Beim Kohlen-Göpfert

Alte Hausnummer: 42
T-Nr.: B83

Beim Kohlen-Göpfert

Alte Hausnummer: 42
T-Nr.: B83

Die Grundmauern und das Gewölbe der rechten Haushälfte dieses Hauses wurden nach einem Gutachten von 1969 um 1350 errichtet. 1860 war die erste amtliche Erwähnung des Hauses und Johann Christoph Friedrich Richter wurde im Grundbuch als 1. Besitzer eingetragen. Carl Heinrich Klees wurde am 24. August 1869 als 2. Besitzer eingetragen, da mein Vorfahre und Vorbesitzer des Hauses eine größere Menge Geld von ihm geliehen hatte. Dieser Klees bewirtschaftete den „Gasthof Klees“. Er erwarb ebenfalls das ehemalige „Wanerbauergut“, das heute noch als sogenannte „Kleesscheune“ übriggeblieben und bekannt ist. Nach diesem Familienamen wurde der Südhang als „Kleesberg“ benannt. Am 08. Januar 1874 wurde sein Sohn Heinrich Gustav Klees lt. Grundbucheintrag als 3.Hauseigner eingetragen. 1884 ging das Anwesen, nachdem die Schulden bezahlt wurden, an meine Vorfahren, Christoph Traugott Hunger und Ehefrau Johanne Frederik, zurück und es blieb immer Wohnsitz eines Familienmitgliedes. 1892 übernahmen Tochter Emilie Göpfert (geb. Hunger) und der in Dörnthal geborene Gleisbauer August Friedrich Göpfert die Wirtschaft. (Eisenbahnbau ins obere Flöhatal um 1873). 1905 erfolgte der Grundbucheintrag, indem beide als Kohlehändler aufgeführt sind, deshalb „Kohlen-Göpfert“. 1922 übernahmen meine Großeltern Albert Göpfert und die in Rabenau geborene Johanna Göpfert (geb. Mende) das Anwesen und bewirtschafteten das kleine Bauerngut. 1945 kam noch etwas Bodenreformland dazu (5 Hektar, 2 Ochsen, 4 Kühe, Schweine und div. Kleinvieh). Zusätzlich arbeitete mein Opa noch als Tischler in der Papierfabrik und Zuhause als Schreiner. 1964 wurde die gegenüberliegende Scheune von dem Borstendorfer Baumeister Friedrich (Fritz) Mai zum Wohnhaus umgebaut und von Sohn Gottfried Göpfert mit Ehefrau Hildegard (geb. Helbig) nebst Kindern bezogen. Aus dem Schaf- und Schweinestall und der darüber liegenden Schreinerei wurden zwei Garagen und eine Werkstatt. 1968 übernahmen Schwester Waltraud Lindner (geb. Göpfert) und Ehemann Werner Lindner (meine Eltern) das Bauernhaus und betreuten den Rest des Grundstücks. 1969 hatten beide Häuser noch die gleiche Hausnummer, Borstendorf Nr. 42 a und b. Die ehem. Scheune wurde dann zur August-Bebel-Str. 39 und dieses Haus die Nr. 41. 1968 sollte das Haus unter Denkmalschutz gestellt werden. 1969 wurde das Fachwerkhaus untersucht und begutachtet. Zu guter Letzt durften wir 1970 umbauen. Nach 4-jähriger Bauzeit in Eigenleistung zog unsere Fam. Lindner (meine Eltern, ich und Karin Schröter, meine Freundin) 1974 ein. 1985 übergab mein Vater Werner mir, seinem Sohn Dettlef und meiner Frau Karin, das Grundstück August-Bebel-Straße 41. Nach dem Tod meiner Tante Hildegard Göpfert, wurde Haus Nr. 39 viele Jahre nicht mehr genutzt. Meine Cousins verkauften uns das Anwesen 2019 und es war wieder alles beisammen – wie damals „ANNO 1884“.

Die Grundmauern und das Gewölbe der rechten Haushälfte dieses Hauses wurden nach einem Gutachten von 1969 um 1350 errichtet. 1860 war die erste amtliche Erwähnung des Hauses und Johann Christoph Friedrich Richter wurde im Grundbuch als 1. Besitzer eingetragen. Carl Heinrich Klees wurde am 24. August 1869 als 2. Besitzer eingetragen, da mein Vorfahre und Vorbesitzer des Hauses eine größere Menge Geld von ihm geliehen hatte. Dieser Klees bewirtschaftete den „Gasthof Klees“. Er erwarb ebenfalls das ehemalige „Wanerbauergut“, das heute noch als sogenannte „Kleesscheune“ übriggeblieben und bekannt ist. Nach diesem Familienamen wurde der Südhang als „Kleesberg“ benannt. Am 08. Januar 1874 wurde sein Sohn Heinrich Gustav Klees lt. Grundbucheintrag als 3.Hauseigner eingetragen. 1884 ging das Anwesen, nachdem die Schulden bezahlt wurden, an meine Vorfahren, Christoph Traugott Hunger und Ehefrau Johanne Frederik, zurück und es blieb immer Wohnsitz eines Familienmitgliedes. 1892 übernahmen Tochter Emilie Göpfert (geb. Hunger) und der in Dörnthal geborene Gleisbauer August Friedrich Göpfert die Wirtschaft. (Eisenbahnbau ins obere Flöhatal um 1873). 1905 erfolgte der Grundbucheintrag, indem beide als Kohlehändler aufgeführt sind, deshalb „Kohlen-Göpfert“. 1922 übernahmen meine Großeltern Albert Göpfert und die in Rabenau geborene Johanna Göpfert (geb. Mende) das Anwesen und bewirtschafteten das kleine Bauerngut. 1945 kam noch etwas Bodenreformland dazu (5 Hektar, 2 Ochsen, 4 Kühe, Schweine und div. Kleinvieh). Zusätzlich arbeitete mein Opa noch als Tischler in der Papierfabrik und Zuhause als Schreiner. 1964 wurde die gegenüberliegende Scheune von dem Borstendorfer Baumeister Friedrich (Fritz) Mai zum Wohnhaus umgebaut und von Sohn Gottfried Göpfert mit Ehefrau Hildegard (geb. Helbig) nebst Kindern bezogen. Aus dem Schaf- und Schweinestall und der darüber liegenden Schreinerei wurden zwei Garagen und eine Werkstatt. 1968 übernahmen Schwester Waltraud Lindner (geb. Göpfert) und Ehemann Werner Lindner (meine Eltern) das Bauernhaus und betreuten den Rest des Grundstücks. 1969 hatten beide Häuser noch die gleiche Hausnummer, Borstendorf Nr. 42 a und b. Die ehem. Scheune wurde dann zur August-Bebel-Str. 39 und dieses Haus die Nr. 41. 1968 sollte das Haus unter Denkmalschutz gestellt werden. 1969 wurde das Fachwerkhaus untersucht und begutachtet. Zu guter Letzt durften wir 1970 umbauen. Nach 4-jähriger Bauzeit in Eigenleistung zog unsere Fam. Lindner (meine Eltern, ich und Karin Schröter, meine Freundin) 1974 ein. 1985 übergab mein Vater Werner mir, seinem Sohn Dettlef und meiner Frau Karin, das Grundstück August-Bebel-Straße 41. Nach dem Tod meiner Tante Hildegard Göpfert, wurde Haus Nr. 39 viele Jahre nicht mehr genutzt. Meine Cousins verkauften uns das Anwesen 2019 und es war wieder alles beisammen – wie damals „ANNO 1884“.

März 2022, Grünhainichener Heimatverein e.V., Textarchiv: Bernd Köhler ✝, Bildbearbeitung: Dietmar Ender