Erste Aufzeichnungen gehen bis ins Jahr 1855 zurück, wobei ein älteres Baudatum anzunehmen ist. In jenem Jahr wurde der Holzarbeiter Karl-Gottlob Beyer erwähnt, welcher das Haus als Wohnhaus nutzte. Karl-Gottlob Beyer besaß mit den Verwandten von Richard Hunger (Felbergasse 1) die Firma Hunger & Beyer am Seitenweg 1. Darin befand sich eine Werkstatt und im Anbau eine Dampfmaschine, welche das Sägegatter im Schuppen hier hinter dem Wohnhaus mittels Transmission antrieb. Noch heute sieht man die Führungsschienen, worauf das Holz zum Sägegatter geschoben wurde. Der große 16m hohe Ziegelschornstein wurde ca. 1948 abgerissen. Im späten 19. Jahrhundert wurden in der Firma Hunger & Beyer verschiedene Holzartikel, wie Kinderklaviere, sogenannte „Klimperkästen“ und Rührl.ffel sowie weitere Küchenger.te hergestellt. Zum Anwesen gehörten auch die Gebäude vom Seitenweg 2 und Seitenweg 3. Die Firma musste 1895 Konkurs anmelden. Im weiteren Verlauf wird im Grundbuch 1901 Ernst Luis Beyer als Hausbesitzer genannt. Emil Paul Schaarschmidt kaufte 1907 das Anwesen und stellte nun hier im Haus Kinderklaviere und Xylophone in besonderer Qualität her. Die Tasten dieser Instrumente wurden mit Glasplättchen belegt. Diese Klaviere für Mädchen wurden gern von der besseren Gesellschaft gekauft. Emil Paul Schaarschmidt war auch Teilhaber der Firma „Gebr. Schaarschmidt“ – Am Berg 5 – im Niederdorf. Die Firma hier überstand die Inflation nicht und die Gebäude von Seitenweg 1 – Seitenweg 3 mussten verkauft werden. Das Haus wurde nun nur noch zu Wohnzwecken genutzt. Laut Ortsliste von 1967 befand sich das Gebäude im Besitz von Tochter Johanna Meyer, geb. Schaarschmidt. 1975 kaufte Uwe Melzer das Haus, worin sich zu diesem Zeitpunkt 4 Wohneinheiten befanden, da auch immer Mieter darin wohnten. Nach kleineren Umbauarbeiten wurde es ab 1988 in 2 Abschnitten abgerissen und in heutiger Form wieder aufgebaut.