Das Forsthaus Borstendorf wurde von 1902 bis 1904 als eines von mehreren neuen sächsischen Forsthausbauten errichtet. Ziel der königlich sächsischen Landbauämter war, Wohnungen in Häusern zu schaffen, die sich angenehm in die Landschaft einfügten. Weitere baugleiche Forstbauten wurden zum Beispiel errichtet in: Breitenbrunn, Scharrtanne, Bockau, Antonsthal und Grünhain.
Das Waldwärterhaus hier in Borstendorf kam als Teilfertighaus aus Neugersdorf in der Oberlausitz. Sämtliche Holzteile wurden dort gefertigt und mit der königlich sächsischen Eisenbahn bis zum Bahnhof Grünhainichen-Borstendorf gebracht. Der Baustil des Umgebindehauses kam dadurch ins Erzgebirge. Nach mündlichen Überlieferungen wurden die Fundamente und die Maurerarbeiten von Italienern getätigt. Von den folgenden Waldwärtern und Forstbeamten wurde das Haus bis 1982 bewohnt: Herr Schneider (Forstwart), Herr Erler (Förster), Herr Fiedler (Förster), Herr Kühnert (Assessor), Herr Lindner (Forstwart) und Herr Weiße (Förster). Nach Leerstand wurde es von Frau Christel Rothamel 1991 erworben und mit einer Ferienwohnung erweitert.