Alte Försterei

Alte Hausnummer: 72
T-Nr.: B99

Alte Försterei

Alte Hausnummer: 72
T-Nr.: B99

Der älteste bekannte Nachweis über einen Förster in Borstendorf bezieht sich auf Benjamin Hörnig, geboren am 18. Dezember 1682. Sein Vater war ebenfalls „Churfürstlich Sächsisch bestallter Revierförster” in Borstendorf und wohnte im „Försterbauergut” (heute Försterbauerweg 9). Am 13. August 1759 ersuchte ein Hörnig um richtige Berainung und Setzung gewöhnlicher Rainsteine zwischen dem königlichen und seinem allda besitzenden Bauerngut. Eine Verschmelzung des Försterbauerngutes mit dem Hörnig’schen Erbgarten (ungefähr jetziges Oberf.rstereigrundstück) scheint nicht zugelassen worden zu sein. Hörnig verkaufte das Försterbauergut und errichtete von 1760 bis 1762 auf seiner Erbfläche neue Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Von dieser Zeit an hat das Gehöft den damaligen Förstern, späterhin Revier- und Oberförstern, immer als Wohnung gedient. Nach dem Tode des letzten Hörnig fiel es der Frau Finanzsekretär Konkordie Friederike Mansfeld geb. Kaden aus dem Erbe zu. Es wurde dann vom Fiskus zunächst gepachtet und im Jahr 1899 angekauft. Amtliche Unterlagen über die Försterei wurden im Archiv in Dresden aufbewahrt. In der Bombennacht im Februar 1945 fiel dieses Archiv den Flammen zum Opfer.
Aufzeichnung über die späteren Förster in Borstendorf:
• 1807 – 1815 Hofjäger Zschinsky, Revierförster
1815 – 1852 Friedr. Wilh. Großer, Revier- und später Oberförster
• 1852 – 1876 Carl Theodor Mechler, Oberförster
1876 – 1786 Joh. Otto Wilhelm Bachmann Oberförster
• 1886 – 1913 Erst Ferdinand Rehschuh, Oberförster
• 1913 – 1925 Ernst Träger, Forstmeister
• 1925 – 1931 Heinrich Heinig, Forstmeister
• 1931 – 1945 Erhardt Mendte, Forstmeister

Nach 1945 war ein ständiges Kommen und Gehen. Der letzte in Borstendorf wohnende Revierförster war Herr Weiße, der im Waldwärterhaus (Eppendorfer Str. 48) bis 1982 wohnte. Die Försterei diente seit 1945 nur noch als Wohnhaus und wurde vom Forstamt, nach der Wende vom LSEG verwaltet. In den Bauamtsunterlagen der Gemeinde Borstendorf sind noch die Baugenehmigungen vorhanden:
• 1941: Bau eines Feuerwachturmes in der Abteilung 5 (Höhe Richtung Eppendorf)
• 1943: Bau einer Baracke für Kriegsgefangene. Die Kriegsgefangenen waren vorwiegend russische Soldaten. Nach dem Krieg wurden die auf der Forstwiese befindlichen Baracken für die kurzzeitige Unterbringung der Flüchtlinge genutzt.
• 1961: für die Errichtung einer Putenfarm
• 1983: für den Anbau eines Sozialtraktes für Toiletten mit Klärgrube Seit 2002 ist es im Besitz der Familie Ruben Seidel und wird denkmalpflegerisch instandgesetzt. Zufällig ist seine Mutter, Elfriede Seidel, in 3. Generation eine Nachfahrin von Oberförster Carl Theodor Mechler. Erwähnenswert ist auch der Werdegang der Familie Zschinsky. Hofjäger Zschinsky war Witwer, da seine Frau und sein einziger Sohn verstorben waren. Er adoptierte den aus Leubsdorf stammenden Ferdinand Rümmler. Er wurde später als Ferdinand Zschinsky Staatssekretär und Vorsitzender des Gesamtministeriums Justiz von Friedrich August II und später Johann – Könige von Sachsen. Noch eine Berühmtheit war nach Abschluss seines Studiums an der Forstakademie Tharandt im Borstendorfer Revier tätig, später als Oberförster in Grüna beschäftigt. Es war Ernst Georg Baumgarten, der sich in seiner Freizeit für die Luftschifffahrt interessierte. Er gehört zu den Pionieren der Zeppeline um die Jahrhundertwende.

Der älteste bekannte Nachweis über einen Förster in Borstendorf bezieht sich auf Benjamin Hörnig, geboren am 18. Dezember 1682. Sein Vater war ebenfalls „Churfürstlich Sächsisch bestallter Revierförster” in Borstendorf und wohnte im „Försterbauergut” (heute Försterbauerweg 9). Am 13. August 1759 ersuchte ein Hörnig um richtige Berainung und Setzung gewöhnlicher Rainsteine zwischen dem königlichen und seinem allda besitzenden Bauerngut. Eine Verschmelzung des Försterbauerngutes mit dem Hörnig’schen Erbgarten (ungefähr jetziges Oberf.rstereigrundstück) scheint nicht zugelassen worden zu sein. Hörnig verkaufte das Försterbauergut und errichtete von 1760 bis 1762 auf seiner Erbfläche neue Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Von dieser Zeit an hat das Gehöft den damaligen Förstern, späterhin Revier- und Oberförstern, immer als Wohnung gedient. Nach dem Tode des letzten Hörnig fiel es der Frau Finanzsekretär Konkordie Friederike Mansfeld geb. Kaden aus dem Erbe zu. Es wurde dann vom Fiskus zunächst gepachtet und im Jahr 1899 angekauft. Amtliche Unterlagen über die Försterei wurden im Archiv in Dresden aufbewahrt. In der Bombennacht im Februar 1945 fiel dieses Archiv den Flammen zum Opfer.
Aufzeichnung über die späteren Förster in Borstendorf:
• 1807 – 1815 Hofjäger Zschinsky, Revierförster
1815 – 1852 Friedr. Wilh. Großer, Revier- und später Oberförster
• 1852 – 1876 Carl Theodor Mechler, Oberförster
1876 – 1786 Joh. Otto Wilhelm Bachmann Oberförster
• 1886 – 1913 Erst Ferdinand Rehschuh, Oberförster
• 1913 – 1925 Ernst Träger, Forstmeister
• 1925 – 1931 Heinrich Heinig, Forstmeister
• 1931 – 1945 Erhardt Mendte, Forstmeister

Nach 1945 war ein ständiges Kommen und Gehen. Der letzte in Borstendorf wohnende Revierförster war Herr Weiße, der im Waldwärterhaus (Eppendorfer Str. 48) bis 1982 wohnte. Die Försterei diente seit 1945 nur noch als Wohnhaus und wurde vom Forstamt, nach der Wende vom LSEG verwaltet. In den Bauamtsunterlagen der Gemeinde Borstendorf sind noch die Baugenehmigungen vorhanden:
• 1941: Bau eines Feuerwachturmes in der Abteilung 5 (Höhe Richtung Eppendorf)
• 1943: Bau einer Baracke für Kriegsgefangene. Die Kriegsgefangenen waren vorwiegend russische Soldaten. Nach dem Krieg wurden die auf der Forstwiese befindlichen Baracken für die kurzzeitige Unterbringung der Flüchtlinge genutzt.
• 1961: für die Errichtung einer Putenfarm
• 1983: für den Anbau eines Sozialtraktes für Toiletten mit Klärgrube Seit 2002 ist es im Besitz der Familie Ruben Seidel und wird denkmalpflegerisch instandgesetzt. Zufällig ist seine Mutter, Elfriede Seidel, in 3. Generation eine Nachfahrin von Oberförster Carl Theodor Mechler. Erwähnenswert ist auch der Werdegang der Familie Zschinsky. Hofjäger Zschinsky war Witwer, da seine Frau und sein einziger Sohn verstorben waren. Er adoptierte den aus Leubsdorf stammenden Ferdinand Rümmler. Er wurde später als Ferdinand Zschinsky Staatssekretär und Vorsitzender des Gesamtministeriums Justiz von Friedrich August II und später Johann – Könige von Sachsen. Noch eine Berühmtheit war nach Abschluss seines Studiums an der Forstakademie Tharandt im Borstendorfer Revier tätig, später als Oberförster in Grüna beschäftigt. Es war Ernst Georg Baumgarten, der sich in seiner Freizeit für die Luftschifffahrt interessierte. Er gehört zu den Pionieren der Zeppeline um die Jahrhundertwende.

August 2024, Grünhainichener Heimatverein e.V., Textarchiv: Bernd Köhler ✝, Bildbearbeitung: Dietmar Ender