Göthel-Gustav-Haus

Alte Hausnummer: 87
T-Nr.: B91

Göthel-Gustav-Haus

Alte Hausnummer: 87
T-Nr.: B91

Lt. Grundbuch sowie Brandversicherungskataster von 1855 befand sich das Wohngebäude mit Zuchtviehstall und Gewölbe sowie das Holzschuppengebäude im Besitz von Christoph Gottlob Rochlitzer. Bereits 1875 war das Anwesen im Besitz des Zimmermanns Karl Heinrich Rümmler gewesen. Zu dieser Zeit befanden sich laut Ortsliste 3 Bewohner mit ihren Familien im Haus. Ebenfalls in einer Ortsliste von 1922 wurde Gustav Göthel als Hausbesitzer genannt. Dieser baute Anfang der 20er Jahre den Anbau dorfaufwärts. Seine Frau betrieb darin einen Schnittwarenhandel bis in die 50er Jahre, in welchem Garne, Tischdecken und Kleidung verkauft wurden. Gustav Göthel besaß außerdem 40 – 50 Bienenvölker im Garten und war Vorsitzender des Bienenzüchtervereins. Ein schöner Spruch befand sich am Bienenstock: „Emsig, einig, eifrig, eigen – wie die Bienen sollst Du dein Brot verdienen!“ Sohn Erich Göthel betrieb ab Ende der 20er /Anfang der 30er Jahre eine Tischlerei, offenbar im ehemaligen Zuchtviehstall. Ca. 1941 wurde er zum Krieg eingezogen, aus dem er nicht mehr zurückkehrte. Gustav Göthel starb 1959. Heinz Hübler kaufte 1958 das Anwesen. Die Eieraufkaufstelle von Ehefrau Susanne Hübler, geb. Berthold befand sich im Haus. Pro Ei gab es 30 Pfennig, für abgegebene Kaninchen 12,50Mark/kg und für Eier und Kaninchen zusätzlich Futtermittelscheine. Nach einer Zeit des Leerstandes der Ladenräume des Schnittwarengeschäftes zog der Lebensmittelkonsum ein. Verkaufsstellenleiter war Bruder Werner Hübler. Der Lebensmittelkonsum zog ca. 1978 in die Räume der ehemaligen Fleischerei vom Gasthof Oehme. In die freigewordenen Ladenräume hier zog nun die Konsumgesellschaft vom „Säurig-Haus“ (August-Bebel-Straße 98) ein, welche Obst, Gemüse, Fisch und Getränke verkaufte. Eine Besonderheit war der Karpfenverkauf zur Weihnachtszeit. Das Karpfenbecken ist immer noch vorhanden. Verkaufsstellenleiter war Heinz Hübler. 1990 /91 war Sohn Jens Hübler Angestellter der Merc GmbH Lengefeld, welche hier ebenfalls Lebensmittel verkauften. 1991 /92 nutzte die Räume ein Malergeschäft und von 1992 bis 1994 Getränke Fethke. Von 1994 bis 2010 beherbergten die Ladenräume einen Versicherungsmakler. Das Anwesen ist seit 2009 im Besitz von Sohn Jens Hübler. Dieser baute dann die Ladenräume zu Wohnraum aus.

Lt. Grundbuch sowie Brandversicherungskataster von 1855 befand sich das Wohngebäude mit Zuchtviehstall und Gewölbe sowie das Holzschuppengebäude im Besitz von Christoph Gottlob Rochlitzer. Bereits 1875 war das Anwesen im Besitz des Zimmermanns Karl Heinrich Rümmler gewesen. Zu dieser Zeit befanden sich laut Ortsliste 3 Bewohner mit ihren Familien im Haus. Ebenfalls in einer Ortsliste von 1922 wurde Gustav Göthel als Hausbesitzer genannt. Dieser baute Anfang der 20er Jahre den Anbau dorfaufwärts. Seine Frau betrieb darin einen Schnittwarenhandel bis in die 50er Jahre, in welchem Garne, Tischdecken und Kleidung verkauft wurden. Gustav Göthel besaß außerdem 40 – 50 Bienenvölker im Garten und war Vorsitzender des Bienenzüchtervereins. Ein schöner Spruch befand sich am Bienenstock: „Emsig, einig, eifrig, eigen – wie die Bienen sollst Du dein Brot verdienen!“ Sohn Erich Göthel betrieb ab Ende der 20er /Anfang der 30er Jahre eine Tischlerei, offenbar im ehemaligen Zuchtviehstall. Ca. 1941 wurde er zum Krieg eingezogen, aus dem er nicht mehr zurückkehrte. Gustav Göthel starb 1959. Heinz Hübler kaufte 1958 das Anwesen. Die Eieraufkaufstelle von Ehefrau Susanne Hübler, geb. Berthold befand sich im Haus. Pro Ei gab es 30 Pfennig, für abgegebene Kaninchen 12,50Mark/kg und für Eier und Kaninchen zusätzlich Futtermittelscheine. Nach einer Zeit des Leerstandes der Ladenräume des Schnittwarengeschäftes zog der Lebensmittelkonsum ein. Verkaufsstellenleiter war Bruder Werner Hübler. Der Lebensmittelkonsum zog ca. 1978 in die Räume der ehemaligen Fleischerei vom Gasthof Oehme. In die freigewordenen Ladenräume hier zog nun die Konsumgesellschaft vom „Säurig-Haus“ (August-Bebel-Straße 98) ein, welche Obst, Gemüse, Fisch und Getränke verkaufte. Eine Besonderheit war der Karpfenverkauf zur Weihnachtszeit. Das Karpfenbecken ist immer noch vorhanden. Verkaufsstellenleiter war Heinz Hübler. 1990 /91 war Sohn Jens Hübler Angestellter der Merc GmbH Lengefeld, welche hier ebenfalls Lebensmittel verkauften. 1991 /92 nutzte die Räume ein Malergeschäft und von 1992 bis 1994 Getränke Fethke. Von 1994 bis 2010 beherbergten die Ladenräume einen Versicherungsmakler. Das Anwesen ist seit 2009 im Besitz von Sohn Jens Hübler. Dieser baute dann die Ladenräume zu Wohnraum aus.

März 2022, Grünhainichener Heimatverein e.V., Textarchiv: Bernd Köhler ✝, Bildbearbeitung: Dietmar Ender