Ihr Name ist durch seinen Besitzer entstanden und lautete „Vogels Brettmühle“ im Jahre 1773. Die Vogelmühle war eine der Brettmühlen, welche an der Flöha entstanden und wohl einen engen Zusammenhang mit der Flößerzeit haben. Nach dem Abklingen der Flößerei entstanden zahlreiche Holzstofffabriken, unter ihnen auch in der nun genannten „Vogelmühle“: Die um 1850 in Chemnitz gegründete Maschinen- und Papierfabrik F. W. Strobel entwickelte sich bald zu einem über die Grenzen Deutschlands bekannten Unternehmen, denn die „Strobel`schen“ Maschinen wurden nach Russland, Skandinavien, Frankreich, Italien und auch nach Übersee verkauft. Die Fabrik lieferte alles, was zur Einrichtung und zum Betrieb von Papier- und Pappenfabriken, Holzschleifereien und Fabrikationsmaschinen gebraucht wurde, ebenso auch die nötigen Motoren für Dampf- oder Wasserbetrieb. Anfänglich als Probieranstalten für selbstgebaute Maschinen errichtet, entstanden die Fabriken in Willischthal und hier in der Vogelmühle in Borstendorf. Die Fabrik in der Vogelmühle, welche gemeinschaftlich mit H. F. Schnicke errichtet wurde, produzierte auf einer großen Langsiebmaschine sogenannte „Cartonpapiere“. Diese wurden zusammen mit den Tapeten- und Druckpapieren, sowie Karton- und Einlegepapieren aus Willischthal weltweit exportiert. Die Papiere bestanden größtenteils aus Holzstoff, aber auch aus Cellulose, Hadern und dergleichen. Nach der Weltwirtschaftskrise Ende der 20er Jahre wurde hier nur noch Holzschliff hergestellt. Ab 1948 /49 wurde die Vogelmühle der Papierfabrik Dreiwerden angegliedert.
1963 wurde der Holzschliff eingestellt und das Anwesen bis 1971 als Ferienlager ausgebaut. Im Jahre 1972 ging die Vogelmühle in den Besitz des VEB Elektronische Bauelemente Teltow über und wurde ebenfalls als Kinderferienlager aber auch für sonstige Veranstaltungen, wie Schulungen, Unterkünfte für Klassenfahrten usw. genutzt. In den 1980er Jahren absolvierten auch die Jungen der 9. Klassen des Kreises Flöha das sogenannte Wehrlager, dass immer für 1 Woche im Juni stattfand. Die Vogelmühle war eines der größten Betriebskinderferienlager der Region. So verbrachten in den Schulferien, außer in den Wintermonaten, pro Durchgang ca. 150 – 160 Kinder im Alter von 13 bis 16 Jahren hier ihren Urlaub. Ein Belegungsdurchgang dauerte 18 Tage. Bei vielen Tagesausflügen wurden den Kindern aus Teltow, Potsdam und Umgebung sowie den Kindern der Partnerbetriebe aus der ehemaligen Tschechoslowakei und Polen das schöne Erzgebirge und seine Traditionen gezeigt. Der bekannte Borstendorfer Schnitzer Horst Schreiter war oft zu Besuch und zeigte den Kindern den Umgang mit dem Schnitzmesser. Die Kinder gingen auch oft zu Fuß in das Freibad Borstendorf. 12 Kinder aus dem äthiopischem Waisenkinderdorf Amba sowie 10 Kinder aus einer deutschen Schule aus Bukarest waren auch einmal im Ferienlager untergebracht.Von 1992 bis 2002 diente die Vogelmühle als Asylbewerberheim.
Danach ist das Gebäude wieder verkauft worden. Vom neuen Besitzer wurde es saniert, umgebaut und wird zur Stromerzeugung genutzt.