Ehemalige Sattlerei Franke

Alte Hausnummer: 80C
T-Nr.: W18

Ehemalige Sattlerei Franke

Alte Hausnummer: 80C
T-Nr.: W18

1911 ließ Sattlermeister Ernst Emil Franke dieses Wohn- und Geschäftshaus errichten. Zur damaligen Zeit beinhaltete es die Sattlerwerkstatt, Möbel- und Lederlager, seine eigene kleine, eher bescheidene Wohnung im Erdgeschoss sowie Kammern für Gesellen und Gehilfen. Im Ober- und Dachgeschoss wurden 2 Wohnungen vermietet. Lt. Versicherungsschein der Landes-Brandversicherungsanstalt betrug die Versicherungssumme damals 19.650 Mark (was auf den Baupreis schließen lässt.) Noch bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war das Sattlerhandwerk in den Dörfern unverzichtbar. Sattler fertigten und reparierten das Geschirr für Pferde und Zugtiere und stellten Sättel und alltägliche Gebrauchsgegenstände wie Feuereimer oder Lederkappen für Dreschflegel, Sensen und anderes Werkzeug her.

Ernst Emil verstarb 1924. Seine Frau Lina Marie geb. Ehrhardt führte die Sattlerei zusammen mit ihrem ältesten Sohn Willy weiter. Willy hatte bereits den Meisterbrief der Sattlerei in der Tasche, als 1948 die Mutter starb. Willy trat in die Erbfolge lt. Testament seines Vaters. Nach einer Schätzung des Grundstücks vom 3. Juli 1948 von 16.125 Reichsmark übernahm Willy die Sattlerei und das Wohnhaus. Seine beiden Brüder Georg und Paul wohnten bereits in Freiberg und Gornau.
Neben dem Meisterbrief des Sattlerhandwerks war Willy auch Tapezierer. Damit erweiterte er die väterliche Werkstatt um die Anfertigung von Sitz- und Liegemöbeln. Ein Tapezierer führte früher Polsterarbeiten aus, tapezieren nannte man auch das Bespannen von Wänden.

Nach Willys Tod übernahm Sohn Christian die Sattlerei. In der Werkstatt wurden nun vor allem Reparaturen an Täschnerwaren, Polster- und Campingmöbeln ausgeführt sowie Planen für PKW-Anhänger und Spezialanfertigungen hergestellt. Christian fertigte unter anderem die Ziehharmonikas für die Waggons der Deutschen Reichsbahn. Auch Ausbesserungen an den typischen DDR-Schulranzen aus Schweinsleder gehörten zu seinem Repertoire.

Mit der politischen Wende in Deutschland kam es auch (in der Sattlerei) bei Frankens zu einem Umbruch. Anfang der 90er Jahre wurde die Sattlerei aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben. Die Wende brauchte keine Sattler mehr. Die Leute kauften alles neu. Nur mit Reparaturen war kein Wirtschaften möglich. Christian, damals Ende der Fünfziger, hatte die Kraft für eine Umorientierung nicht mehr.
1999 erwarb Sohn Thomas mit seiner Ehefrau das Grundstück und sanierte aufwendig den baulichen Rückstand in den Folgejahren.

1911 ließ Sattlermeister Ernst Emil Franke dieses Wohn- und Geschäftshaus errichten. Zur damaligen Zeit beinhaltete es die Sattlerwerkstatt, Möbel- und Lederlager, seine eigene kleine, eher bescheidene Wohnung im Erdgeschoss sowie Kammern für Gesellen und Gehilfen. Im Ober- und Dachgeschoss wurden 2 Wohnungen vermietet. Lt. Versicherungsschein der Landes-Brandversicherungsanstalt betrug die Versicherungssumme damals 19.650 Mark (was auf den Baupreis schließen lässt.) Noch bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war das Sattlerhandwerk in den Dörfern unverzichtbar. Sattler fertigten und reparierten das Geschirr für Pferde und Zugtiere und stellten Sättel und alltägliche Gebrauchsgegenstände wie Feuereimer oder Lederkappen für Dreschflegel, Sensen und anderes Werkzeug her.

Ernst Emil verstarb 1924. Seine Frau Lina Marie geb. Ehrhardt führte die Sattlerei zusammen mit ihrem ältesten Sohn Willy weiter. Willy hatte bereits den Meisterbrief der Sattlerei in der Tasche, als 1948 die Mutter starb. Willy trat in die Erbfolge lt. Testament seines Vaters. Nach einer Schätzung des Grundstücks vom 3. Juli 1948 von 16.125 Reichsmark übernahm Willy die Sattlerei und das Wohnhaus. Seine beiden Brüder Georg und Paul wohnten bereits in Freiberg und Gornau.
Neben dem Meisterbrief des Sattlerhandwerks war Willy auch Tapezierer. Damit erweiterte er die väterliche Werkstatt um die Anfertigung von Sitz- und Liegemöbeln. Ein Tapezierer führte früher Polsterarbeiten aus, tapezieren nannte man auch das Bespannen von Wänden.

Nach Willys Tod übernahm Sohn Christian die Sattlerei. In der Werkstatt wurden nun vor allem Reparaturen an Täschnerwaren, Polster- und Campingmöbeln ausgeführt sowie Planen für PKW-Anhänger und Spezialanfertigungen hergestellt. Christian fertigte unter anderem die Ziehharmonikas für die Waggons der Deutschen Reichsbahn. Auch Ausbesserungen an den typischen DDR-Schulranzen aus Schweinsleder gehörten zu seinem Repertoire.

Mit der politischen Wende in Deutschland kam es auch (in der Sattlerei) bei Frankens zu einem Umbruch. Anfang der 90er Jahre wurde die Sattlerei aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben. Die Wende brauchte keine Sattler mehr. Die Leute kauften alles neu. Nur mit Reparaturen war kein Wirtschaften möglich. Christian, damals Ende der Fünfziger, hatte die Kraft für eine Umorientierung nicht mehr.
1999 erwarb Sohn Thomas mit seiner Ehefrau das Grundstück und sanierte aufwendig den baulichen Rückstand in den Folgejahren.

Grünhainichener Heimatverein e.V.