Das Erbauungsjahr war vermutlich 1739, da dieses Datum bei Umbauten an einem Balken gefunden wurde. Der Erbauer war der Maurergeselle und Häusler Karl Gottlob Beyer Senior. Im Jahr 1798 kam es zum Verkauf an seinen Sohn Karl Gottlob Beyer Junior. Der Verkäufer behielt sich das Recht vor, im Auszugsstübchen zu wohnen und einen Teil des Gartens sowie eines Stalls (für 2 Gänse) zu nutzen. Im Brandversicherungskataster von 1855 wurde das Anwesen als Wohngebäude mit Zuchtviehstall, angebauter Stubenvergrößerung, Keller und Schuppengebäude genannt. Der 2. Verkauf erfolgte im Jahre 1859 von Karl Gottlob Beyer jun. an seinen 17 3/4 Jahre alten Sohn Ernst Louis Beyer, aufgrund der Krankheit des Vaters.
Der Malermeister Max Oswald Wendekamm erwarb das Haus 1913 und begann ohne Baugenehmigung einen Umbau. Später musste die Genehmigung dann nachgereicht werden. 1922 befanden sich zusätzlich 2 Mieter u.a. mit ihren Familien im Haus, welche den Beruf des Fabrikarbeiters und Korbmachers ausübten. Am 25. September 1945 starb M. Oswald Wendekamm und das Anwesen ging zu je . an seine an die Witwe und seine 3 Kinder, wobei 2 Kinder auf ihr Erbe verzichteten und die Tochter Sabine Vetter, geborene Wendekamm Hausbesitzerin wurde. Ihr Mann Erich Vetter machte sich nach der Rückkehr aus dem 2. Weltkrieg als Tischlermeister am 01. August 1945 selbständig. Er stellte hauptsächlich Möbel, Uhrengehäuse und Klöppelständer her und reparierte viele Fenster und Skier.
1992 wurde das Haus an die Tochter Renate Groschupp, geb. Vetter überschrieben. Ihr Mann Christian Groschupp begann in den folgenden Jahren mit der Renovierung des Gebäudes. Die einstige Werkstatt von Erich Vetter wurde belassen und als Schnitzstube genutzt. Es wurden dabei die Maschinen von Christian Groschupp gebraucht, um Rohlinge für die Jugendschnitzgruppe vorzubereiten, welche er 30 Jahre geleitet hat. Seine Söhne Thomas und Andreas Groschupp nutzen die Werkstatt ebenfalls, da sie wie ihre männlichen Vorfahren seit Urgroßvater Max Oswald Wendekamm Schnitzer waren und sich im Schnitzverein Borstendorf e.V. aktiv einbrachten. Im Jahre 2014 wurde das Haus an den 2. Sohn von Renate und Christian Groschupp, Andreas Groschupp überschrieben.