Erste urkundliche Aufzeichnungen eines Gutes finden sich in den sächsischen Meilenblättern von 1780. Jedoch kann das Gehöft um einiges älter gewesen sein. Eine Kaufurkunde vom 27. April 1804 erwähnt den Viertelhüfner Johann Karl Friedrich Uhlig. 1852 wurden 3 Besitzer genannt, wovon einer Johann Gottfried Uhlig war. Im Brandversicherungskataster von 1855 wurde er ebenfalls unter der Nr. 68 als Besitzer erwähnt. Darin wurde das Wohngebäude mit Zuchtviehstall und angebautem Backofen, das Streuschuppengebäude und das Scheunengebäude mit unterbautem Keller aufgeführt. 1859 gründete er das Dampfsägewerk und Kistenfabrik J. G. Uhlig. 1891 wurde Gustav Hermann Uhlig im Adressbuch des Amtsgerichtsbezirks Augustusburg aufgeführt. Er war Dampfsägewerksbesitzer der 66c (Eppendorfer Straße 22 – heute Tischlerei Göthel), u.a. Besitzer der 66 (Eppendorfer Straße 24), 67 sowie der 68 (Eppendorfer Straße 28). 1910 wurde eine Elektromotoranlage eingebaut. An einem Sonnabend vor Pfingsten, dem 18. Mai 1918 nachmittags, so hieß es, brannte das Gut des Kistenfabrikanten und Sägewerkbesitzers J. G. Uhlig. Infolge großer Trockenheit konnte nur mühsam Wasser besorgt werden. 6 Familien wurden obdachlos und eine Geldsammlung brachte 3000,– Reichsmark. 1920 gab es einen Bauantrag zum Aufbau des abgebrannten Gutes. Da es durch die Weltwirtschaftskrise 1929 der Kistenfabrik immer schlechter ging, kam es zum Konkurs. Die einzelnen Gebäude und Grundstücke wurden aufgeteilt. 1934 wurde in der Viehzählung Emil Uhlig aufgeführt. Darin waren 4 Pferde und 17 Stück Rindvieh verzeichnet, wobei Kleinvieh nicht mitgezählt wurde. Ab Mitte der 30er Jahre kaufte der aus Warthegau/Polen stammende Erbhofbauer Karl Brand das Gehöft aus der Insolvenzmasse. Später war es im Besitz von Rudolf Kotte. Aufgrund seiner politischen Tätigkeit wurde er enteignet. In dem Bericht an die Landesverwaltung Sachsen hieß es: Am 25.10.1945 wurde der Herr Bürgermeister telefonisch angewiesen, das 19 ha große Gut des Ehrenzeichenträgers Rudolf Kotte Borstendorf aufzuteilen. Die Bestandsaufnahme erfolgte am selbigen Tage noch und es wurde sofort mit den Vorarbeiten begonnen. 3 Tage später wurde die Aufteilung vorgenommen und Kotte wurde nach Chemnitz in ein Lager verwiesen. Anfangs war geplant, 3 Bewerber in das aufgeteilte Gut einzusetzen. Nach nochmaliger Vorsprache bei der Kreiskommission erhielten wir die Genehmigung, 2 Bewerber (1 Umsiedler und 1 Landarbeiter) einzusetzen. Der Landarbeiter Max Günzel baute auf dem zugesprochenen Land direkt am heutigen Kolonieweg ein Neubauernhaus unter der Ortslistennummer 65E (Kolonieweg 1).Die Umsiedler aus der Provinz Brandenburg, Agnes und Heinrich Gustav Päch, mussten in ihrer Heimat den Bauernhof mit 12 ha Land verlassen und zogen hier in das Gut ein und hatten 2 Ochsen als Zugtiere, 6 Kühe und das nötige Kleinvieh. Außerdem besaßen sie eine alte Zugmaschine. Auch sie hatten Feld am Kolonieweg. 1946 kam Sohn Otto aus der französischen Gefangenschaft zurück. 1960 trat Bauer Gustav Päch in die LPG Typ I ein. 1962 wurde durch die LPG ein Jungviehstall (Kälberstall) gebaut, später als Schweinstall genutzt. 1963 starb Gustav Päch und Sohn Otto übernahm mit Ehefrau Margot Päch, geb. Haubold, das Gehöft und bewirtschafteten es bis 1969 erfolgreich. Ab 1969 wurde es Typ III. Margot Päch war im Büro der LPG tätig und Otto war Brigadeleiter. Sie bauten 1978 ein Haus gegenüber (Eppendorfer Straße 19b), worin heute noch Sohn Albrecht wohnt, der ebenfalls in der Landwirtschaft tätig war. 1987 wurde eine baufällige Scheune und der Schweinestall abgerissen, 1991 die Reihengaragen errichtet. Es gab in all den Jahren mehrere Um-, An- und Ausbauten an den verschiedenen Gebäuden. Das Gut selbst wurde 2014 abgerissen und heute befindet sich hier eine Garage.