Das einstige große Bauerngut, welches sich etwas vor dem heutigen Gebäude befand, brannte zusammen mit der gegenüberliegenden großen Scheune vermutlich am 18.05.1918 ab. Hinter der Brandstelle planten 1931 die Gebr. Uhlig, die Besitzer der vermögenden Kistenfabrik J. G. Uhlig (heutige Tischlerei Göthel), den Neubau eines Landwirtschaftsgutes. Dies belegt eine Bauzeichnung. Das aufgebaute Wohn- und Wirtschaftsgebäude, für den Lengefelder Ewald Schubert, wurde 1935 fertiggestellt. Offenbar führten finanzielle Schwierigkeiten der Kistenfabrik dazu, dass das Gut in Gemeindeeigentum überging. Dem Borstendorfer Mineralwasserfabrikant und Bierhändler Emil Max Neubert wurde nun in der Bewerbung das Grundstück durch die Gemeinde zugesprochen. Der Grundbucheintrag erfolgte 1937. Im Jahre 1938 belegt eine Zeichnung den geplanten Ausbau des Stallgebäudes zu Wohnzwecken, sowie den Anbau einer Kraftwagenhalle. Im Erdgeschoss links befand sich das Bierlager und dahinter 2 große Räume zur Limonadenherstellung. Der „Bier-Neubert“ eröffnete mit seiner Frau Martha Paula Neubert, geb. Kaden den Bier- und Limonadenhandel. Er soll einst ein Bierfass auf seinem Gefährt, einem Fahrrad mit Anhänger, befestigt haben und so das Bier zu den Haushalten geliefert haben. Um sein Fuhrgeschäft zu erweitern, sollte ein LKW gekauft werden. In den 40er Jahren waren sie rar und so baute sich Emil Max Neubert einen alten „Holzgaser“ (LKW), bei Emil Pflugbeil in der Werkstatt, (Christian-Friedrich-Göthelweg 1) auf. Seine Fahrten reichten nun bis Dresden, um die Güter abzuholen. Dazu war er 3 Tage unterwegs. Einen ganzen Tag brauchte er allein für eine Strecke, musste doch die Holzkohle immer nachgeladen werden, um das etwas schnellere Schritttempo erreichen zu können. Später wurden 2 richtige LKW gekauft. 1952 wurde ihm die Weiterführung des Bierverlages durch den Rat des Kreises Flöha, wegen Ungereimtheiten, entzogen. Er floh daraufhin in die Bundesrepublik Deutschland. 1959 wurde durch seinen Sohn und Essenbauer Max Manfred Neubert der 1941 errichtete Schuppen mit Garage, welcher sich in Verlängerung des Gebäudes befand, abgerissen und neu aufgebaut. 1969 kam Emil Max Neubert schwer erkrankt in die DDR zurück, verstarb jedoch im gleichen Jahr, im Alter von 66 Jahren. 1976 wurde der Wohnraum erweitert. 1985 erfolgte eine Modernisierung und ein Umbau des Gebäudes, eine Änderung der Garage sowie der Bau eines freistehenden Schornsteins. Nach dem Tode von der Witwe Martha Paula Neubert 1991 wurde Sohn Max Manfred Eigentümer, welcher von 1968 bis 1991 Holzspielwaren bei Johann David Oehme & Söhne, jetzt Erzi hergestellt hatte. 2018 starb Max Manfred und das Anwesen ging in die Erbengemeinschaft über.