Spielwaaren-fabrik/Verlag Richard Otto

Alte Hausnummer: 30B
T-Nr.: B182

Spielwaaren-fabrik/Verlag Richard Otto

Alte Hausnummer: 30B
T-Nr.: B182

Dieses einstige langgezogene Fachwerkgebäude hier am Standort war eins der drei Gebäude des 1853 geborenen Verlegers Karl Richard Otto. Ab 1878 war er als Spielzeughändler in Berlin tätig. Nach seiner Rückkehr erwarb er das Haus gegenüber mit der Ortslistennummer 30 (siehe historische Häusertafel: „Beim Köhler Otto“), in dem er den Handel mit Spielwaren weiterführte. 1880 gründete er die „Spielwaarenfabrikation Richard Otto“ und ließ nun vermutlich dieses Gebäude als Geschäfts- und Lagerhaus errichten. Am Haus stand einst der Schriftzug: „Spielwaaren Niederlage v. Richard Otto“. Er handelte beispielsweise mit Kindermöbeln, Baukästen, Damebrettern, Kaufläden, Eisenbahnen, Puppenstuben, Glas- und Stahlpianos, sowie Metallophonen, Ställen, Festungen, Schachteln und vielem mehr. Ein nicht unerheblicher Teil der Spielwaren wurde hier in Borstendorf in den Handwerksbetrieben und häuslichen Werkstätten hergestellt. Letztere befanden sich in den einst so vielen Fachwerkhäusern sowie den kleineren Bauerngehöften des Ortes. Durch das handwerkliche Geschick der Erzgebirger konnte so die Haushaltskasse etwas aufgebessert werden. Auch die Kinder mussten nach der Schule oft bei der Herstellung der Spielwaren und der Versorgung des häuslichen Kleinviehs mithelfen.

Das Entstehen neuer Holzwaren- und Spielzeugfabriken, wie beispielsweise die 5 größeren Schachbrettfabriken des Ortes, wurde durch den Wirtschaftsaufschwung im 1871 gegründeten Deutschen Kaiserreich begünstigt.

Karl Richard Otto verkaufte diese Waren als Händler nun auch teilweise außer Landes.
In dem kleineren dahinterliegenden Gebäude (siehe Rechnung) befand sich, laut Überlieferung, einst auch der Pferdestall.
Mit dem abgebildeten Musterkoffer reiste Karl Richard Otto ab 1890 als Verleger zur Leipziger Messe. Der Koffer ist heute im Besitz des Schnitzvereins Borstendorf e.V.
Otto verkaufte dieses Haus an den Oberstützengrüner königlichen Förster Gustav Nitzsche und wohnte selbst noch im Ursprungshaus bis zu seinem Tod 1927. Seine Frau führte lt. Adressbuch von 1930 die Fa. Richard Otto als Materialwarenhändlerin und Inhaberin weiter.
Am 25.02.1915 brannte das Haus und das dahinterliegende Gebäude bis auf die Grundmauern ab, so steht es in alten Aufzeichnung der Feuerwehr Borstendorf. Gustav Nitzsche stellte bereits im April desselben Jahres den Bauantrag zum Wiederaufbau eines Wohngebäudes, so wie es heute
steht. 1916 wurde der Bau, einschließlich des Hintergebäudes (ehemals Pferdestall, dann Waschküche und Keller) fertiggestellt. Danach gab es verschiedene Besitzer.

Dieses einstige langgezogene Fachwerkgebäude hier am Standort war eins der drei Gebäude des 1853 geborenen Verlegers Karl Richard Otto. Ab 1878 war er als Spielzeughändler in Berlin tätig. Nach seiner Rückkehr erwarb er das Haus gegenüber mit der Ortslistennummer 30 (siehe historische Häusertafel: „Beim Köhler Otto“), in dem er den Handel mit Spielwaren weiterführte. 1880 gründete er die „Spielwaarenfabrikation Richard Otto“ und ließ nun vermutlich dieses Gebäude als Geschäfts- und Lagerhaus errichten. Am Haus stand einst der Schriftzug: „Spielwaaren Niederlage v. Richard Otto“. Er handelte beispielsweise mit Kindermöbeln, Baukästen, Damebrettern, Kaufläden, Eisenbahnen, Puppenstuben, Glas- und Stahlpianos, sowie Metallophonen, Ställen, Festungen, Schachteln und vielem mehr. Ein nicht unerheblicher Teil der Spielwaren wurde hier in Borstendorf in den Handwerksbetrieben und häuslichen Werkstätten hergestellt. Letztere befanden sich in den einst so vielen Fachwerkhäusern sowie den kleineren Bauerngehöften des Ortes. Durch das handwerkliche Geschick der Erzgebirger konnte so die Haushaltskasse etwas aufgebessert werden. Auch die Kinder mussten nach der Schule oft bei der Herstellung der Spielwaren und der Versorgung des häuslichen Kleinviehs mithelfen.

Das Entstehen neuer Holzwaren- und Spielzeugfabriken, wie beispielsweise die 5 größeren Schachbrettfabriken des Ortes, wurde durch den Wirtschaftsaufschwung im 1871 gegründeten Deutschen Kaiserreich begünstigt.

Karl Richard Otto verkaufte diese Waren als Händler nun auch teilweise außer Landes.
In dem kleineren dahinterliegenden Gebäude (siehe Rechnung) befand sich, laut Überlieferung, einst auch der Pferdestall.
Mit dem abgebildeten Musterkoffer reiste Karl Richard Otto ab 1890 als Verleger zur Leipziger Messe. Der Koffer ist heute im Besitz des Schnitzvereins Borstendorf e.V.
Otto verkaufte dieses Haus an den Oberstützengrüner königlichen Förster Gustav Nitzsche und wohnte selbst noch im Ursprungshaus bis zu seinem Tod 1927. Seine Frau führte lt. Adressbuch von 1930 die Fa. Richard Otto als Materialwarenhändlerin und Inhaberin weiter.
Am 25.02.1915 brannte das Haus und das dahinterliegende Gebäude bis auf die Grundmauern ab, so steht es in alten Aufzeichnung der Feuerwehr Borstendorf. Gustav Nitzsche stellte bereits im April desselben Jahres den Bauantrag zum Wiederaufbau eines Wohngebäudes, so wie es heute
steht. 1916 wurde der Bau, einschließlich des Hintergebäudes (ehemals Pferdestall, dann Waschküche und Keller) fertiggestellt. Danach gab es verschiedene Besitzer.

Grünhainichener Heimatverein e.V., Textarchiv Bernd Köhler ✝, Bildarchiv: Dietmar Ender