Erzgebirgische Wurstfabrik Max Kircheis

Alte Hausnummer: 22 und 22C
T-Nr.: B166

Erzgebirgische Wurstfabrik Max Kircheis

Alte Hausnummer: 22 und 22C
T-Nr.: B166

Das Erbauungsjahr ist nicht nachweisbar. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im Brandversicherungskataster von 1855 unter der Ortslistennummer 22 (heutiger Standort August-Bebel-Straße 15) mit dem 36-jährigen Hausbesitzer und Holzarbeiter Johann Gottfried Uhlig. Dieses kleine Fachwerkhaus wird darin als Wohngebäude mit Backofen und unterbautem Keller erwähnt. 1884 wohnte der inzwischen 65-jährige J. G. Uhlig sowie weitere 5 Uhligs im Alter von 19 bis 37 Jahren teilweise mit Kindern in diesem kleinen Haus. 1925 plante der 1870 geborene Max Kircheis mit seinem Geschäft (Kleinviehschlächterei mit Wurstfabrikation inkl. Materialwarenhandel) von der Hausnummer 17C (heute Mühlholzweg 2) umzuziehen und dieses Fachwerkhaus sowie Grund und Boden zu kaufen. Er stellte den Antrag zum Aus- und Umbau zu einem großen Wohngebäude (heute August-Bebel-Straße 17). Das kleine Fachwerkhaus wurde wahrscheinlich gleich komplett abgerissen. Gleich im Anschluss 1927 erfolgte durch Max Kircheis der hatte er 7 Kinder. Das Schlachtvieh wurde meist mit der Bahn angeliefert, durch Begleitpersonal, auch Kinder, dorfaufwärts bis hierher getrieben. Seine Töchter und andere Frauen brachten dann die Fleischprodukte schnellstmöglich zu den Käufern im Dorf, da keine große Kühlmöglichkeit bestand. M. Kircheis war ein reger Geschäftsmann mit vielen Ideen. So betrieb er eine Kantine der Papierfabrik Siegel & Haase. 1929 /1930 wurden im Gasthof von Walther Piehler, später Lauterbachs Gasthof, die früheren Pferdeställe im Erdgeschoss auf der rechten Seite in eine Feinkosthandlung für Max und Hulda Kircheis zur Vermietung umgebaut. Außerdem betrieb er noch eine kleine Kneipe darüber.

Angesichts der damaligen Weltwirtschaftskrise und evtl. unternehmerischer Fehlkalkulation musste er im Zeitraum um 1932 Insolvenz und Anfang 1934 Konkurs anmelden. Hauptgläubiger war die Deutsche Bank Dresden. 1934 erwarb der Fleischermeister Eduard Weber die Nr. 15 und betrieb eine Fleischerei. Anfang der 50er Jahre übernahm sein Sohn Karl Weber das Geschäft und führte es bis 1966. Danach wurde das Gebäude nur noch zu Wohnzwecken genutzt. 10 Mieter wohnten hier. 1971 ließ er den Anbau auf der Rückseite des Hauses abreißen und neu mit WC in den Etagen errichten. Mitte der 80er Jahre ging das Haus aus dem Familienbesitz in die öffentliche Hand. Ein paar Monate hatte Erich Sieber ein Friseurgeschäft im Haus, bevor der Bruder und Untermieter Heinz Sieber mit Ehefrau Ilse, geb. Haugke am 01.02.1943 ebenfalls ein Friseurgeschäft für Damen und Herren gründete und Erich nach Grünhainichen zog. Sie hatten zeitweise bis 3 Friseusen beschäftigt und schlossen das Geschäft im Jahr 1978. Familie Sieber zog 1986 aus. Der hier im Haus aufgewachsene Sohn und Fotograf Werner Sieber baute im Zeitraum von 1971 bis 1982 den Gasthof Grünhainichen zu einem Kulturzentrum mit in der Spitze 210 Veranstaltungen pro Jahr aus. Nach dem Studium zum Kulturwissenschaftler war er von 1987 bis 2011 Direktor der Schlösser Augustusburg, Scharfenstein und Lichtenwalde.

Das Erbauungsjahr ist nicht nachweisbar. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im Brandversicherungskataster von 1855 unter der Ortslistennummer 22 (heutiger Standort August-Bebel-Straße 15) mit dem 36-jährigen Hausbesitzer und Holzarbeiter Johann Gottfried Uhlig. Dieses kleine Fachwerkhaus wird darin als Wohngebäude mit Backofen und unterbautem Keller erwähnt. 1884 wohnte der inzwischen 65-jährige J. G. Uhlig sowie weitere 5 Uhligs im Alter von 19 bis 37 Jahren teilweise mit Kindern in diesem kleinen Haus. 1925 plante der 1870 geborene Max Kircheis mit seinem Geschäft (Kleinviehschlächterei mit Wurstfabrikation inkl. Materialwarenhandel) von der Hausnummer 17C (heute Mühlholzweg 2) umzuziehen und dieses Fachwerkhaus sowie Grund und Boden zu kaufen. Er stellte den Antrag zum Aus- und Umbau zu einem großen Wohngebäude (heute August-Bebel-Straße 17). Das kleine Fachwerkhaus wurde wahrscheinlich gleich komplett abgerissen. Gleich im Anschluss 1927 erfolgte durch Max Kircheis der hatte er 7 Kinder. Das Schlachtvieh wurde meist mit der Bahn angeliefert, durch Begleitpersonal, auch Kinder, dorfaufwärts bis hierher getrieben. Seine Töchter und andere Frauen brachten dann die Fleischprodukte schnellstmöglich zu den Käufern im Dorf, da keine große Kühlmöglichkeit bestand. M. Kircheis war ein reger Geschäftsmann mit vielen Ideen. So betrieb er eine Kantine der Papierfabrik Siegel & Haase. 1929 /1930 wurden im Gasthof von Walther Piehler, später Lauterbachs Gasthof, die früheren Pferdeställe im Erdgeschoss auf der rechten Seite in eine Feinkosthandlung für Max und Hulda Kircheis zur Vermietung umgebaut. Außerdem betrieb er noch eine kleine Kneipe darüber.

Angesichts der damaligen Weltwirtschaftskrise und evtl. unternehmerischer Fehlkalkulation musste er im Zeitraum um 1932 Insolvenz und Anfang 1934 Konkurs anmelden. Hauptgläubiger war die Deutsche Bank Dresden. 1934 erwarb der Fleischermeister Eduard Weber die Nr. 15 und betrieb eine Fleischerei. Anfang der 50er Jahre übernahm sein Sohn Karl Weber das Geschäft und führte es bis 1966. Danach wurde das Gebäude nur noch zu Wohnzwecken genutzt. 10 Mieter wohnten hier. 1971 ließ er den Anbau auf der Rückseite des Hauses abreißen und neu mit WC in den Etagen errichten. Mitte der 80er Jahre ging das Haus aus dem Familienbesitz in die öffentliche Hand. Ein paar Monate hatte Erich Sieber ein Friseurgeschäft im Haus, bevor der Bruder und Untermieter Heinz Sieber mit Ehefrau Ilse, geb. Haugke am 01.02.1943 ebenfalls ein Friseurgeschäft für Damen und Herren gründete und Erich nach Grünhainichen zog. Sie hatten zeitweise bis 3 Friseusen beschäftigt und schlossen das Geschäft im Jahr 1978. Familie Sieber zog 1986 aus. Der hier im Haus aufgewachsene Sohn und Fotograf Werner Sieber baute im Zeitraum von 1971 bis 1982 den Gasthof Grünhainichen zu einem Kulturzentrum mit in der Spitze 210 Veranstaltungen pro Jahr aus. Nach dem Studium zum Kulturwissenschaftler war er von 1987 bis 2011 Direktor der Schlösser Augustusburg, Scharfenstein und Lichtenwalde.

Oktober 2023, Grünhainichener Heimatverein e.V., Textarchiv: Bernd Köhler ✝, Bildbearbeitung: Dietmar Ender