Das Haus wurde vermutlich Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut. Der erste bekannte Besitzer und vermutlich auch Erbauer des Hauses war Louis Oehme. Er war ebenfalls Besitzer vom „Oberen Gasthof“ mit Fleischerei – jetzt Gasthof Oehme.
Cousin Max Otto Oehme erwarb das Anwesen nach 1886 und eröffnete eine Fleischerei. 1928 ließ er den Ladenraum umbauen. Er veranlasste die Errichtung einer Elektromotoranlage. 1936 wurde die Baugenehmigung eines Maschinenraumes sowie eines Kühlraumes erteilt, welche sich nun im Erdgeschoss hinter dem Verkaufsraum befand. Im selben Jahr verkaufte er aus gesundheitlichen Gründen an seinen Sohn und Fleischermeister Karl Oehme, welcher das Geschäft weiterführte. Die vordere Seite des Hauses wurde umgebaut. Karl Oehme wurde 1944 zur Wehrmacht eingezogen und blieb fortan vermisst. Seit dieser Zeit verwaltete die Witwe Getrud Oehme das Anwesen samt Fleischerei und betrieb nach 1945 ein Mietwagengeschäft. Das Hinterhaus beherbergte die Arbeitsräume der Fleischerei im Erdgeschoss. Nach dem 2. Weltkrieg diente dessen Obergeschoss als Wohnraum für 2 Familien.
1955 kaufte der Schwiegersohn und Fleischermeister Rolf Schubert das Anwesen und betrieb die Fleischerei gemeinsam mit seiner Ehefrau Maritta Schubert, geb. Oehme sehr erfolgreich. Rolf Schubert ließ die Straßenseite des Geschäftshauses im Jahr 1979 zur heutigen Ansicht umbauen. 1997 verkaufte er altersbedingt an seinen Sohn und Fleischermeister Timo Schubert.
Seit 2012 ist es Eigentum der FS Freitag GmbH. Das große alte Mehrfamilienhaus rechtsseitig des Hauses, das einst das Grün- und Kolonialwarengeschäft von Albin Steinert war, wurde 2019 durch Herrn Freitag abgerissen und stattdessen hat die Fleischerei nun einen schönen Parkplatz.