Haus des Bildhauer Sucker

Alte Hausnummer: 114E
T-Nr.: W1

Haus des Bildhauer Sucker

Alte Hausnummer: 114E
T-Nr.: W1

Um 1900 trennten sich Börnichen, Borstendorf und Grünhainichen aus der Parochie Waldkirchen. Das ermutigte wohl die Kirche, Flächen für Wohn- und Geschäftshäuser aus dem Kirchlehen an Privatpersonen zu verkaufen. Auch der aus Regensburg stammende Johann Sucker konnte sich mit seinen Steinmetzarbeiten hier sesshaft machen. Sein südl.ndischer Dialekt lockte die Nachbarskinder zu einigen Neckereien. Die Älteren meinten, seine Skulpturen mit diverser Reizwäsche aufhübschen zu müssen. Seine früh verstorbene Ehefrau Babet hat er in graziler Schönheit aus schwarzem Marmor nachgebildet. Zur Lehre hielt er sich auch in Italien auf, was an den dreieinigen (venezianischen) Fenstern im Treppenhaus zu erkennen ist. Als 1985 seine Tochter Anneliese starb, hatte das Haus den Spitznahmen „das Altersheim“. Sechs kleine Wohnungen teilten sich drei Trockenklosetts im Treppenhaus. Das 250er Fäkalien Steinzeugrohr hatte oft den Zug eines Schornsteines. Wie auf dem Bild zu sehen ist, stand in der Mitte vorm Haus die Nachbildung der Augustusburg und am rechten Eingang eine aus Beton modulierte Liebeslaube. Den Verkaufsraum des Bildhauers zierten Palmen als Wandmalerei, die einem das Gefühl vom orientalischen Paradies verliehen. Von 1960 bis 1975 befand sich in den Gewerberäumen eine Beton- und Terrazzoherstellung. Nach der Wende war es ein Getränkemarkt und von 2002 bis 2011 eine Floristikwerkstatt. Seit 2014 ist es die letzte öffentliche Mangelstube im Ort.

Die Nutzung des Hauses im Laufe der Zeit:

Haus des Bildhauer Sucker

• 1910-1957 Grabstein- und Steinmetzhandwerk

• 1960-1975 Beton- und Terrazzoherstellung

• 1992-2000 Getränkemarkt

• 2002-2011 Floristikwerkstatt

• seit 2014 Mangelstube

Um 1900 trennten sich Börnichen, Borstendorf und Grünhainichen aus der Parochie Waldkirchen. Das ermutigte wohl die Kirche, Flächen für Wohn- und Geschäftshäuser aus dem Kirchlehen an Privatpersonen zu verkaufen. Auch der aus Regensburg stammende Johann Sucker konnte sich mit seinen Steinmetzarbeiten hier sesshaft machen. Sein südl.ndischer Dialekt lockte die Nachbarskinder zu einigen Neckereien. Die Älteren meinten, seine Skulpturen mit diverser Reizwäsche aufhübschen zu müssen. Seine früh verstorbene Ehefrau Babet hat er in graziler Schönheit aus schwarzem Marmor nachgebildet. Zur Lehre hielt er sich auch in Italien auf, was an den dreieinigen (venezianischen) Fenstern im Treppenhaus zu erkennen ist. Als 1985 seine Tochter Anneliese starb, hatte das Haus den Spitznahmen „das Altersheim“. Sechs kleine Wohnungen teilten sich drei Trockenklosetts im Treppenhaus. Das 250er Fäkalien Steinzeugrohr hatte oft den Zug eines Schornsteines. Wie auf dem Bild zu sehen ist, stand in der Mitte vorm Haus die Nachbildung der Augustusburg und am rechten Eingang eine aus Beton modulierte Liebeslaube. Den Verkaufsraum des Bildhauers zierten Palmen als Wandmalerei, die einem das Gefühl vom orientalischen Paradies verliehen. Von 1960 bis 1975 befand sich in den Gewerberäumen eine Beton- und Terrazzoherstellung. Nach der Wende war es ein Getränkemarkt und von 2002 bis 2011 eine Floristikwerkstatt. Seit 2014 ist es die letzte öffentliche Mangelstube im Ort.

Die Nutzung des Hauses im Laufe der Zeit:

Haus des Bildhauer Sucker

• 1910-1957 Grabstein- und Steinmetzhandwerk

• 1960-1975 Beton- und Terrazzoherstellung

• 1992-2000 Getränkemarkt

• 2002-2011 Floristikwerkstatt

• seit 2014 Mangelstube

Oktober 2020, Grünhainichener Heimatverein e.V.