In der Ortsliste von 1884 wird der Besitzer Louis Ernst Göthel genannt. Das genaue Erbauungsjahr ist nicht nachweisbar. Louis Ernst Göthel betrieb eine Holzwarenproduktion als Kistenfabrikant. Im Erdgeschoss und im Anbau linksseitig des Hauses wurden Versandkisten in unterschiedlichen Größen und Wandregale aus Holz mit kleinen schönen Schubfächern sowie Vertikos hergestellt. Unterhalb des Anbaus verläuft der Bach. Das Wohnhaus ist teilunterkellert und gegenüber dem Seitenweg liegt ein Gartengrundstück von 240 m2. Ebenfalls 1884 werden in der Ortsliste 3 Bewohner erwähnt, welche u.a. mit ihren Familien in diesem Haus wohnten. Die Witwe Lina Göthel wird 1922 als Besitzerin genannt. 1928 erwarb laut Grundbuch Gotwein Eppendorfer das Haus. 1928 übernahmen Curt Eppendorfer und seine Ehefrau Ella Elisabeth Eppendorfer, geb. Göthel das Anwesen. Bis Ende der 20er Jahre wurden ebenfalls Versandkisten und Wandregale hergestellt. Vermutlich wurde die Produktion, wie bei vielen anderen kleinen Fabriken in Borstendorf, aufgrund der Weltwirtschaftskrise eingestellt. 1939 starb Curt Eppendorfer und hinterließ seine Frau mit 5 Kindern. Die Witwe wurde 1940 im Grundbuch eingetragen. Nach ihrem Ableben 1946 wurde es in Erbengemeinschaft von zwei ihrer fünf Kinder bewohnt. 1967 erwarb es Tochter Margot Gocht, geb. Eppendorfer zusammen mit ihrem aus Ruppersdorf (Oberlausitz) stammenden Mann, Heinz Gocht. Er war Hauptbuchhalter bei der Fa. Muth und Roller Oehme. Außerdem w ar er BSG-Leiter von 1954 bis 1955 und Sektionsleiter Fußball von 1972 bis 1977. Im Jahr 1969 wurde der Anbau als Vorhaus massiv ausgebaut und weitere Aus- und Umbauten vorgenommen. Seit 1995 ist das Anwesen im Besitz von Tochter Gudrun Berthold geb. Gocht, welche von 1981 bis 1991 als Küchenleiterin im „Kulturhaus Neues Leben“ tätig war.