Das Försterbauergut

Alte Hausnummer: 76
T-Nr.: B41

Das Försterbauergut

Alte Hausnummer: 76
T-Nr.: B41

1695 war die erste urkundliche Erwähnung. 1717 kaufte der 1682 geborene churfürstlich-sächsische Revierförster Benjamin Hörnig für 630 Gulden das Gut. Jedoch musste s vorher ausgeschrieben werden, da er nicht dem Bauernstand angehörte. Ebenso gebot es einen Lehnsmann einzustellen, welcher als Verwalter tätig war. Da der Besitzer ein Förster war, was sich eher selten fand, nannte man das Gut das „Försterbauergut“. 1718 baute er den Försterbauerbrunnen zur Bewässerung seiner Fischteiche. Benjamin Hörnig heiratete die Tochter seines Vorgesetzten, des Oberförsters Johann Gottfried Otto.
1785 kaufte das Gehöft der Hüfner und Landfuhrmann Gotthelf Otto aus Börnichen für 1.050 Taler. Ca. 150 Jahre war nun das Gut über 5 Generationen in der Hand der Familie Otto. Der letzte Otto war der 1878 geborene Emil Paul Otto. Er und seine aus Lippersdorf stammende Ehefrau Frieda geb. Wagner beschäftigten in der Saison der 30er Jahre bis zu 16 Angestellte. Des Weiteren ist überliefert, dass Emil Paul Otto sehr fortschrittlich war. Er baute seine Strohpresse selbst und hat die Milch seiner Kühe in eigens für das Gut hergestellten Glasflachen verkauft. 1939 hat er sich das Leben genommen. Der aus Reifland stammende Curt Bernhard Findeisen kaufte 1939 das heruntergekommene Gut sowie die dazugehörigen 30 ha Land für 38.000 RM und führte es mit seiner Frau Gertrud Frieda Findeisen, geb. Schubert und seinen Kindern Joachim, Manfred und Dorle. In den 60er Jahren wurden die beiden Geschwister ausgezahlt und Joachim war mit seiner Frau Hanna Findeisen geb. Findeisen viele Jahre Einzelbauer. Der Tierbestand belief sich auf 3 Pferde, 17 Milchkühe, 30 Schweine, Schafe, Gänse, Enten und Hühner sowie die entsprechende Nachzucht. Das zweitgrößte Gehöft in Borstendorf erlebte seine Blütezeit und auch ein Scheunenbrand 1953 konnte die Entwicklung nicht aufhalten. Von allen „Achim“ genannt, war er nicht nur ein guter und fleißiger Landwirt, auch begann in der Zeit eine rege Bautätigkeit am Wohnhaus. Fast alle Außenmauern, alle Innenmauern, alle Zwischendecken, die Heizung und auch das Dach wurden erneuert. Mit dem „sozialistischen Frühling“ Ende der 60er Jahre endete die Einzelbauernzeit. Seit der Wende wird das Gehöft als Nebenerwerb geführt und ab 1993 eine Rinderzucht (Mutterkuhhaltung) betrieben.

1695 war die erste urkundliche Erwähnung. 1717 kaufte der 1682 geborene churfürstlich-sächsische Revierförster Benjamin Hörnig für 630 Gulden das Gut. Jedoch musste s vorher ausgeschrieben werden, da er nicht dem Bauernstand angehörte. Ebenso gebot es einen Lehnsmann einzustellen, welcher als Verwalter tätig war. Da der Besitzer ein Förster war, was sich eher selten fand, nannte man das Gut das „Försterbauergut“. 1718 baute er den Försterbauerbrunnen zur Bewässerung seiner Fischteiche. Benjamin Hörnig heiratete die Tochter seines Vorgesetzten, des Oberförsters Johann Gottfried Otto.
1785 kaufte das Gehöft der Hüfner und Landfuhrmann Gotthelf Otto aus Börnichen für 1.050 Taler. Ca. 150 Jahre war nun das Gut über 5 Generationen in der Hand der Familie Otto. Der letzte Otto war der 1878 geborene Emil Paul Otto. Er und seine aus Lippersdorf stammende Ehefrau Frieda geb. Wagner beschäftigten in der Saison der 30er Jahre bis zu 16 Angestellte. Des Weiteren ist überliefert, dass Emil Paul Otto sehr fortschrittlich war. Er baute seine Strohpresse selbst und hat die Milch seiner Kühe in eigens für das Gut hergestellten Glasflachen verkauft. 1939 hat er sich das Leben genommen. Der aus Reifland stammende Curt Bernhard Findeisen kaufte 1939 das heruntergekommene Gut sowie die dazugehörigen 30 ha Land für 38.000 RM und führte es mit seiner Frau Gertrud Frieda Findeisen, geb. Schubert und seinen Kindern Joachim, Manfred und Dorle. In den 60er Jahren wurden die beiden Geschwister ausgezahlt und Joachim war mit seiner Frau Hanna Findeisen geb. Findeisen viele Jahre Einzelbauer. Der Tierbestand belief sich auf 3 Pferde, 17 Milchkühe, 30 Schweine, Schafe, Gänse, Enten und Hühner sowie die entsprechende Nachzucht. Das zweitgrößte Gehöft in Borstendorf erlebte seine Blütezeit und auch ein Scheunenbrand 1953 konnte die Entwicklung nicht aufhalten. Von allen „Achim“ genannt, war er nicht nur ein guter und fleißiger Landwirt, auch begann in der Zeit eine rege Bautätigkeit am Wohnhaus. Fast alle Außenmauern, alle Innenmauern, alle Zwischendecken, die Heizung und auch das Dach wurden erneuert. Mit dem „sozialistischen Frühling“ Ende der 60er Jahre endete die Einzelbauernzeit. Seit der Wende wird das Gehöft als Nebenerwerb geführt und ab 1993 eine Rinderzucht (Mutterkuhhaltung) betrieben.

Grünhainichener Heimatverein e.V., Textarchiv: Bernd Köhler ✝, Bildbearbeitung: Dietmar Ender