Das Mai-Haus

Alte Hausnummer: 2
T-Nr.: B20

Das Mai-Haus

Alte Hausnummer: 2
T-Nr.: B20

Ursprünglich stand hier oder im Bereich des Parkplatzes links vom jetzigen Gebäude ein Gehöft. Es wird erwähnt, dass beim Abriss wahrscheinlich der Parkplatz aufgeschüttet wurde.1636 ist die erste urkundliche Erwähnung des damaligen Einhufengutes. Im Jahre 1817 erwarb der Hüfner Carl Heinrich Reichelt aus dem Dorf Schellenberg (jetzt Augustusburg) das Gut. Er verkaufte es im Jahre 1846 an seinen „begüterten“ Schwager Johann Traugott Friedrich Wagner für 1.400 Taler. Es wird erwähnt, dass das Gut einen Mann- und Frauenstand in der Kirche zu Borstendorf besaß. Mitte des 19. Jahrhunderts kam es wahrscheinlich zum Abriss des Einhufengutes. Vielleicht war es auch abgebrannt, da damals die Häuser noch Strohdächer besaßen. Karl Gottfried Schönherr wurde in diesem Zeitraum als nächster Eigentümer genannt, welcher 1884 dem Zimmermann und Totengräber Ernst Friedrich Mai das Grundstück verkaufte. Noch mit der alten Hausnummer 2 entstand im selben Jahr nun das jetzige Gebäude. Laut Grundbuch von 1884 wird auch die Gemeinde Borstendorf erwähnt, welche offenbar für den damaligen Schulbau (jetzt Pfarrhaus) einen Teil des Grundstücks abgekauft hatte. 1885 wurde eine Mangelstube angebaut. 1897 verunglückte Ernst Friedrich Mai hier im Ort beim Hausbau eines dreistöckigen Hauses auf der August-Bebel-Straße 98 tödlich. 1898 wurde das Gebäude auf die Witwe Anna Rosalie Mai im Grundbuch umgeschrieben. In den 20er Jahren wurden einige Mieter genannt, welche mit im Haus wohnten. Sie waren Holzarbeiter, Kantinenpächter und Fabrikarbeiter. Eins der 6 Kinder, der Fleischer Paul Mai, wurde 1927 Eigentümer. Da er keine Kinder hatte, vererbte er nach seinem Tod das Haus an seinen Neffen Friedrich Ernst Mai. Dieser besaß das „Baugeschäft Mai“ auf der Gartenstraße. 1936 gab es eine Baugenehmigung für eine Abortanlage als Anbau im hinteren Teil des Gebäudes. 1985 verkaufte Frau Ilona Höppe (geborene Mai) das Gebäude an Familie Schwake. 2014 ging es in den Besitz der heutigen Eigentümer und Verwandtschaft von Familie Schwake über. Zwischen dem Gebäude und dem Parkplatz des Pfarrhauses befand sich auf dem Pfarrweg die „Freibank“. Dies war ein kleines Häuschen, in welchem ab und zu minderwertiges Fleisch (von z.B. notgeschlachteten Tieren) preiswert angeboten wurde.

Ursprünglich stand hier oder im Bereich des Parkplatzes links vom jetzigen Gebäude ein Gehöft. Es wird erwähnt, dass beim Abriss wahrscheinlich der Parkplatz aufgeschüttet wurde.1636 ist die erste urkundliche Erwähnung des damaligen Einhufengutes. Im Jahre 1817 erwarb der Hüfner Carl Heinrich Reichelt aus dem Dorf Schellenberg (jetzt Augustusburg) das Gut. Er verkaufte es im Jahre 1846 an seinen „begüterten“ Schwager Johann Traugott Friedrich Wagner für 1.400 Taler. Es wird erwähnt, dass das Gut einen Mann- und Frauenstand in der Kirche zu Borstendorf besaß. Mitte des 19. Jahrhunderts kam es wahrscheinlich zum Abriss des Einhufengutes. Vielleicht war es auch abgebrannt, da damals die Häuser noch Strohdächer besaßen. Karl Gottfried Schönherr wurde in diesem Zeitraum als nächster Eigentümer genannt, welcher 1884 dem Zimmermann und Totengräber Ernst Friedrich Mai das Grundstück verkaufte. Noch mit der alten Hausnummer 2 entstand im selben Jahr nun das jetzige Gebäude. Laut Grundbuch von 1884 wird auch die Gemeinde Borstendorf erwähnt, welche offenbar für den damaligen Schulbau (jetzt Pfarrhaus) einen Teil des Grundstücks abgekauft hatte. 1885 wurde eine Mangelstube angebaut. 1897 verunglückte Ernst Friedrich Mai hier im Ort beim Hausbau eines dreistöckigen Hauses auf der August-Bebel-Straße 98 tödlich. 1898 wurde das Gebäude auf die Witwe Anna Rosalie Mai im Grundbuch umgeschrieben. In den 20er Jahren wurden einige Mieter genannt, welche mit im Haus wohnten. Sie waren Holzarbeiter, Kantinenpächter und Fabrikarbeiter. Eins der 6 Kinder, der Fleischer Paul Mai, wurde 1927 Eigentümer. Da er keine Kinder hatte, vererbte er nach seinem Tod das Haus an seinen Neffen Friedrich Ernst Mai. Dieser besaß das „Baugeschäft Mai“ auf der Gartenstraße. 1936 gab es eine Baugenehmigung für eine Abortanlage als Anbau im hinteren Teil des Gebäudes. 1985 verkaufte Frau Ilona Höppe (geborene Mai) das Gebäude an Familie Schwake. 2014 ging es in den Besitz der heutigen Eigentümer und Verwandtschaft von Familie Schwake über. Zwischen dem Gebäude und dem Parkplatz des Pfarrhauses befand sich auf dem Pfarrweg die „Freibank“. Dies war ein kleines Häuschen, in welchem ab und zu minderwertiges Fleisch (von z.B. notgeschlachteten Tieren) preiswert angeboten wurde.

Grünhainichener Heimatverein e.V., Textarchiv: Bernd Köhler ✝, Bildbearbeitung: Dietmar Ender