Das genaue Baujahr des Bauerngutes ist nicht bekannt. In den sächsischen Meilenblättern von 1780 findet sich der erste Nachweis und es steht somit mindestens mehrere hundert Jahre an dieser Stelle. Die Grundmauern der ursprünglichen Gebäude (Wohnhaus mit Stall und 2 Scheunen sowie die Kellergewölbe) wurden nur mit Feldsteinen errichtet. Mit dem Einheiraten des Karl-Heinrich-Julius Wagner (1838 – 1912) wurde dieses Bauerngut von der Familie Wagner übernommen (Eintrag im Grundbuch vom 7. Februar 1873). Neben der Landwirtschaft hat der (Pautz-) Julius auch Kohlen gefahren (nach Aufzeichnungen von Karl Pflugbeil – ehem. Gärtner – für die „Klimperkastelfabriken“). Der Erstgeborene Sohn, Julius-Oswald Wagner (1863 – 1945) übernahm den 3-Seitenhof zusammen mit seiner Ehefrau Ida geb. Rüger (1863 – 1916), laut Grundbucheintrag am 30. Januar 1909. Dessen Sohn Albert-Friedrich Wagner (Spitzname: Pautz-Fritz, der Opa der heutigen Besitzer, 1901 – 1964) übernahm im Jahr 1933 mit seiner Ehefrau Herta Elisabeth geb. Mosch (1907 – 1987) den Hof. Das Anwesen wurde immer bäuerlich genutzt. Das Gut umfasste mit landwirtschaftlicher Nutzfläche und Wald 12,5 Hektar. Ochsen als Zugtiere, Milchkühe und Kleinvieh, auch Pferde wurden angeschafft. Aus diesem Grund wurde 1937 gegenüber vom Wohnhaus ein Pferdestall mit Heuboden sowie elektrischem Heuaufzug errichtet. Der Stall wurde später zu Garagen umgebaut. Diese werden auch heute noch als solche genutzt. 1960 trat der Bauer Albert-Friedrich Wagner in die LPG Typ 1 ein. Nach seinem frühen Tod (1964) übernahm seine Tochter Ruth (1933 – 2020) mit Ehemann Günter Mühl (1931 – 2016) den Hof. 1969 wurden die Felder von der LPG Typ 3 übernommen und der Tierbestand (Kühe) wurde in den Offenstall verbracht. Die Gebäude auf dem Hof wurden je nach Bedarf immer wieder um- und ausgebaut. Die letzte Wohnhaussanierung erfolgte im Jahr 1973. Dabei wurde die Stallseite zu einer Wohnung ausgebaut, das Fachwerk entfernt und alles modernisiert. Danach hatten 3 Familien in einem Haus Wohnraum gefunden. Als Grundstücksgemeinschaft bewohnen heute die beiden Söhne Stefan und Dietmar Mühl mit ihren Ehefrauen das Anwesen.