Die erste urkundliche Erwähnung findet sich 1867, als Johann Ernst Wagner zum bisherigen Grundstück mit Haus einen Acker von 3 Ruthen von Carl Gottlob Uhlig dazukaufte. Somit bestand das Gebäude bereits vor dieser Zeit. Einige Mieter werden genannt. Ida Amalie Hunger heiratete 1872 den Tischlermeister Friedrich Hermann Felber und wird 1893 laut Grundbuch Eigentümerin. Sie verkaufte die Teilgrundstücke wieder an Carl Gottlob Uhlig sowie an die Gemeinde Borstendorf. Friedrich Hermann Felber fertigte in der Bau- und Möbeltischlerei Möbel jeder Art und Särge in allen Größen. Ein Weg führte zwischen Haus und Baumreihen den Hügel hinauf – die „Felbergasse“. Sohn Max Felber heiratete die Witwe Emilie Pauline Hunger, geb. Oehme, des zeitig verstorbenen Tischlermeisters Franz Max Hunger. Er hatte lt. Grundbuch das Wohnungsrecht. Max Felber führte die Tischlerei weiter, hatte aber selbst keine Nachkommen. Emilie Pauline Hunger besaß als Schneidermeisterin von ca. 1910 bis in die 40er Jahre eine Damenschneiderei hier im Haus. In manchen Zeiten lebten 14 Personen im Gebäude, davon etliche „Lehrmädels“ der Schneiderei. Die 1892 aus erster Ehe entstandene Paula Meta Hunger heiratet 1920 den aus Reifland stammenden Richard Hunger. Er hatte in den 30er bis in die 60er Jahre eine Reparaturwerkstatt für Fahrräder und verkaufte Nähmaschinen, Musikwerke und Musikplatten im Haus. Nebenbei war er Leichenträger. Paula Meta führte das Schneiderhandwerk weiter und nähte unter anderen die Innenverkleidung der Kinderwagen bis in die 50er Jahre. Eins der 4 Kinder, Ingeburg Schreiter geb. Hunger ist mit Erich Schreiter Nacheigentümer. Seit 1994 ist das Haus im Besitz von Tochter Karin und Uwe Knorn.