der Firma F. K. Strobel die Produktion auf. 1896 verstarb Otto Siegel und Carl Haase wurde Alleinbesitzer.