Ehemaliges Dampfsägewerk und Kistenfabrik

Alte Hausnummer: 66C
T-Nr.: B71

Ehemaliges Dampfsägewerk und Kistenfabrik

Alte Hausnummer: 66C
T-Nr.: B71

Das Gebäude wurde in den 1850er Jahren erbaut. Das Grundstück hatte damals die Ortslistennummer (Hausnummer) 66c und gehörte ursprünglich zum Bauerngehöft nebenan mit der Ortslistennummer 66 (heutige Eppendorfer Straße 24). In diesem Gebäude wurde erstmals 1859 das Dampfsägewerk und die Kistenfabrik von den 3 Brüdern „Uhlig“ (Karfredsch) gegründet.
Am 05.05.1917 kam es zu einem schweren Brand im Kesselhaus, wodurch aber kein größerer Schaden an der Fabrik entstand. Die Kistenfabrik hatte bis 1928 /1929 Hochkonjunktur und stellte überwiegend Transport- und Postkisten her. Doch zur Weltwirtschaftskrise ab 1929 ging es dem Unternehmen immer schlechter, bis die Fabrik Konkurs ging und es wurde in diesem Gebäude kaum noch etwas produziert, es verfiel allmählig.
Max Uhlig baute 1938 erstmals in das Obergeschoss der Fabrik eine Wohnung hinein, die er mit Elsa Uhlig bewohnte. Sie waren die ersten Bewohner. Im Dezember 1939 wurde durch einen Sprengmeister der riesige und einsturzgefährdete Schornstein kontrolliert und nach Sprengplan, gesprengt.
Im Jahre 1945 kehrte Alfred Göthel aus der Kriegsgefangenschaft zurück und gründete 1946 im Gebäude mit der Ortslistennummer 3C (August-Bebel-Straße 56; später Malermeisterbetrieb Ruffani) ein eigenes Tischlereiunternehmen. Ab 1947 mietete sich der Tischlermeister Alfred Göthel in die ehemalige Kistenfabrik (jetzige Tischlerei) ein, kaufte die Fabrik von Max Uhlig ab und begann allmählig mit der Wiederherrichtung der Räume und zog ca. ein Jahr später in das jetzige Werkstattgebäude um und gründete darin die „Tischlerei Göthel“. Er bewohnte das Gebäude ab ca. 1960 mit seiner Ehefrau Herta Göthel. Seit jener Zeit ist das Gebäude eine Bau- und Möbeltischlerei und wird in Familientradition fortgesetzt. 1977 übernahm sein Sohn, Tischlermeister Wolfgang Göthel die Tischlerei und führte diese bis 1990 weiter. Danach wiederum übernahm dessen Sohn, Tischlermeister Andreas Göthel das Unternehmen bis 2021. Dieser übergab das Geschäft an die nächste und nun bereits 4. Generation, an seinen Sohn Tischlermeister Enrico Göthel weiter, der die Familientradition der Bau- und Möbeltischlerei weiterführt und selbst seit 1997 im Firmengebäude wohnt.

Das Gebäude wurde in den 1850er Jahren erbaut. Das Grundstück hatte damals die Ortslistennummer (Hausnummer) 66c und gehörte ursprünglich zum Bauerngehöft nebenan mit der Ortslistennummer 66 (heutige Eppendorfer Straße 24). In diesem Gebäude wurde erstmals 1859 das Dampfsägewerk und die Kistenfabrik von den 3 Brüdern „Uhlig“ (Karfredsch) gegründet.
Am 05.05.1917 kam es zu einem schweren Brand im Kesselhaus, wodurch aber kein größerer Schaden an der Fabrik entstand. Die Kistenfabrik hatte bis 1928 /1929 Hochkonjunktur und stellte überwiegend Transport- und Postkisten her. Doch zur Weltwirtschaftskrise ab 1929 ging es dem Unternehmen immer schlechter, bis die Fabrik Konkurs ging und es wurde in diesem Gebäude kaum noch etwas produziert, es verfiel allmählig.
Max Uhlig baute 1938 erstmals in das Obergeschoss der Fabrik eine Wohnung hinein, die er mit Elsa Uhlig bewohnte. Sie waren die ersten Bewohner. Im Dezember 1939 wurde durch einen Sprengmeister der riesige und einsturzgefährdete Schornstein kontrolliert und nach Sprengplan, gesprengt.
Im Jahre 1945 kehrte Alfred Göthel aus der Kriegsgefangenschaft zurück und gründete 1946 im Gebäude mit der Ortslistennummer 3C (August-Bebel-Straße 56; später Malermeisterbetrieb Ruffani) ein eigenes Tischlereiunternehmen. Ab 1947 mietete sich der Tischlermeister Alfred Göthel in die ehemalige Kistenfabrik (jetzige Tischlerei) ein, kaufte die Fabrik von Max Uhlig ab und begann allmählig mit der Wiederherrichtung der Räume und zog ca. ein Jahr später in das jetzige Werkstattgebäude um und gründete darin die „Tischlerei Göthel“. Er bewohnte das Gebäude ab ca. 1960 mit seiner Ehefrau Herta Göthel. Seit jener Zeit ist das Gebäude eine Bau- und Möbeltischlerei und wird in Familientradition fortgesetzt. 1977 übernahm sein Sohn, Tischlermeister Wolfgang Göthel die Tischlerei und führte diese bis 1990 weiter. Danach wiederum übernahm dessen Sohn, Tischlermeister Andreas Göthel das Unternehmen bis 2021. Dieser übergab das Geschäft an die nächste und nun bereits 4. Generation, an seinen Sohn Tischlermeister Enrico Göthel weiter, der die Familientradition der Bau- und Möbeltischlerei weiterführt und selbst seit 1997 im Firmengebäude wohnt.

Grünhainichener Heimatverein e.V., Textarchiv: Bernd Köhler ✝, Bildbearbeitung: Dietmar Ender