Beim Pflugbeil Schuster

Alte Hausnummer: 86
T-Nr.: B78

Beim Pflugbeil Schuster

Alte Hausnummer: 86
T-Nr.: B78

Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im Brandversicherungskataster von 1855. Darin wird Karl Gottlob Uhlig Junior als Hausbesitzer und Holzarbeiter aufgeführt. Nach Überlieferungen wird erwähnt, dass es bis 1922 dem Anwesen des Fabrikgebäudes auf dem Seitenweg 1 angegliedert war, dazu fehlen jedoch die Nachweise.
1881 ist das Wohngebäude mit Zuchtviehstall und Kellergebäude lt. Grundbuch Eigentum des 28jährigen Friedrich Clemens Haubold. 1884 wohnten 4 Familien in diesem Haus. Mit nur 48 Jahren muss Friedrich Clemens gestorben sein, denn bereits 1901 wird die Witwe Ernestine Pauline verw. Haubold im Grundbuch aufgeführt.
1922 kaufte der 1901 geborene Emil Pflugbeil das Gebäude. Er war der jüngste Sohn des Bauers Pflugbeil auf der Lippersdorfer Straße 9. Dieser betrieb nun eine Motorradreparaturwerkstatt hier vor Ort. Zu dieser Zeit wohnten 5 Bewohner u.a. mit ihren Familien im Haus. Emil Pflugbeil besaß ebenfalls eine Tankstelle, welche sich auf dem heutigen großen Parkplatz neben dem Gasthof Oehme befand. Eine Klingel an der Tankstelle musste betätigt werden und Ehefrau Else Pflugbeil kam aus dem Wohnhaus über die Straße gelaufen und bediente die Zapfsäule für die Kundschaft. Bis Anfang der 30er Jahre wurde diese dort betrieben.
1927 verkaufte er das Anwesen hier an seinen Bruder, dem Schuhmacher Paul Pflugbeil. Ende der 20er / Anfang der 30er Jahre kaufte Emil Pflugbeil das Grundstück am Christian- Friedrich- Göthelweg 1 und richtete dort für sich ein Wohnhaus mit Autoreparaturwerkstatt und Tankstelle ein. Emil war ebenfalls von 1937 bis 1968 Fahrschullehrer. Pauls Schusterwerkstatt befand sich ab 1921 im elterlichen Bauerngut. Von 1927 bis 1945 betrieb er die Werkstatt hier im Haus. Aufgrund der politischen Vergangenheit Paul Pflugbeils wurde er enteignet und das Haus und Grundstück ging in das Gemeindeeigentum über. Nach 5 Jahren Gefängnis konnte er als Mieter im Haus wohnen und seinen Beruf bis 1965 ausführen.
Seit 2009 ist das Anwesen im Besitz von Familie Kretzschmar.

Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im Brandversicherungskataster von 1855. Darin wird Karl Gottlob Uhlig Junior als Hausbesitzer und Holzarbeiter aufgeführt. Nach Überlieferungen wird erwähnt, dass es bis 1922 dem Anwesen des Fabrikgebäudes auf dem Seitenweg 1 angegliedert war, dazu fehlen jedoch die Nachweise.
1881 ist das Wohngebäude mit Zuchtviehstall und Kellergebäude lt. Grundbuch Eigentum des 28jährigen Friedrich Clemens Haubold. 1884 wohnten 4 Familien in diesem Haus. Mit nur 48 Jahren muss Friedrich Clemens gestorben sein, denn bereits 1901 wird die Witwe Ernestine Pauline verw. Haubold im Grundbuch aufgeführt.
1922 kaufte der 1901 geborene Emil Pflugbeil das Gebäude. Er war der jüngste Sohn des Bauers Pflugbeil auf der Lippersdorfer Straße 9. Dieser betrieb nun eine Motorradreparaturwerkstatt hier vor Ort. Zu dieser Zeit wohnten 5 Bewohner u.a. mit ihren Familien im Haus. Emil Pflugbeil besaß ebenfalls eine Tankstelle, welche sich auf dem heutigen großen Parkplatz neben dem Gasthof Oehme befand. Eine Klingel an der Tankstelle musste betätigt werden und Ehefrau Else Pflugbeil kam aus dem Wohnhaus über die Straße gelaufen und bediente die Zapfsäule für die Kundschaft. Bis Anfang der 30er Jahre wurde diese dort betrieben.
1927 verkaufte er das Anwesen hier an seinen Bruder, dem Schuhmacher Paul Pflugbeil. Ende der 20er / Anfang der 30er Jahre kaufte Emil Pflugbeil das Grundstück am Christian- Friedrich- Göthelweg 1 und richtete dort für sich ein Wohnhaus mit Autoreparaturwerkstatt und Tankstelle ein. Emil war ebenfalls von 1937 bis 1968 Fahrschullehrer. Pauls Schusterwerkstatt befand sich ab 1921 im elterlichen Bauerngut. Von 1927 bis 1945 betrieb er die Werkstatt hier im Haus. Aufgrund der politischen Vergangenheit Paul Pflugbeils wurde er enteignet und das Haus und Grundstück ging in das Gemeindeeigentum über. Nach 5 Jahren Gefängnis konnte er als Mieter im Haus wohnen und seinen Beruf bis 1965 ausführen.
Seit 2009 ist das Anwesen im Besitz von Familie Kretzschmar.

Grünhainichener Heimatverein e.V., Textarchiv: Bernd Köhler ✝, Bildbearbeitung: Dietmar Ender