Bereits im Jahr 1750 gab es erste Ansätze zur Errichtung einer Getreidemühle in der Floßmühle. Im Jahr 1854 erwarb Carl Wilhelm Schönherr (1812 – 1884) die Floßmühle und baute mit seinem Sohn Carl Gotthilf Schönherr (1835 – 1916) die Getreidemühle in eine Handelsmühle um. Das Geschäft entwickelte sich schnell – doch leider wurde im selben Jahr die gesamte Mühle durch ein Feuer vernichtet. 1859 wurde die Mühle wiederaufgebaut, es herrschte eine steigende Nachfrage nach Mehl. In den Jahren 1872 bis 1875 baute Schönherr unter Ausnutzung der Wasserkraft diese zweite Getreidemühle. Im Jahr 1885 trat Wilhelm Otto Schönherr den Dienst im väterlichen Betrieb an. Die Familien Schönherr ließen in der gesamten Floßmühle sowie auch in Borstendorf nach und nach Wohnhäuser, ein Elektrizitätswerk, eine Holzschleiferei, das Kontor und weitere Objekte aufbauen. 1945 wurde leider die erst 1936 /37 modernisierte Mühle infolge einer Mehlstaubexplosion erneut durch ein Großfeuer zerstört. Es erfolgte der Wiederaufbau innerhalb kürzester Zeit unter größten Schwierigkeiten. Die Mühle wurde dann nach der Enteignung der Familie Schönherr 1948 zum Volkseigentum. In den Jahren 1985 bis 1990 erfolgte eine nochmalige, komplexe Rekonstruktion – Leistungserhöhung auf 35.000 t, Bau eines 900 t Mehlsilos mit Ladestation. Die Mühle wird 1990 von der Treuhand übernommen, die Arbeitskräfte von 60 auf 18 reduziert. 1993 wird die Mühle an Herrn Walther Hefele als alleinigen Inhaber verkauft. Am 30.06.1998 wird die Mühle für immer geschlossen. Nach der Jahrhundertflut im August 2002 wurde das Objekt an die Utz & Sax GbR aus Marktl/Inn verkauft. Die vorhandene Turbinenanlage, die seit 1936 in der Mühle läuft, erzeugt bei entsprechenden Wasserangebot bis zu 400 KW Strom. Seit Oktober 2003 haben sich die Familien Hans-Reiner und Stefan Ardelt als Mieter der Mühle angenommen. Nach dem „Bistro Flossmühle“ (2005 bis 2016) hat hier die Fa. AHS Dachdeckerhandwerk seit 2018 ihren Sitz.