Das Reinhardt Gut

Alte Hausnummer: 11
T-Nr.: B156

Das Reinhardt Gut

Alte Hausnummer: 11
T-Nr.: B156

Die erste Erwähnung des ehemaligen Gutes fand sich in einem Kaufvertrag vom 1. Januar 1796. Der Lehnrichter Gotthold Christian Kaden verkaufte es an den Hilmersdorfer Johann Andreas Nestler. Nach seinem Tode erbte der Sohn Carl Gottlob Nestler. Er war nicht nur Hüfner, sondern auch Flößer oder auch Mautner genannt, was seinerzeit eine extrem gefährliche Tätigkeit darstellte, u. a. da die Flüsse Zschopau und Flöha mehr Wasser führten und unberechenbarer waren. Am 11. März 1831 kam es zum furchtbaren tödlichen Unglück am Kriebsteiner Wehr. Carl Gottlob Nestler wurde erst 6 Wochen später flussabwärts bei Waldheim gefunden und von Verwandten aus Borstendorf geholt und hier auf dem Friedhof beerdigt. Er hinterließ seine Frau Johanna Carolina Nestler, geb. Hunger und 2 kleine Töchter. Sie heiratete 1833 den 26-jährigen Gemeindeältesten Johann David Otto, Besitzer des Gutes mit der Ortslistennummer 8 (heute August-Bebel-Straße 36) und bekam mit ihm noch 7 weitere Kinder. Johann David Otto verkaufte sein elterliches Gut an seinen Bruder und 1884 das Nestler Gut an seinen 48-jährigen Sohn Johann David Otto Jun., da er bereits seit 1871 Besitzer der Niedermühle (Mahl- und Schneidmühle, heute Holzhandel Köhler) war, die er für seinen weiteren Sohn Louis Otto erwarb. 1898 war lt. Grundbuch Heinrich Louis Klemm Besitzer. Zum Einhufengut gehörte das Wohngebäude mit Zuchtviehstall, unterbautem Keller und angebautem Backofen, ein Wassergebäude, ein Scheunengebäude mit Zuchtviehstall, 2 Schuppengebäude und ein Bienengebäude. Reinhold Clemens Reinhardt wurde 1899 Besitzer. Dieser wird auch als Schänkbauer (Bierausschank) erwähnt. In den 20er Jahren wurde es von der Firma C. G. Schönherr, Floßmühle aufgekauft, wobei R. Clemens Reinhardt noch als Pächter geführt wurde. C. G. Schönherr schrieb 1937 einen Bauantrag zum Anbau eines Schweinestalles mit Futterküche für 20 Schweine für die Gemeinde Borstendorf. Von 1933 bis 1945 war Erwin Uhlmann Pächter und wollte das Gut kaufen, da meinte Herr Schönherr: „Ein Schönherr kauft, aber verkauft nicht!“. 1934 wurden bei einer Viehzählung 2 Pferde sowie 18 Stck. Rinder erfasst. Das Gut wurde 1945/46 enteignet und eine Neubauernstelle entstand, welche Max Fickert bekam. 1956 wurde das Gut hier am Standort Typ III der LPG Tierproduktion „Vorwärts“ Großwaltersdorf und Max Fickert ging in Rente. Es wohnte Familie Weishäupl im Wohngebäude. Am 11.10.1962 wurde die Scheune Opfer von Brandstiftung durch einen Feuerwehrmann. 1983 genehmigte die LPG den Abbruch des Wohnhauses sowie den Bau eines Doppelhauses für Familie Ardelt und Böttrich. Noch heute befindet sich der Gewölbekeller des einsti- gen Wohnhauses unter der Werkstatt von Uwe Ardelt.

Die erste Erwähnung des ehemaligen Gutes fand sich in einem Kaufvertrag vom 1. Januar 1796. Der Lehnrichter Gotthold Christian Kaden verkaufte es an den Hilmersdorfer Johann Andreas Nestler. Nach seinem Tode erbte der Sohn Carl Gottlob Nestler. Er war nicht nur Hüfner, sondern auch Flößer oder auch Mautner genannt, was seinerzeit eine extrem gefährliche Tätigkeit darstellte, u. a. da die Flüsse Zschopau und Flöha mehr Wasser führten und unberechenbarer waren. Am 11. März 1831 kam es zum furchtbaren tödlichen Unglück am Kriebsteiner Wehr. Carl Gottlob Nestler wurde erst 6 Wochen später flussabwärts bei Waldheim gefunden und von Verwandten aus Borstendorf geholt und hier auf dem Friedhof beerdigt. Er hinterließ seine Frau Johanna Carolina Nestler, geb. Hunger und 2 kleine Töchter. Sie heiratete 1833 den 26-jährigen Gemeindeältesten Johann David Otto, Besitzer des Gutes mit der Ortslistennummer 8 (heute August-Bebel-Straße 36) und bekam mit ihm noch 7 weitere Kinder. Johann David Otto verkaufte sein elterliches Gut an seinen Bruder und 1884 das Nestler Gut an seinen 48-jährigen Sohn Johann David Otto Jun., da er bereits seit 1871 Besitzer der Niedermühle (Mahl- und Schneidmühle, heute Holzhandel Köhler) war, die er für seinen weiteren Sohn Louis Otto erwarb. 1898 war lt. Grundbuch Heinrich Louis Klemm Besitzer. Zum Einhufengut gehörte das Wohngebäude mit Zuchtviehstall, unterbautem Keller und angebautem Backofen, ein Wassergebäude, ein Scheunengebäude mit Zuchtviehstall, 2 Schuppengebäude und ein Bienengebäude. Reinhold Clemens Reinhardt wurde 1899 Besitzer. Dieser wird auch als Schänkbauer (Bierausschank) erwähnt. In den 20er Jahren wurde es von der Firma C. G. Schönherr, Floßmühle aufgekauft, wobei R. Clemens Reinhardt noch als Pächter geführt wurde. C. G. Schönherr schrieb 1937 einen Bauantrag zum Anbau eines Schweinestalles mit Futterküche für 20 Schweine für die Gemeinde Borstendorf. Von 1933 bis 1945 war Erwin Uhlmann Pächter und wollte das Gut kaufen, da meinte Herr Schönherr: „Ein Schönherr kauft, aber verkauft nicht!“. 1934 wurden bei einer Viehzählung 2 Pferde sowie 18 Stck. Rinder erfasst. Das Gut wurde 1945/46 enteignet und eine Neubauernstelle entstand, welche Max Fickert bekam. 1956 wurde das Gut hier am Standort Typ III der LPG Tierproduktion „Vorwärts“ Großwaltersdorf und Max Fickert ging in Rente. Es wohnte Familie Weishäupl im Wohngebäude. Am 11.10.1962 wurde die Scheune Opfer von Brandstiftung durch einen Feuerwehrmann. 1983 genehmigte die LPG den Abbruch des Wohnhauses sowie den Bau eines Doppelhauses für Familie Ardelt und Böttrich. Noch heute befindet sich der Gewölbekeller des einsti- gen Wohnhauses unter der Werkstatt von Uwe Ardelt.

Grünhainichener Heimatverein e.V., Textarchiv Bernd Köhler ✝, Bildarchiv: Dietmar Ender