Erbaut wurde dieses Haus im Jahr 1880 durch den Schneider Karl Ferdinand Richter. Dieser hatte ein kleines Schneiderstübchen im Haus. Das Gebäude besteht im Kellerund Erdgeschoss aus Bruchstein- und Ziegelmauerwerk und im Ober- und Dachgeschoss aus verblendetem Holzfachwerk. Im Erdgeschoss befand sich hinter der Küche ein Raum, der als Stall vorgesehen und genutzt wurde. Von 1880 bis 1962 war das Anwesen im Besitz der Familie Richter. 1895 verkaufte der Eppendorfer Guts- und Gasthofbesitzer Heinrich Gustav Uhlig einen Teil des Gasthofgrundstücks für 720 Mark an Karl Ferdinand Richter. H. Gustav Uhlig gehörte der Gasthof im Oberdorf, jetzt Gasthof Oehme. K. F. Richter zog vermutlich Mitte der 20er Jahre mit seinem Schneidergeschäft auf die Eppendorfer Straße 28. Im Jahr 1927 ließ der in New York lebende neue Besitzer Bruno Richter ein Waschhaus mit Holzspeicher in Vollmacht für die Krankenpflegerin Fräulein Anna Clara Richter als Anbau an das vorhandene Schuppengebäude erbauen. Dieses Waschhaus ist rechtsseitig des Wohnhauses immer noch vorhanden. Ebenfalls ließ er 1928 einen Anbau für 4 Trockenaborte mit Gruben errichten. Im Ober- und Dachgeschoss wurde das Holzfachwerk erst mit Schiefer und Holz und später mit Asbestplatten verblendet. Das Haus ist teilunterkellert und bot damals im Erd- und Obergeschoss Platz für 4 Kleinwohnungen. Die Schlafkammern befanden sich im Dachgeschoss. Da Anna Clara Richter keine Kinder hatte, verkaufte die 83-jährige im Jahr 1962 das Mietwohnhaus samt Grundstück an den 60-jährigen Maurer Ernst Grehl. Sie hatte jedoch lebenslanges Wohnrecht. Nach dem Tod von Ernst Grehl im Jahr 1982, erbten die 4 Töchter das Wohnhaus zu gleichen Teilen, wobei es nur Tochter Alice Grehl bewohnte. Sie starb 2021 kinderlos. Danach war das Anwesen im Besitz der Erbengemeinschaft und wurde im Jahr 2023 verkauft.