Beim Sembdner Doktor

Alte Hausnummer: 21D
T-Nr.: B48

Beim Sembdner Doktor

Alte Hausnummer: 21D
T-Nr.: B48

In den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ließ sich der aus Mügeln stammende praktische Arzt Dr. med. Johannes Kurt Fritz Sembdner gemeinsam mit seiner Gemahlin Margarethe Sembdner in Borstendorf nieder. Anfangs wohnte und praktizierte der neue Arzt im Haus der A.-B.-Straße 15. Am 10.03.1926 erwarb er das Flurstück 208 b vom Privatmann Christian Friedrich Kluge. Im gleichen Jahre wurde die Planung eines Landhauses nebst Praxis durch das Architektenbüro Dipl.-Ing. Martin Kind / Fritz Eberlein in Chemnitz übernommen. Nach einigen Hürden war dann der Baubeginn im Jahre 1927. Den größten Teil der Außenarbeiten übernahm die Firma Max Mai. Noch im gleichen Jahr wurden die Arbeiten abgeschlossen. Das Leben eines Landarztes in dieser Zeit war alles andere als leicht. Man besaß anfangs noch kein Fahrzeug und das Gebiet, das Herr Dr. med. Sembdner zu betreuen hatte, war auch nicht gerade klein. Schließlich musste er die Nachbargemeinden Grünhainichen, Waldkirchen und Börnichen mit betreuen. Die Hausbesuche unternahm er in dieser schweren Zeit zu Fuß. Hierzu eine kleine Geschichte am Rande. Zu Hausbesuchen trug er bis zum Schluss immer die gleiche Lederjacke. Diese alte Lederjacke hing dann bis in die 80er Jahre in irgendeiner Ecke. Sein Enkel kramte sie dann irgendwann wieder hervor. 1987 trug er sie dann auf Arbeit. Als er mit seinem LKW in Börnichen zum Beladen war, wurde er von einem älteren Arbeiter auf diese Jacke angesprochen. Es stellte sich heraus, dass dieser ältere Herr als Kind eine sehr schwere Krankheit hatte und ihm der Dr. med. Sembdner das Leben gerettet hatte. Nach einem Schlaganfall musste im Jahre 1952 die Praxis aufgegeben werden. Im Jahre 1953 wurden dann die Praxisräume inklusive Inventar und PKW an das Gesundheitsamt vermietet. Da das Landhaus als Einfamilienhaus gebaut war, musste nun improvisiert werden. Bisher wohnte man in der unteren Etage. In der oberen Etage waren Kammern, Schlafzimmer und Bad. Da zu dieser Zeit noch erhebliche Wohnungsknappheit bestand, entschloss sich die Familie Sembdner, in das obere Stockwerk zu ziehen und das Untere einem neuen Arzt zu überlassen. Am 11.10.1954 verstarb dann Dr. med. Fritz Sembdner. Seine Frau Margarethe starb im Jahre 1961. Das Erbe nahm seine Tochter Sigrid Sembdner an. Ab 1963 wohnte und praktizierte dann Dr. Wulfmeyer hier. Ca. 1972 wurde dann die untere Wohnung frei und der Staat machte die gesamte untere Etage zu einem Gesundheitszentrum: in die Wohnung kam die Arztpraxis und in den Praxisräumen wurde die Gemeindeschwester untergebracht. Die Vermieter wurden nur in Kenntnis gesetzt. 1991 zog sich der Staat dann zurück und man konnte wieder über sein Eigentum selbst verfügen. Das Grundstück ist jetzt in dritter Generation im Besitz der Familie.

In den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ließ sich der aus Mügeln stammende praktische Arzt Dr. med. Johannes Kurt Fritz Sembdner gemeinsam mit seiner Gemahlin Margarethe Sembdner in Borstendorf nieder. Anfangs wohnte und praktizierte der neue Arzt im Haus der A.-B.-Straße 15. Am 10.03.1926 erwarb er das Flurstück 208 b vom Privatmann Christian Friedrich Kluge. Im gleichen Jahre wurde die Planung eines Landhauses nebst Praxis durch das Architektenbüro Dipl.-Ing. Martin Kind / Fritz Eberlein in Chemnitz übernommen. Nach einigen Hürden war dann der Baubeginn im Jahre 1927. Den größten Teil der Außenarbeiten übernahm die Firma Max Mai. Noch im gleichen Jahr wurden die Arbeiten abgeschlossen. Das Leben eines Landarztes in dieser Zeit war alles andere als leicht. Man besaß anfangs noch kein Fahrzeug und das Gebiet, das Herr Dr. med. Sembdner zu betreuen hatte, war auch nicht gerade klein. Schließlich musste er die Nachbargemeinden Grünhainichen, Waldkirchen und Börnichen mit betreuen. Die Hausbesuche unternahm er in dieser schweren Zeit zu Fuß. Hierzu eine kleine Geschichte am Rande. Zu Hausbesuchen trug er bis zum Schluss immer die gleiche Lederjacke. Diese alte Lederjacke hing dann bis in die 80er Jahre in irgendeiner Ecke. Sein Enkel kramte sie dann irgendwann wieder hervor. 1987 trug er sie dann auf Arbeit. Als er mit seinem LKW in Börnichen zum Beladen war, wurde er von einem älteren Arbeiter auf diese Jacke angesprochen. Es stellte sich heraus, dass dieser ältere Herr als Kind eine sehr schwere Krankheit hatte und ihm der Dr. med. Sembdner das Leben gerettet hatte. Nach einem Schlaganfall musste im Jahre 1952 die Praxis aufgegeben werden. Im Jahre 1953 wurden dann die Praxisräume inklusive Inventar und PKW an das Gesundheitsamt vermietet. Da das Landhaus als Einfamilienhaus gebaut war, musste nun improvisiert werden. Bisher wohnte man in der unteren Etage. In der oberen Etage waren Kammern, Schlafzimmer und Bad. Da zu dieser Zeit noch erhebliche Wohnungsknappheit bestand, entschloss sich die Familie Sembdner, in das obere Stockwerk zu ziehen und das Untere einem neuen Arzt zu überlassen. Am 11.10.1954 verstarb dann Dr. med. Fritz Sembdner. Seine Frau Margarethe starb im Jahre 1961. Das Erbe nahm seine Tochter Sigrid Sembdner an. Ab 1963 wohnte und praktizierte dann Dr. Wulfmeyer hier. Ca. 1972 wurde dann die untere Wohnung frei und der Staat machte die gesamte untere Etage zu einem Gesundheitszentrum: in die Wohnung kam die Arztpraxis und in den Praxisräumen wurde die Gemeindeschwester untergebracht. Die Vermieter wurden nur in Kenntnis gesetzt. 1991 zog sich der Staat dann zurück und man konnte wieder über sein Eigentum selbst verfügen. Das Grundstück ist jetzt in dritter Generation im Besitz der Familie.

Grünhainichener Heimatverein e.V., Textarchiv: Peter Schönherr, Bildbearbeitung: Dietmar Ender