Vermutlich um 1860 entstand dieses Gebäude – gleichzeitig mit den zwei nachfolgenden Gebäuden dorfaufwärts. 1884 wurde Robert Julius Melzer Besitzer des Gebäudes und betrieb hier ein Sägewerk mit Holzhandel. Als 16-jähriger verlor Melzer im Sägewerk seines Vaters in Reitzenhain bei einem Unfall seinen rechten Arm. Um sich unter diesen Umständen seine Arbeit zu erleichtern, hatte er für sich selbst einige Werkzeuge entwickelt und gebaut. Wegen seiner Erfahrungen holte ihn das Rote Kreuz nach Dresden, wo er zahlreiche Kriegsversehrte des 1. Weltkrieges unterrichtete und ihnen half, mit ihren Behinderungen fertig zu werden. Heute würde man dazu Reha-Maßnahmen sagen. Melzer hatte viel zu tun und erhielt neben Kost und Logis 200 Reichsmark. Damit soll er zufrieden gewesen sein. 1938 übernahm sein Sohn Robert Hermann Melzer das Haus. Er arbeitete hier als Schmied und Holzschleifer. Seine Tochter Lieselotte Melzer (verh. Schmitz) wurde 1960 Eigentümerin des Gebäudes, welches von nun an nur noch als Wohnhaus diente. 1990 wurde Familie Dahhan / Schliebe Besitzer des Hauses. Nach ihrem Wegzug 2006 wurde das vernachlässigte Grundstück 2007 von Familie Schädlich käuflich erworben. 2009 konnte nach jahrelangem Lehrstand und dem daraus resultierenden Verfall das ehemals schmucke Wohngebäude leider nur noch abgerissen werden.