In den 1860er Jahren wurde das Haus erbaut. Ein besonderes Merkmal stellt dabei das Vorhaus dar, welches das letzte von drei dieser Art im Ort ist und vermutlich um die Jahrhundertwende erbaut wurde. Darauf lässt die Bauart des Jugendstils mit den typischen Elementen schließen. 1926 kauften Walter und Gertrud Uhlig das Haus vom Fabrikant Ferdinand Vogel und eröffneten darin einen Lebensmittelladen sowie einen Fuhrbetrieb. Mittels Pferd und Wagengespann wurden neben Umzügen sowie Transporten für Industrie und private Haushalte, auch die Milch im Dorf ausgefahren. So erhielten sie den Spitznamen, der sich von Generation zu Generation weitervererbt hat – die Milchmanns.
Da sich das Geschäft vergrößerte, wurde 1938 die gegenüberliegende Scheune dazugekauft und dort der Pferdestall mit Wagenremise und einer kleinen Landwirtschaft eingerichtet. Da Walter Uhlig 1946 verstarb, führte seine Frau Gertrud das Geschäft bis 1973 weiter. Der gemeinsame Sohn Siegfried Uhlig übernahm das Fuhrgeschäft. Er belebte das Ortsbild mit seinem Pferdefuhrwerk. Mit im Haus wohnten die beiden Söhne von Siegfried und Ursula mit ihren Familien, bis sie ihre eigenen Häuser bauten. Bis ca. 1992 wurde noch im Hausflur Bier verkauft. Im Gebäude rechts neben dem Wohnhaus war bis 1938 ein Pferdestall mit Wagenremise und Waschhaus untergebracht, welches danach zum Wohnhaus, dem sogenannten „Auszugshäusel“ umgebaut wurde. Im Jahr 2010 erfolgte ein Besitzerwechsel in die vierte Generation, als Thomas Uhlig das Gebäude übernahm. Im Laufe der Zeit gab es dann einige Renovierungsarbeiten. Unter anderem wurde dabei begonnen, das Vorhaus wieder nach historischen Vorbild herzurichten.