Krakowka`s Bierhandlung

Alte Hausnummer: 75
T-Nr.: B112

Krakowka`s Bierhandlung

Alte Hausnummer: 75
T-Nr.: B112

Dieses alte Gut befindet sich an der einstigen Dorfstraße, welche damals in Richtung Eppendorf weiterführte. Vermutlich entstand das Haus bereits im 16. Jahrhundert. Im Brandversicherungskataster von 1855 wurde das Wohngebäude mit einem Zuchtviehstall, einem Backofen, einer Scheune sowie einem Schuppengebäude erwähnt. Als Besitzer war der Schuhmacher Karl Gottlob Wagner ausgewiesen. Zum Gehöft gehörte neben dem einst größeren Grundstück am Haus sowie dem gegenüber auch Felder in Richtung Wurzelbach. Nach mehreren kurzzeitigen Besitzerwechseln wurde der Holzarbeiter Hermann Julius Rümmler lt. Grundbuch von 1872 Eigentümer des Gehöfts.
Es wurden hier neben der Landwirtschaft auch Holzartikel wie z.B. Rührlöffel hergestellt. Um die Arbeit zu erleichtern, ließ die Witwe Anna Mathilde Rümmler, geb. Lindner im Jahr 1910 einen Elektromotor in der Werkstatt im Erdgeschoss einbauen. Ihr Sohn und Holzarbeiter Hermann Waldemar Rümmler wurde 1920 mit 41 Jahren rechtmäßiger Besitzer. Dessen 1909 geborene Tochter Frieda Martha Rümmler heiratete den aus Oberschlesien stammenden Wilhelm Anton Krakowka und zog nach Dresden, wo sie ab 1936 das Hotel Fischhaus am Postplatz mit eigener Musikkapelle besaßen.
Die Familie zog 1945 nach der Zerstörung des Hotels nach Borstendorf in das Gut von Frieda Martha Krakowka. Sie eröffneten 1947 eine Bierhandlung im Gut. Das „Bergt-Bräu“ (später in Brauerei Reichenbrand umbenannt) wurde in Fässern von der Brauerei angeliefert. Es ist dann von Hand in Flaschen abgefüllt und anfangs mit dem Handwagen, später vom Bauer Kurt Hübler (Eppendorfer Str. 18) und danach von Siegfried Uhlig, genannt „Milchmann“ aus dem Niederdorf an die Kunden verteilt worden. Die leeren Flaschen wurden hier vor Ort wieder aufbereitet. Aufgrund der Krankheit von Wilhelm Krakowka übernahm die 1941 geborene Tochter Alice Anna Bötte, geb. Krakowka das Geschäft und leitete es bis zur Schließung 1968. Im Jahr 1978 wurden Manfred und Alice Bötte Eigentümer des Guts, welches über all die Jahre mehrfach umgebaut wurde. Seit 2021 ist ihr Sohn Jerry Bötte der Besitzer.

Dieses alte Gut befindet sich an der einstigen Dorfstraße, welche damals in Richtung Eppendorf weiterführte. Vermutlich entstand das Haus bereits im 16. Jahrhundert. Im Brandversicherungskataster von 1855 wurde das Wohngebäude mit einem Zuchtviehstall, einem Backofen, einer Scheune sowie einem Schuppengebäude erwähnt. Als Besitzer war der Schuhmacher Karl Gottlob Wagner ausgewiesen. Zum Gehöft gehörte neben dem einst größeren Grundstück am Haus sowie dem gegenüber auch Felder in Richtung Wurzelbach. Nach mehreren kurzzeitigen Besitzerwechseln wurde der Holzarbeiter Hermann Julius Rümmler lt. Grundbuch von 1872 Eigentümer des Gehöfts.
Es wurden hier neben der Landwirtschaft auch Holzartikel wie z.B. Rührlöffel hergestellt. Um die Arbeit zu erleichtern, ließ die Witwe Anna Mathilde Rümmler, geb. Lindner im Jahr 1910 einen Elektromotor in der Werkstatt im Erdgeschoss einbauen. Ihr Sohn und Holzarbeiter Hermann Waldemar Rümmler wurde 1920 mit 41 Jahren rechtmäßiger Besitzer. Dessen 1909 geborene Tochter Frieda Martha Rümmler heiratete den aus Oberschlesien stammenden Wilhelm Anton Krakowka und zog nach Dresden, wo sie ab 1936 das Hotel Fischhaus am Postplatz mit eigener Musikkapelle besaßen.
Die Familie zog 1945 nach der Zerstörung des Hotels nach Borstendorf in das Gut von Frieda Martha Krakowka. Sie eröffneten 1947 eine Bierhandlung im Gut. Das „Bergt-Bräu“ (später in Brauerei Reichenbrand umbenannt) wurde in Fässern von der Brauerei angeliefert. Es ist dann von Hand in Flaschen abgefüllt und anfangs mit dem Handwagen, später vom Bauer Kurt Hübler (Eppendorfer Str. 18) und danach von Siegfried Uhlig, genannt „Milchmann“ aus dem Niederdorf an die Kunden verteilt worden. Die leeren Flaschen wurden hier vor Ort wieder aufbereitet. Aufgrund der Krankheit von Wilhelm Krakowka übernahm die 1941 geborene Tochter Alice Anna Bötte, geb. Krakowka das Geschäft und leitete es bis zur Schließung 1968. Im Jahr 1978 wurden Manfred und Alice Bötte Eigentümer des Guts, welches über all die Jahre mehrfach umgebaut wurde. Seit 2021 ist ihr Sohn Jerry Bötte der Besitzer.

September 2022, Grünhainichener Heimatverein e.V., Textarchiv: Bernd Köhler ✝, Bildbearbeitung: Dietmar Ender