Beim Neubert-Bäck

Alte Hausnummer: 12E
T-Nr.: B171

Beim Neubert-Bäck

Alte Hausnummer: 12E
T-Nr.: B171

Die erste urkundliche Erwähnung fand sich im Einwohnerverzeichnis von 1884, darin der 28-jährige Heinrich Oswald Neubert als Hausbesitzer erwähnt wurde. 2 weitere Bewohner wohnten u.a. mit ihren Familien in diesem Haus. 1891 wurde er als Bäcker im Adressbuch des Amtsgerichtsbezirks Augustusburg aufgeführt. Wann genau er die Bäckerei gegründet hat, ist nicht mehr nachweisbar. 1922 wurde Rudolf Baldauf als Bäcker erwähnt. Ob er Geselle, Mieter oder Pächter war, ist nicht mehr nachweisbar. 1937 gab es aufgrund einer Beschwerde Mängel am und im Haus aufmerksam gemacht wurde. Darin wurde u.a. bemängelt, dass die Asche der Bäckerei teilweise lose an der westlichen Giebelwand angehäuft wurde und auch nur ein angebauter Holzabort mit einem großen und kleinen Sitz für die insgesamt 13 Bewohner vorhanden war. Die Mängel wurden nur nach mehreren Schreiben sowie der Androhung von einer Strafe von 50 RM oder 5 Tagen Haft zumindest teilweise beseitigt. 1938 übernahm der 1885 geborene Friedrich Willy Neubert das elterliche Haus sowie die Bäckerei und ließ die geforderte Abortanlage bauen. Zuvor war er Bäckermeister auf dem Mühlenplatz in Grünhainichen. Seine Frau brachte 1 Kind mit in die Ehe, er hatte weitere 11 gemeinsame Kinder mit ihr, die sogenannten Neubert-Bäck‘n Kinder. Es wurde erwähnt, dass alle in der Backstube mithelfen mussten. 1954 starb Friedrich Willy Neubert und sein Sohn und Bäckermeister Karl Neubert übernahm die Bäckerei. Beliebt im Dorf waren besonders der gefüllte Schokoladenkuchen sowie die leckeren Brötchen. Er starb urplötzlich ca. 1977 und somit endete auch der Backbetrieb. Die Witwe verkaufte noch kurze Zeit abgepackte Backwaren, bis das Geschäft geschlossen wurde. Sie verkaufte das Haus an den VEB Getriebewerk Brandenburg/Konsumgüterproduktion ebenfalls Bäcker, arbeitete jedoch in einer Großbäckerei in Olbernhau. Sein Sohn kaufte das Haus nach der Wende. Der Borstendorfer Mieter Gerhard Richter verkaufte von 1990 bis ca. 1994 in der ehemaligen Backstube Getränke. Ca. zur selben Zeit war das Telorac Ingenieurbüro Dr. Koch GmbH aus Kempten mit einem Büro im Haus, um die Straßen- und Brückensanierung sowie die Abwasseranlage von Borstendorf zu planen. Siegfrieds Sohn verkaufte das Haus an Angelika Tonat aus Hildesheim und 2021 wurde Ronald Jäkel Eigentümer, der Ururenkel von Friedrich Willy Neubert. Heute leben noch immer einige Nachfahren der Neubert-Bäck‘n Kinder in Borstendorf.

Die erste urkundliche Erwähnung fand sich im Einwohnerverzeichnis von 1884, darin der 28-jährige Heinrich Oswald Neubert als Hausbesitzer erwähnt wurde. 2 weitere Bewohner wohnten u.a. mit ihren Familien in diesem Haus. 1891 wurde er als Bäcker im Adressbuch des Amtsgerichtsbezirks Augustusburg aufgeführt. Wann genau er die Bäckerei gegründet hat, ist nicht mehr nachweisbar. 1922 wurde Rudolf Baldauf als Bäcker erwähnt. Ob er Geselle, Mieter oder Pächter war, ist nicht mehr nachweisbar. 1937 gab es aufgrund einer Beschwerde Mängel am und im Haus aufmerksam gemacht wurde. Darin wurde u.a. bemängelt, dass die Asche der Bäckerei teilweise lose an der westlichen Giebelwand angehäuft wurde und auch nur ein angebauter Holzabort mit einem großen und kleinen Sitz für die insgesamt 13 Bewohner vorhanden war. Die Mängel wurden nur nach mehreren Schreiben sowie der Androhung von einer Strafe von 50 RM oder 5 Tagen Haft zumindest teilweise beseitigt. 1938 übernahm der 1885 geborene Friedrich Willy Neubert das elterliche Haus sowie die Bäckerei und ließ die geforderte Abortanlage bauen. Zuvor war er Bäckermeister auf dem Mühlenplatz in Grünhainichen. Seine Frau brachte 1 Kind mit in die Ehe, er hatte weitere 11 gemeinsame Kinder mit ihr, die sogenannten Neubert-Bäck‘n Kinder. Es wurde erwähnt, dass alle in der Backstube mithelfen mussten. 1954 starb Friedrich Willy Neubert und sein Sohn und Bäckermeister Karl Neubert übernahm die Bäckerei. Beliebt im Dorf waren besonders der gefüllte Schokoladenkuchen sowie die leckeren Brötchen. Er starb urplötzlich ca. 1977 und somit endete auch der Backbetrieb. Die Witwe verkaufte noch kurze Zeit abgepackte Backwaren, bis das Geschäft geschlossen wurde. Sie verkaufte das Haus an den VEB Getriebewerk Brandenburg/Konsumgüterproduktion ebenfalls Bäcker, arbeitete jedoch in einer Großbäckerei in Olbernhau. Sein Sohn kaufte das Haus nach der Wende. Der Borstendorfer Mieter Gerhard Richter verkaufte von 1990 bis ca. 1994 in der ehemaligen Backstube Getränke. Ca. zur selben Zeit war das Telorac Ingenieurbüro Dr. Koch GmbH aus Kempten mit einem Büro im Haus, um die Straßen- und Brückensanierung sowie die Abwasseranlage von Borstendorf zu planen. Siegfrieds Sohn verkaufte das Haus an Angelika Tonat aus Hildesheim und 2021 wurde Ronald Jäkel Eigentümer, der Ururenkel von Friedrich Willy Neubert. Heute leben noch immer einige Nachfahren der Neubert-Bäck‘n Kinder in Borstendorf.

Januar 2024, Grünhainichener Heimatverein e.V., Bildbearbeitung: Dietmar Ender