Dieses Haus wurde 1862 erbaut. Der erste Besitzer wurde in den „Grund- und Hypotheken Acten“ von Borstendorf nur mit dem Namen Klotz erwähnt. 1865 kaufte Karl Heinrich Hüttner das Grundstück. 1875 erwarb es Ernst Reinhard Rochlitzer, bevor es 1875 der Holzarbeiter Johann Ernst Zärtner kaufte. 1882 erwarb es der Schippenmacher Carl Heinrich Franke. Der Schneidemüller Ernst Julius Anke kaufte 1884 das Anwesen aus der Zwangsversteigerung. Er betrieb zusammen mit seiner Frau, laut Überlieferung, einen Wolle- und Stoffhandel. Vermutlich ließ er den Anbau 1901 errichten. Bereits im selben Jahr gab es ein Schreiben des Gemeindevorstandes Vogel, unter Androhung von Strafe, über die miserablen Zustände in Haus und Hof (siehe QR-Code). 1908 war das Haus im Besitz der Witwe. 1919 erwarb es der 1870 geborene Kantinenpächter Friedrich Max Kircheis. 1921 errichtete er im Anbau, wo sich zuvor eine Wäschemangelstube befand, nun eine Kleinviehschlächterei. Im hinteren Teil war das Waschhaus. Außerdem wurde der Anbau aufgestockt, worin nun ein Holzlager- und Wäscheboden eingerichtet wurde. Der Laden befand sich im Haus linksseitig, in dem er auch Materialwaren verkaufte. 1925 plante er mit seinem Geschäft umzuziehen und das ehemalige Fachwerkhaus mit der Ortslistennummer 22 zu kaufen. Er riss es ab und errichtet das heutige Gebäude (jetzt August-Bebel-Straße 15) als Erzgebirgische Wurstfabrik Max Kircheis und ließ ebenfalls ein großes Wohngebäude daneben erbauen (Ortslistenummer 22c – heute August-Bebel-Straße 17). Zusammen mit Ehefrau Hulda Kircheis, geb. Patzig, hatte er 7 Kinder. Max Kircheis war ein reger Geschäftsmann mit vielen Ideen. So betrieb er eine Kantine der Papierfabrik Siegel & Haase. 1929/1930 wurden im Gasthof von Walther Piehler, später Lauterbachs Gasthof, die früheren Pferdeställe im Erdgeschoss auf der rechten Seite in eine Feinkosthandlung für Max und Hulda Kircheis zur Vermietung umgebaut. Außerdem betrieb er noch eine kleine Gastwirtschaft darüber. 1927 erwarb der Bäcker Carl Oswald Neubert das Gebäude. 1962 war es im Besitz von Schaltwärter (Schaltzentrale Papierfabriken Grünhainichen) Walter Werner Uhlig und ab 1970 im Besitz des Sohnes und Maschinenschlossers (VEB Motorradwerk Zschopau) Werner Heinz Uhlig mit Ehefrau Charlotte Helga Uhlig, geb. Rümmler. In den Jahren 1970 bis 2022 wurde das ehemalige Schlachthaus zur Garage, sowie weitere bauliche Veränderungen und Erneuerungen vorgenommen. Seit 2023 ist die Witwe Besitzerin.