C.G. Schönherr verkaufte am 17. März 1875 aus seinem Besitz 680 mÇ an den Handarbeiter (heute wohl: Handwerker) K. A. Rößler. Da dieser wohl kein Geld dafür hatte, nahm er gleich noch eine Hypothek beim Verkäufer auf. Im Mai 1881 erwarb der Tischler Heinrich Oswald Hunger das Grunstück. Der Kaufpreis betrug 9.750 Mark. Die hypothekarisch noch eingetragenen 900 Mark sollte der Käufer übernehmen und löschen lassen. Vor Gericht wurde aber behauptet, die Hypothek sei längst gelöscht. Der Käufer gab vor dem Amtsgericht an, auf dem Grundstück sei im Jahre 1875 das Haus Nr. 1E gebaut worden. Im Juni 1881 wurde er als Besitzer im Grundbuch eingetragen. 1890 kaufte der Schuhmacher Gustav Herrmann Richter das Anwesen. Im Jahr 1926 starb er und seine 5 Kinder wurden später die Nacherben. Zu diesem Zeitpunkt war ein Georg Richter bereits als Friseur im Hause niedergelassen. Dieser meldete erst 1938 sein Gewerbe ab. Er arbeitete aber noch bis Anfang der 1960er Jahre im Friseurgeschäft des Nacheigentümers mit. Der Nacheigentümer, Adolf Kurt Walther kam 1926 mit seinem Bruder Hans nach Borstendorf und meldete 1926 sein Gewerbe als Friseur, Zigarren-und Zigarettenhandel, Gemeinhandel mit Puppen und Puppenklinik an. Somit gab es zeitgleich verschiedene Friseure in diesem Haus. 1927 bestand Adolf Kurt Walther die Meisterprüfung im Friseurhandwerk. 1928 verstarb seine Frau auf tragische Weise bei ihrem Friseurhandwerk (siehe QR- Code). Von Richters Erben erwarb Adolf Kurt Walther 1936 das Grundstück für 5.500 RM. Er tilgte bis 1944 alle Verbindlichkeiten, auch die o.g., doch noch existierende Hypothek an die Schönfelder Papierfabrik. Seine zweite Frau, Margarethe Hildegard Walther und ihr Sohn Friseur Kurt Helmut Walther hielten bis 1976 das Grundstück in ungeteilter Erbengemeinschaft. 1999 kaufte Helmut Jörg Walther das Anwesen von seinem Vater. Das Friseurgeschäft im Erdgeschoss besteht nun in vierter Generation.