Baumeister Max Mai gründete 1906 ein Baugeschäft in Borstendorf. 1909 erhielt er den Auftrag, nach entsprechenden Zeichnungsunterlagen, in die bis dahin unbebaute Gartenstraße, für Herrn Otto Dübner das erste Wohnhaus zu errichten. Während der Bauphase stellte sich heraus, dass der Auftraggeber zahlungsunfähig war. Damit stand der junge Baumeister im Alter von 27 Jahren mit seiner Frau Ida und mit diesem Haus im Rohbau ohne finanzielle Mittel vor dem Ruin. Eine Fertigstellung des Hauses war nur durch die Hilfe seines Schwiegervaters, Herrn Findeisen aus Reifland, möglich. Herr Findeisen verkaufte Teile seines Besitzes am Grundstück, auf dem Jahre später die heutige Saidenbachtalsperre gebaut wurde. Den Erlös schenkte er seiner Tochter, Ida Mai. Die junge Familie konnte daraufhin das Haus zu Ende bauen und bezog es selbst. Der Grundstein für Familie Mai und ein Baugeschäft an diesem Standort in der Gartenstraße 10 war gelegt. Im Haus wohnten mitunter 5 bis 6 Familien, so auch zeitweise eine Mutter mit 3 Kindern in 2 Zimmern. Max Mai führte das Baugeschäft mit 10 bis 15 Zimmerern und Maurern bis zur Gesch.ftsübergabe an seinen Sohn Friedrich 1957. Friedrich Mai trat in die Fußstapfen seines Vaters und setzte die Tradition des Bauhandwerkes bis zur Verstaatlichung am 24. April 1972 fort. Unter dem VEB (K) Bau Flöha war Friedrich Mai Betriebsteilleiter bis zu seinem Ruhestand am 1. April 1977. Die heutigen Besitzer sind die Ur- und Ururenkel von Max Mai.